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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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anderen!«
    »Okay.«
    Phil stieg die Treppe hinab, die der Getroffene zwischen uns hindurch abwärts gestürzt war. Ich stieg langsam die Stufen weiter hinauf.
    Plötzlich schoss der letzte Gangster, es war Melec, denn Mitch war die Treppe hinabgestürzt, von der Hüfte aus seine Maschinenpistole ab.
    Ich warf mich sofort nieder und nutzte die beiden letzten Stufen als Deckung.
    Da hörte ich, wie der Bursche wieder in den Raum hineinrannte, aus dem er gerade gekommen war.
    Ich sprang auf und hetzte ihm nach.
    Melec raste in vollem Lauf auf das Fenster zu, das hinunter auf die Werkstraße führte. Er riss seine Arme schützend vor den Kopf und sprang in vollem Lauf durch das berstende Fenster.
    Ben Bolden sprang von dem Feldbahnzug ab und lief an den Fronten der an die Werkstraße angrenzenden Hallen und Gebäude entlang nach vorn.
    Plötzlich sprang keine fünf Schritte vor ihm ein Mann aus einem Haus heraus und stürzte ans Steuer eines Milchwagens. Ben begriff sofort die günstige Gelegenheit, jagte vor und schwang sich von hinten auf die Ladefläche.
    Er zog den Kopf ein, um hinter den Ladeklappen gegen die Sicht des Pförtners gedeckt zu sein.
    Der Lastwagen rumpelte an und fuhr langsam nach vorn, in Richtung auf das Tor.
    Wenige Schritte vor dem Tor aber hielt er plötzlich an. Direkt unter einem Fenster, das halb offenstand.
    Ben krampfte die Finger ineinander und dachte immer wieder: Warum fährt er denn nicht? Warum - um Gottes willen! - warum fährt er denn nicht hinaus?
    Und dann klirrte auf einmal Glas, das Fenster zerbrach und ein Mann kam herab und direkt auf die Ladefläche gestürzt. Erschrocken fuhr Ben in die Höhe, vor Schreck die gebotene Vorsicht vergessend.
    Er starrte auf den Mann, der sich mühsam von dem harten Aufprall hochrappelte.
    Und dann weiteten sich plötzlich entsetzt seine Augen.
    »Du Hund!«, keuchte er. »Du hast meinen Bruder reingelegt! Du hast uns hinten in die Falle gejagt. Du verdammter Hund!«
    Bens Gesicht war verzerrt. Er riss seine Pistole hoch und schoss und schoss und schoss.
    Er bewegte noch den Finger am Abzug, als längst keine Kugel mehr in seiner Waffe war und Melec blutüberströmt und reglos auf dem Lastwagen lag.
    Ich sah es vom Fenster der Lohnbuchhaltung aus, schwang mich auf den Sims und sprang hinab. Ich kam gut auf, federte wieder hoch und schlug Ben die Waffe aus der Hand.
    Er erkannte mich nicht. Sein Gesicht war verzerrt wie das eines Irrsinnigen, der einen Tobsuchtsanfall hat. Er krallte seine Finger um meinen Hals, und ich hatte keine andere Wahl, als ihm von unten her die Faust ans Kinn zu setzen.
    Der Schlag warf ihn zurück, er stieß rückwärts gegen die Ladeklappe, verlor das Gleichgewicht und stürzte hinaus.
    Im gleichen Augenblick schien der Fahrer des Lastwagens begriffen zu 64 haben, dass er auf seine Komplizen nicht mehr zu warten brauchte. Er gab Gas und jagte in voller Geschwindigkeit in das Tor hinein.
    Ich sah es rechtzeitig und sprang ab. Der Lastwagen raste mit kreischendem Blech in den Stahlrahmen des Tores, für einen Augenblick gab es einen Höllenlärm und dann schossen Stichflammen aus der Motorhaube.
    Ich lief nach vorn und wollte nach dem Fahrer sehen. Taumelnd kam er gerade aus dem Führerhaus herausgeklettert. Er hob die Arme und ließ sich vom Pförtner willenlos in die Pförtnerbude führen.
    Ich schob meine Pistole zurück ins Schulterhalfter und griff nach den Zigaretten, als mein Blick zufällig hinaus auf die Straße fiel, wo sich natürlich schon die ersten Gaffer eingefunden hatten, angelockt vom Lärm der letzten Minuten.
    Ich erstarrte mitten in meiner Bewegung.
    Und dann schossen mir auf einmal Bruchstücke einer Unterhaltung durch den Kopf, die ich an diesem Vormittag geführt hatte.
    »Wie viel Schüsse waren es doch?«
    »Vier.«
    Kein Mensch vermag auf Anhieb genau zu sagen, wievielmal es irgendwo geknallt hat, wenn er auf den Lärm nicht vorbereitet war. Jeder hätte gesagt: drei oder vier.
    Und das nächste: Er hatte den Hof abgesucht, nachdem er die Schüsse gehört hatte. Er war langsam um das Gebäude gegangen. Zu all dem hatte er mindestens fünf Minuten gebraucht. Und nach all dieser Zeit wollte er einen Mann noch stöhnen hören haben, von dem der Doc sagte, dass er keine halbe Minute mehr gelebt haben konnte.
    Der Blinde stand draußen, außerhalb des Tores und starrte mit seiner dunkelblauen Brille auf den brennenden Lastwagen. Irgendwo in der Ferne waren Polizeisirenen.
    Ich schob mich rasch zum
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