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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock
Autoren: A.F.Morland
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ich doch auch. Wo hatte ich sie schon gehört? Es fiel mir nicht ein.
    Was gesprochen wurde, war nicht zu verstehen.
    Aber am Klang ließ sich unschwer erkennen, daß es dem Mädchen schlecht erging…
    Wir wollten die Stufen hochstürmen.
    Da passierte es!
    Plötzlich waren die Augen des Dr. Schock da. Aus dem Nichts erschienen sie und starrten uns haßerfüllt an. Wir bekamen die beängstigende Kraft zu spüren, die in ihnen steckte. Der teuflische Blick wollte uns in seinen Bann schlagen. Wir wichen zurück. Neben mir stöhnte Mr. Silver, und auch ich fühlte plötzlich ein schmerzhaftes Ziehen im ganzen Körper.
    Mir war, als würde etwas aus mir herausgerissen.
    Die Schmerzen wurden schlimmer.
    Hinter uns schrie Harry Dean auf.
    Ich war nicht in der Lage, mich um ihn zu kümmern. Mir ging es selbst mies. Und Mr. Silver hatte auch zu kämpfen.
    Himmel, diese wahnsinnigen Schmerzen! Würden sie uns umbringen?
    Es war, als würden wir mit einem glühenden Messer aufgeschnitten. Dean zitterte, sein Kopf flog hin und her.
    Sein Körper schien einer ungeheuren Belastung ausgesetzt zu sein. Das Gesicht wurde schlaff und bleich. Die Augen traten weit aus den Höhlen, und ich nahm an, daß die Horroraugen die gleiche Reaktion bei mir hervorriefen.
    Auf einmal gab es einen Ruck, als würde mir an vielen Stellen gleichzeitig das Fleisch herausgerissen. Ich hörte mich aufschreien. Blutrote Nebel wallten vor mir auf. Ich kämpfte gegen eine drohende Ohnmacht an, und als ich wieder halbwegs klarsah, bemerkte ich, daß es Mr. Silver, Harry Dean und mich ein zweitesmal gab.
    Esram Bannon hatte lebende wächserne Doppelgänger von uns geschaffen!
    ***
    Warren Kidder, der Frauenmörder, grinste begeistert, als er Sally Bingo sah.
    »Sieh mal, wen ich dir hier bringe!« rief Martin Brock schrill. »Ein neues Opfer!«
    Kidder lachte schaurig. »Nummer vierzehn!«
    Sally versuchte sich verzweifelt aus Brocks Griff zu winden. Ihr Gesicht war von der enormen Anstrengung verzerrt. Sie schlug wie von Sinnen auf den Besitzer des Wachsfigurenkabinetts ein, doch Esram Bannons Magie sorgte dafür, daß er die Schläge nicht spürte. Auch Sally hatte kaum gespürt, wie Sig Dobie sie schlug, als sie unter dem Einfluß der Augen des Dr. Schock stand.
    Tränen rannen über ihre Wangen. »Nein!« schrie sie entsetzt. »Ich will nicht! Ich will nicht sterben! Lassen Sie mich los! Ich flehe Sie an…«
    Doch alles Bitten und Betteln nützte nichts. Damit hätte sie nur Erfolg gehabt, wenn Martin Brock sich frei entscheiden hätte können. Doch das war im Augenblick nicht der Fall. Esram Bannon bestimmte, was geschah, und der grausame Zombie wollte, daß Sally Bingo ihr Leben auf dem Schafott verlor.
    Kidder packte die Wachsfigur, die auf seinem Blutgerüst lag. Er riß sie hoch und warf sie achtlos hinter sich.
    Sally Bingo sollte den frei gewordenen Platz einnehmen.
    Der Frauenmörder streckte die Hand aus und wies auf das schluchzende Mädchen. »Bringt sie mir!« verlangte er mit dröhnender Stimme.
    Sein Befehl weckte die Helfer, die ihn dreizehnmal bei seiner grausamen Arbeit unterstützt hatten.
    »Bringt mir mein vierzehntes Opfer!« schrie Warren Kidder ungeduldig, und seine Helfer sprangen vom Blutgerüst herunter, um Sally Bingo zu holen…
    ***
    Unsere wächsernen Doppelgänger starrten uns mit haßlodernden Augen an. Sie waren unsere Todfeinde, geschaffen von einer gefährlichen Höllenmagie, um uns zu töten.
    Mit ihrem Entstehen endete der peinigende Schmerz in uns.
    »Zurück!« zischte ich Mr. Silver und Harry Dean zu.
    Wir machten zwei Schritte. Die lebenden Wachsfiguren folgten uns. Es war ein unbeschreibliches Gefühl: Ich sah michselbst – und dieser andere Tony Ballard würde mich umbringen, wenn ich nicht höllisch aufpaßte.
    Ich mußte gegen mich selbst um mein Leben kämpfen!
    Dr. Schocks Augen waren verschwunden. Sie hatten ihre Arbeit erledigt und sich wieder zurückgezogen. Der Rest war nun Sache der wächsernen Doppelgänger.
    Ich starrte mich an. Und mir war bewußt, daß ich einen grausamen Killer vor mir hatte, der nichts unversucht lassen würde, um mein Leben zu kriegen. Da er ich war, würde er genauso hart und verbissen zu kämpfen verstehen wie ich.
    Ein teuflischer Plan, den Esram Bannon da ausgeheckt hatte.
    Wir blieben stehen. Für einen Moment schien die Zeit eingefroren zu sein. Nichts passierte.
    Die Ruhe vor dem Sturm!
    Und dann schlugen die Wachsfiguren los.
    Tony Ballard stürzte sich auf mich. Sein
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