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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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seiner Pistole. Aber genau in seinem Rücken holte gerade einer der jungen Angestellten der Buchhaltung mit seinem Stuhl aus. Bevor der Chef buchhalter die Situation völlig erfasst hatte, krachte der Stuhl auch schon mit mörderischer Wucht auf den Kopf des Verbrechers nieder und zerbarst.
    In diesem Augenblick warf sich einer der Gangster, die bis jetzt das Geld zusammengerafft hatten, herum und schrie sich überschlagende Flüche, während er zweimal einen Feuerstoß aus seiner Maschinenpistole hinausjagte.
    Der Chefbuchhalter sah den Jungen zusammenbrechen. Er biss sich vor ohnmächtiger Wut in die Unterlippe, dass ihm das Blut übers Kinn lief.
    Er riss seine Waffe hoch und wollte dem brutalen Meuchelmörder die Tat vergelten, aber ausgerechnet in diesem Augenblick versagte seine Waffe. Ladehemmung.
    Es war sein Glück. Gegen zwei Maschinenpistolen konnte er mit seiner Waffe nichts ausrichten. Vom Schicksal zur Untätigkeit verdammt durch eine Ladehemmung, wurde ihm sein Leben gegen seinen Willen gerettet…
    ***
    Ich radierte einen Millimeter Profil von den Reifen meines Jaguars, als ich in die Kurve bog, den Wagen ausrollen ließ und auf die Bremse trat, sobald er in der Geraden war.
    Der Jaguar stand noch nicht richtig, da sprang Phil bereits hinaus. Ich jagte ihm nach.
    Gemeinsam liefen wir auf den schmalen Durchgang zu, der zwischen dem großen Tor und der Pförtnerbude ausgespart war. Ein uniformierter Mann kam im selben Augenblick aus der Bude herausgestürzt, eine Maschinenpistole schwingend, als wir hineinwollten.
    Wir stießen fast mit ihm zusammen.
    »FBI!«, keuchte Phil. »Was ist hier los?«
    »Überfall auf die Lohnbuchhaltung, Agent!«, schrie der Uniformierte aufgeregt. »Und ich bin der einzige Mann hier! Die übrigen sind weit hinten, fast am anderen Ende des Werks in eine Schießerei verwickelt.«
    »Bleiben Sie in der Bude!«, rief ich. »Kontrollieren Sie mit Ihrer Waffe hier das Tor. Es darf keiner hinaus!«
    »Aber…«
    »Halten Sie den Mund!«, fuhr ich ihn an. »Wo ist die Lohnbuchhaltung?«
    Er deutete auf ein Gebäude, das nur ein paar Schritte vom Tor entfernt lag.
    »Da, Agent.«
    »Gut. Noch einmal: Sie verhindern eine Flucht der Gangster! Klar?«
    Mein Befehlston verschaffte mir den erwünschten Gehorsam.
    »Jawohl, Agent«, rief er.
    »Los, Phil!«
    Wir spurteten auf das Gebäude zu. Im gleichen Augenblick zischte weiter hinten eine kleine Feldbahnlokomotive zwischen zwei Fabrikgebäuden hervor auf die Gleise, die die Werkstraße überquerten.
    Der Zug kümmerte uns nicht. Wir rannten ins Haus.
    Ein leerer Flur tat sich vor uns auf. Weiter hinten bog er in einem Winkel von neunzig Grad ab, und von da her waren eilige Schritte zu hören.
    Wir sahen uns nur einen Augenblick lang um, da bog auch schon die Gestalt eines Mannes um die Flurecke, der in vollem Lauf noch ein paar Schritte näherkam, bevor er seinen Lauf stoppen konnte.
    Phil riss seine Pistole hoch.
    »Halt!«, rief ich. »Stehenbleiben! Hände hoch!«
    Mein Ruf gellte widerhallend durch den langen Flur. Der Mann starrte uns einen Augenblick lang entsetzt an, dann warf er sich herum und wollte zurücklaufen.
    Ich zielte kurz und drückte ab. Meine Kugel traf ihn in den Oberschenkel, er brach zusammen.
    Wir liefen an ihm vorbei auf die Treppe zu, die hinauf ins Obergeschoss führte, wo der Lärm von Schüssen zu hören war. Im Vorbeirennen warf ich dem Getroffenen mein Taschentuch zu und forderte ihn auf, sich selbst zu verbinden.
    Dann jagten wir die Treppe hinauf. Als wir die letzten Stufen erklommen, ging genau gegenüber der Treppe eine Tür auf und zwei Männer kamen herausgerannt. Sie schleppten eine Kiste mit sich und hatten Maschinenpistolen in der anderen Hand.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief ich. »FBI! Hände hoch!«
    Einen Augenblick, vielleicht nur den kleinsten Bruchteil einer Sekunde, standen wir uns wie erstarrt gegenüber, dann ließ der eine Gangster die Kiste fahren und griff nach seiner Maschinenpistole.
    Phil und ich schossen gleichzeitig. Der Mann erstarrte gleichsam in seiner Bewegung. In seinem Gesicht zeichnete sich eine maßlose Verwunderung ab. Plötzlich torkelte er zwei Schritte vorwärts, verlor das Gleichgewicht und stürzte uns auf der Treppe entgegen. Wir sprangen beiseite, unseren Blick nur auf den anderen Gangster gerichtet, der nun ebenfalls die Kiste losgelassen hatte und zögernd die Arme hob. Erst als ich sah, dass er die Arme hob, sagte ich leise: »Phil, sieh nach dem
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