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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock
Autoren: A.F.Morland
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Die Ärzte waren der Ansicht, er wäre über den Berg. Sie hatten ihn operiert, und er erholte sich zufriedenstellend.
    Aber dann kam der Rückschlag, denn es war schwarze Magie im Spiel…
    7.30 Uhr.
    Esram Bannon lag bleich in seinem Bett. Er atmete schwer, und die Augen waren weit aufgerissen. Ein dumpfes Rasseln entrang sich seiner Kehle. Schweiß bedeckte seine Stirn. Er wußte nicht, daß in diesem Augenblick die Hölle nach ihm griff.
    Der Mann sah aus wie der Teufel. Sein Antlitz war dreieckig, lief zum Kinn hin spitz zu. Ihm fehlten nur die Hörner, dann hätte er Satans Bruder sein können. Die Wangen sanken unter den Knochen tief ein, die Lippen waren dünn und schmal. Alles in allem konnte man Esram Bannon nicht gerade als einen schönen Menschen bezeichnen.
    Aber er war ehrgeizig. Und geldgierig.
    Aus diesem Grund hatte er sich mit dem Höllenfürsten arrangiert. Dieser stellte ihm eine gefährliche Kristallkugel zur Verfügung, mit deren Hilfe es Bannon gelang, sieben schwarzmagische Bomben zu schaffen.
    Die Bomben versteckte er auf dem Ozeanriesen
    »Empire«, und dann verlangte er von dem Reeder Frederick Asner zwei Millionen Pfund.
    Die gemeine Erpressung schien zunächst glattzugehen, aber dann schalteten sich Tony Ballard, der Dämonenhasser, Professor Lance Selby, dessen Freund, und der Ex-Dämon Mr. Silver ein – und diesem Trio gelang es nach erbittertem Ringen, die Pläne Esram Bannons zu vereiteln.
    Während Tony Ballard und Lance Selby auf hoher See gegen die entstandenen Ungeheuer kämpften, setzte Mr. Silver Esram Bannon in London außer Gefecht. Der Hüne mit den Silberhaaren tauchte bei Bannon auf, kam hinter dessen Geheimnis, und seine Silberkugel zertrümmerte den Höllenkristall, von dem alles Übel ausging.
    Die Kristallkugel zerplatzte, und unzählige Splitter drangen Esram Bannon in den Körper. Mr. Silver veranlaßte sofort, daß der verletzte Mann ins Krankenhaus geschafft wurde, und man legte Bannon unverzüglich auf den Operationstisch.
    Wie gesagt, alles schien in Ordnung zu sein.
    Doch nun – um 7.30 Uhr – sollte Esram Bannon an den Folgen der schwarzmagischen Verletzungen sterben. Das Gift der Hölle hatte seinen Körper verseucht und war weder zu sehen noch mit dem Skalpell zu entfernen.
    Bannon lag mit vier Männern in einem Zimmer. Er hatte kaum mit ihnen gesprochen, kapselte sich ab, bekam niemals Besuch. Die anderen hielten ihn für einen Eigenbrötler, für einen Narren, der die ganze Welt – sich mit eingeschlossen – haßte.
    Frank Zaney, der neben Bannon lag, richtete sich auf, als Bannon so markerschütternd zu röcheln begann.
    »Meine Güte, der geht ex!«
    »Blödsinn«, sagte Bill Murphy, der Mann gegenüber. »Er hat sich doch in den letzten Tagen ausgezeichnet erholt.«
    »Wenn ich’s dir sage, der macht’s nicht mehr lange!«
    stieß Zaney aufgeregt hervor.
    Sie waren alle Ganoven. Zaney hatte schon drei Monate Knast hinter sich, als er ein Geschwür unter der Achsel bekam und vom Gefängnisarzt ins Krankenhaus eingewiesen wurde.
    Murphy hatte der Polizei ein heißes Feuergefecht geliefert, war angeschossen worden und gleichfalls hier gelandet. Mit den anderen Patienten war es ähnlich.
    Zaney stand auf, obwohl ihm der Arzt noch Bettruhe verordnet hatte. Er beugte sich über Esram Bannon. Dieser bemerkte ihn nicht. Er verdrehte die Augen, daß nur noch das Weiße zu sehen war, und sein Stöhnen wurde immer lauter.
    »Bannon! He, Bannon! Was ist los mit dir?«
    Der Mann gab keine Antwort.
    Murphy humpelte herbei. Die anderen Patienten waren zu schwach, um sich zu erheben. Murphy schaute Bannon beunruhigt an. »Du hast recht, Frank. Der kriegt die Kurve nicht mehr. Komisch. Er war doch schon beinahe gesund. Ich sag’ dir, den haben die Ärzte verpfuscht. Die haben ihn operiert – und irgend etwas in ihm drin gelassen, vergessen, ‘ne Schere vielleicht. Oder ‘ne Klemme. Ist alles schon vorgekommen. Mit Leuten wie uns machen die ohnedies nicht viel Geschichten.«
    Zaneys Zunge huschte aufgeregt über die Lippen. »Wir müssen Alarm schlagen. Vielleicht ist Bannon noch zu retten.«
    Zaney wandte sich seinem Bett zu. Er drückte auf einen Knopf. Murphy kroch wieder unter die Decke, und auch Zaney legte sich wieder hin.
    Esram Bannon trug einen schrecklich anzusehenden Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner aus. Einen Kampf, den er niemals gewinnen konnte, wie es schien.
    Die Tür wurde aufgerissen. Ein Arzt, eine Krankenschwester und zwei Helfer traten
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