Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
Vom Netzwerk:
zusammen.
    Inzwischen waren die beiden Männer herangekommen, einer von ihnen warf ihm ein sauberes Taschentuch zu und rief: »Verbinden Sie sich selbst!«
    Dann jagten sie mit ihren gezogenen Pistolen die Treppe zum Büro des Chefbuchhalters hinauf.
    ***
    Mrs. Johnson nahm klopfenden Herzens den Telefonhörer.
    »Ja, hier ist Mrs. Johnson«, sagte sie mit tonloser Stimme.
    »Hallo, Mrs. Johnson! Hier spricht der Polizeiarzt des 76sten Reviers. Nun erschrecken Sie bitte nicht, es besteht kein Grund zur Aufregung!«
    »Um Gottes willen!«, stöhnte die gequälte Frau. »Was ist mit Robert geschehen?«
    »Gar nichts«, versicherte der Arzt. »Ihr Junge sitzt wohlbehalten bei uns. Er hat nur ein paar geringfügige Kratzer, aber das soll bei einem richtigen Jungen ja öfter mal Vorkommen.«
    »Robert ist bei Ihnen?«, stammelte die Frau fassungslos. »Bei der Polizei?«
    »Ja. Er lief beinahe in einen unserer Streifenwagen. Das brachte ihm einen kleinen seelischen Schock bei, den er aber schon fast wieder überwunden hat. Weil er aber im Augenblick des Geschehens nicht seinen Namen nennen wollte oder konnte, brachten ihn die Streifenbeamten zu mir. Wo sollen wir das Kind hinbringen, Mrs. Johnson?«
    »Ich… ich weiß nicht. Bitte, welche Telefonnummer haben Sie? Ich rufe Sie in ein paar Minuten wieder an. Ich muss ganz dringend etwas hier erledigen! Bitte, welche Nummer?«
    Der Polizeiarzt war zwar ein wenig verwundert über die plötzliche Hast, mit der die Frau sprach, aber irgendetwas in ihrer Stimme war so dringlich gewesen, dass er, ohne lange zu überlegen, die Nummer des Reviers nannte.
    Mrs. Johnson kritzelte die Nummer rasch auf einen Block, dann warf sie den Hörer zurück auf die Gabel. Mit einem Ausdruck der höchsten Not wandte sie sich an den Chefbuchhalter.
    »Schnell, wir werden überfallen! Eine Gangsterbande! Ich kann Ihnen das jetzt nicht erklären! Eine Gangsterbande! Um Gottes willen, so tun Sie doch etwas!«
    Vier Frauen, ein Mädchen, zwei Männer und ein junger Bursche rissen Mund und Augen auf und starrten Mrs. Johnson an, als sei sie ein Fabeltier.
    »Schnell!«, rief die Frau noch einmal. »Ein Überfall! So machen Sie doch schon!«
    Der Chefbuchhalter hatte anfangs die Stirn gerunzelt. Dann sprang er plötzlich auf, trat neben seinen Schreibtisch und trat mit aller Kraft auf den in den Fußboden eingelassenen Alarmknopf, der mit direkter Leitung hinüber zum Pförtnerhäuschen führte, wo unter normalen Umständen immer vier Mann vom Werkschutz saßen.
    Danach lief er zu seinem Schreibtisch zurück und riss die mittlere Schublade auf. Er griff hinein und holte eine Pistole heraus.
    »Die Frauen nach nebenan in den Waschraum, schnell!«, rief er.
    Verwirrt erhoben sich zwei Frauen, während alle auf einmal durcheinanderredeten.
    »In den Waschraum!«, schrie der Chef buchhalter. »Ruhe und ab in den Waschraum, zum Teufel!«
    Die Frauen stürzten auf die Tür zu. In diesem Augenblick wurde die andere Tür, die hinaus in den Flur der ersten Etage führte, aufgerissen und vier Männer stürmten herein.
    Der Chefbuchhalter riss seine Pistole hoch, drückte ab und warf sich hinter seinen Schreibtisch in Deckung.
    Ein tierisches Gebrüll war die Reaktion auf seinen Schuss. Etwas polterte, was der Chefbuchhalter aus seiner Deckung aber nicht sehen konnte, und dann krachten fast ein Dutzend Schüsse in seinen Schreibtisch, freilich ohne dass eine Kugel ihn durchschlug.
    Verdammt, dachte der Chefbuchhalter. Und auf meinem Schreibtisch liegen die Bündel von Banknoten. Eine halbe Million fast.
    Er kroch langsam zur Ecke des Möbels und streckte den Kopf vor. Es war der Augenblick, als sich Melec schon über den Schreibtisch beugte…
    ***
    Melec, Mitch und Rack hatten den Eingang zum Gebäude der Lohnbuchhaltung erreicht. Sie stießen die Schwingtüren auf und betraten den Flur um Erdgeschoss.
    »Na?«, sagte Mitch sofort. »Habe ich es nicht gesagt? Keine Spur von Roger!«
    »Abwarten!«, sagte Melec wütend und eilte auf die Tür zu, durch die Roger genau nach Zeitplan und folglich neun Minuten zu früh gekommen war.
    Melec rüttelte an der Klinke. Die Tür ging auf, aber von Roger war nichts zu sehen.
    Wenn die Tür aufgeht, dachte Melec, dann muss Roger ja schon hindurchgegangen sein, denn er hat doch den Nachschlüssel, weil wir wussten, dass die Tür sonst immer verschlossen ist. Ob er schon oben in der Buchhaltung ist?
    Melec warf sich herum. Genau wie die zuletzt geschilderten Ereignisse, so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher