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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock
Autoren: A.F.Morland
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und wir wußten, daß wir oben dringend gebraucht wurden.
    ***
    Als die Helfer des Frauenmörders Sally Bingo packten, schrie diese grell auf. Sie warf sich im Griff der grausamen Wachsfiguren wild hin und her, bäumte sich auf, stemmte die Füße auf den Boden, doch das nützte alles nichts. Die lebenden Figuren waren stärker als sie. Als Sally nicht gehen wollte, schleiften sie sie auf das Schafott zu.
    »Bringt sie mir!« schrie Warren Kidder begeistert. Er lachte wie der Teufel »Bringt mir mein vierzehntes Opfer!«
    Todesangst schüttelte das Mädchen. Sie wünschte sich, ohnmächtig zu werden, damit dieses Grauen ein Ende hatte, doch sie blieb bei Bewußtsein und bekam den gesamten Horror hautnah mit.
    Die Helfer des Frauenmörders erreichten mit ihr das Blutgerüst. Schweiß glänzte auf Sally Bingos Gesicht. Die furchtbare Angst machte sie fast verrückt. Sie schrie ununterbrochen und kämpfte verzweifelt um ihr Leben. Aber es war ein sinnloser Kampf.
    Die Helfer zerrten das Mädchen über die Stufen hinauf und warfen sie auf die Nachbildung des Brettes, auf dem vor ihr schon dreizehn Frauen gelegen hatten. Die meisten hatten genauso verzweifelt geschrien und getobt wie sie.
    Nur einige hatte sich stumm und zitternd mit ihrem unvermeidlichen Schicksal abgefunden.
    »Ja!« dröhnte Warren Kidders Stimme. »Ja! Die Nummer vierzehn! Und morgen kommt schon Nummer fünfzehn dran…«
    Die Helfer preßten das Mädchen, das sich wie von Sinnen gebärdete, auf das Brett nieder.
    »Schiebt sie ein Stück vor!« verlangte Kidder. »Ihr Hals muß in der Ausnehmung liegen! Ihr wißt das doch noch!«
    Die Helfer schoben das Mädchen unter das Fallbeil. Sally Bingo erblickte unter sich einen Korb, der mit Sägespänen gefüllt war. Jenen Korb, der ihren Kopf auffangen sollte…
    ***
    Wir stürmten die Treppe hoch, und während des Laufens fiel mir ein, wo ich die Stimme des Mädchens schon mal gehört hatte. In der Bar, die Mr. Silver und ich aufsuchten.
    Die Stimme gehörte Sally Bingo, jenem Mädchen, dem der Zombie Esram Bannon begegnete. Wie kam sie indieses Wachsfigurenkabinett? Ich hatte darauf nur eine Antwort: Es hatte Bannon mißfallen, daß ihm das Mädchen entkommen war, und so holte er sie mit Hilfe der Höllenmagie hierher.
    Und in diesem Augenblick sollte Sally Bingo sterben!
    Die letzten Stufen.
    Wir legten sie zurück und gelangten in den Saal, in dem das Mädchen sein Leben verlieren sollte. Hier befand sich auch Esram Bannon. Garantiert steckte er in der Figur von Melvin McGuane. Er war der neue Dr. Schock!
    Wir blickten zum Schafott und sahen, was geschehen sollte. Mir krampfte es das Herz zusammen. Warren Kidder wollte seinen vierzehnten Mord begehen. Seine Helfer gingen ihm dabei begeistert zur Hand. Und es gab bei dieser Schreckensszene auch einen faszinierten Zuschauer: Martin Brock!
    »Kidder!« brüllte ich.
    Der Frauenmörder scherte sich nicht um mich. Dafür kreiselte aber der Besitzer des Wachsfigurenkabinetts herum. Er hetzte uns entgegen. Wild breitete er die Arme aus. »Ihr dürft ihn nicht bei seiner Arbeit stören!« schrie er.
    »Hewlett! Glennie! Helft mir, sie aufzuhalten!«
    Und Ivar Hewlett und George Glennie leistete dieser Aufforderung sofort Folge. Sie verließen ihre Plätze und stellten sich uns mit Martin Brock in den Weg.
    In seiner großen Aufregung hätte Harry Dean beinahe einen unverzeihlichen Fehler gemacht. Ich sah zum Glück noch rechtzeitig, wie seine Mauser hochschwang. Er legte auf Martin Brock an und wollte ihn niederschießen.
    »Nicht!« schrie ich und schlug seine Pistolenhand nach unten. Der Schuß krachte. Die Kugel bohrte sich in den Boden. »Sind Sie wahnsinnig, Dean?«
    »Aber wieso denn? Er…«
    »Er ist unschuldig. Er kann nichts für das, was er tut. Bannon hat seinen Willen ausgeschaltet und erteilt ihm die Befehle. Er muß tun, was Esram Bannon von ihm verlangt. Er hat keine andere Wahl. Nichts, was er macht, tut er aus freien Stücken.«
    »Vorsicht!« schrie Dean im selben Augenblick.
    George Glennie, der Schlächter mit dem blitzenden Beil, griff mich an. Ich schoß. Aber zu überhastet. Die Kugel verfehlte den gefährlichen Massenmörder. Neun Menschen waren seinem scharfen Beil zum Opfer gefallen. Ich hatte keine Lust, Nummer zehn zu werden.
    Das Beil surrte durch die Luft.
    Ich federte zur Seite. Die Klinge verfehlte nur knapp meine Schulter. Ich drückte erneut ab, doch George Glennie riß seine Mordwaffe nach rechts, wodurch er meine
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