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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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wusste, dass es so war. Zitternd vor Angst und vor Wut hing er im Kippgestänge eines kleinen Feldbahn-Güterwagens, der schnaubend auf die Werkstraße zudampfte…
    ***
    Phil und ich hatten mit den Kollegen vom Spurensicherungsdienst gesprochen, die den Hof absuchten.
    Es waren eine Menge kleinerer Dinge gefunden worden, die ins Labor zur Untersuchung sollten. Aber ein klares Bild der beiden unabhängig voneinander geschehenen Morde hatte sich aus dieser Vielfalt von verwirrenden Einzelheiten noch nicht gewinnen lassen.
    Nach ein paar Minuten ging ich noch einmal hinüber zu meinem Jaguar. Ich durfte jetzt den Wagen nie länger als fünf Minuten aus den Augen lassen, rechnete ich doch ständig mit dem Eingang einer Meldung, die uns den Coup der beiden Banden mitteilte.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Schon von Weitem sah ich, dass das Ruflämpchen an meinem Sprechfunkgerät blinkte.
    Ich lief die letzten Schritte, warf mich in die Polster und riss den Hörer ans Ohr.
    »Hallo! Hier ist Cotton!«
    Augenblicklich hörte ich die Stimme eines Kollegen aus unserer Funkleitstelle.
    »Hallo, Jerry! Du wolltest doch von jedem Überfall unterrichtet werden?«
    »Ja, natürlich! Schieß los!«
    »Vor ein paar Minuten meldete die Stadtpolizei einen Überfall im Gelände der New York Steel Company …«
    Ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen.
    »Okay, das genügt mir!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel, schob den Kopf zur Wagentür hinaus und rief: »Phil! Hallo, Phil!«
    Mein Freund sah zu mir herüber.
    »Ja? Was ist los, Jerry?«
    Ich startete schon.
    »Komm her! Schnell!«
    Phil setzte sich in Trab. Keuchend warf er sich neben mir auf den Sitz und stieß atemlos hervor: »Was ist los?«
    »Überfall auf die New York Steel Company !«
    »Na ja, aber was hat das mit - he! Du meinst doch nicht etwa…?«
    »Ich meine.«
    Phil schob die Unterlippe vor und stieß einen leisen Pfiff aus. Dann griff er unter meinem rechten Arm hindurch in mein Jackett und zog mir die Pistole aus dem Schulterhalfter.
    Mit routinemäßigen Handgriffen begann er, meine Waffe nachzusehen.
    Dann tat er das gleiche mit seiner Pistole.
    ***
    Snyder war mit dem kaufmännischen Betriebsdirektor in seinem Büro angekommen. Mit einer harten Bewegung schleuderte er den Gangster in einen Sessel und fuhr ihn an: »Bleiben Sie ja in dem Ding sitzen, sonst lernen Sie mich kennen!«
    Dann ging er mit schnellen Schritten zu seinem Schreibtisch und nahm den Telefonhörer. Er wählte eine Nummer und sagte nur: »McMillan soll sofort zu mir kommen.«
    Er drückte die Gabel des Telefons nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte eine andere Nummer.
    »Werkschutz, Haupteingang!«, sagte eine sonore Stimme.
    »Snyder. Ist bei euch vorn etwas Besonderes los?«
    »Etwas Besonderes, Sir?«
    »Mann, stellen Sie sich nicht so begriffsstutzig an! Ist irgendetwas anders als sonst?«
    »Nicht, dass ich wüsste, Sir. Aber hinten beim Bereitschaftsgebäude vom Werkschutz ist ein Feuergefecht im Gang.«
    »Ein Feuergefecht?«
    »Ja. Eine Gangsterbande scheint in das Werk eingedrungen zu sein.«
    »Und die Schießerei ist tatsächlich hinten beim Bereitschaftsgebäude? Das wissen Sie genau?«
    »Ja, Sir. Alle verfügbaren Leute von uns wurden schon abgezogen. Ich bin zurzeit der einzige, der jetzt im Pförtnerhäuschen sitzt.«
    »Sie sind der einzige«, wiederholte Snyder tonlos. Er hatte mit einem Schlag begriffen, um was es hier ging. Scheinangriff!, signalisierte sein geschultes Gehirn.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte der biedere Mann vom Werkschutz.
    »Gar nichts stimmt!«, brüllte Snyder.
    Er drückte die Gabel nieder und wählte die Nummer des Bereitschaftsgebäudes. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sich endlich jemand meldete.
    »Miller vom Werkschutz. Zum Teufel, was ist denn los?«
    Snyder hörte deutlich das Geräusch von Schüssen in der Leitung.
    »Hier ist der Personalchef«, sagte er schnell. »Hören Sie zu, Miller: Ich wette tausend zu eins, dass man euch da hinten nur beschäftigt, um vorn in der Lohnbuchhaltung freie Hand zu haben. Heute ist Zahltag, in der Lohnbuchhaltung liegt eine runde halbe Million! Kapieren Sie den Zusammenhang?«
    »Kapiert, Sir! Und ich Esel habe vor fünf Minuten selber Verstärkung nach hier gerufen!«
    »Schicken Sie alle Leute sofort zur Werkstraße und zum Haupteingang, die sie nur entbehren können! Aber schnell, Miller, um Gottes willen, schnell!!!«
    »Verstanden, Sir!«
    Ein Knacken in der Leitung zeigte dem
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