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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon
Autoren: Monika Felten
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Prolog

    Der grauhaarige Mann im grünen Lodenmantel bot einen seltsamen, um nicht zu sagen, lächerlichen Anblick. Die Arme nach vorne ausgestreckt und ein eigentümliches Gerät in den Händen haltend, schritt er in kniehohen grünen Gummistiefeln langsam über ein abgeerntetes Feld in der englischen Grafschaft Somerset. Bei jedem Schritt machte er eine Vierteldrehung im Uhrzeigersinn und verharrte kurz, um die Bewegung beim nächsten Schritt zu wiederholen.
    »Ein Spinner.«
    »Der tickt nicht richtig.«
    »Ein Verrückter.«
    Der Wind trug ihm die Stimmen der neugierigen Landbevölkerung zu, die sich wie schon in den Tagen zuvor am Rand des Feldes eingefunden hatte, um ihn bei seinen wissenschaftlichen Untersuchungen, wie er es nannte, zu beobachten.
    John Rutherford Parker kümmerte sich nicht um sie und gab auf Nachfrage auch keine Erklärungen ab. Er wusste aus Erfahrung, dass es den Leuten schon bald zu langweilig werden würde. Spätestens in einer halben Stunde würden sie verschwunden sein. Er war diese Art von Aufmerksamkeit gewohnt, seit er sich vor zwei Monaten in einem Gasthaus in Glastonbury eingemietet hatte, um seine jahrzehntelangen Studien zu einem glorreichen Abschluss zu bringen. Sogar die Zeitungen hatten schon über ihn berichtet. Sie nannten ihn einen verrückten alten Professor.
    Parker schmunzelte. Alt war er, oh ja. Die Jagd nach dem Schatz der Schätze hatte ihn viele Jahrzehnte seines Lebens gekostet. Aber verrückt war er nicht. Am Ende würde ihm der Erfolg, wie schon so oft, recht geben. Dessen war er sich sicher.
    Zehn Felder hatte er in den vergangenen Wochen schon abgeschritten. Dieses war das letzte, und wenn seine Berechnungen stimmten, musste sich das, wonach er suchte, in unmittelbarer Nähe befinden.
    Eine halbe Stunde später war es so weit. John Rutherford Parker fühlte ein Kribbeln in den Fingerspitzen. Ihm stockte der Atem und sein Herz fing an wie wild zu hämmern. Das seltsame Gerät in seinen Händen begann schrill zu piepsen. Diesmal war es kein Fehlalarm, das spürte er. Endlich zeigte der Metalldetektor das an, wonach er schon so lange suchte.
    Seit er im Alter von zwanzig Jahren das erste Mal von dem Schlüssel erfahren hatte, der einst König Artus gehört haben und in der Lage sein sollte, Menschen in das mystische Reich Avalon zu führen, hatte er sein Leben der Suche nach diesem Schlüssel verschrieben. Fünfzig Jahre hatte es gedauert, ihn aufzuspüren. Fünfzig lange Jahre und jetzt – er wagte kaum den Gedanken zu Ende zu führen – war er am Ziel. Blinzelnd richtete er seinen Blick nach unten, wo ein stark verrostetes Stück Metall aus der aufgebrochenen Erde hervorschaute. Für einen Augenblick glaubte er, sein altes Herz würde die Freude und das Glücksgefühl nicht überstehen, als ihm klar wurde, dass er sich nicht getäuscht hatte. Das Reich der legendären Fee Morgana lag ihm buchstäblich zu Füßen. Er musste sich nur noch bücken und das rostige Etwas an sich nehmen, das eine Pflugschar zutage gefördert hatte .. .

    Als John Rutherford Parker sich bückte, um den Schlüssel aufzuheben, geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Erstens: Ein Hexenschuss fuhr ihm in den Rücken und ließ ihn aufkeuchen, während zweitens irgendwo in einer fremden Sphäre eine Frau von göttlicher Schönheit und Eleganz mit besorgter Miene an das Wasserbecken eines steinernen Brunnens trat.
    »So schnell schon?«, murmelte sie, fuhr sich mit der Hand müde über die Augen und seufzte. In all den Jahrhunderten, die sie als Letzte der alten Götter nun schon zu verhindern versuchte, dass die großen Geheimnisse der Menschheit von Wissenschaftlern und Archäologen entdeckt wurden, war es noch nie vorgekommen, dass sie so kurz hintereinander aktiv werden musste.
    Es war doch gerade erst ein paar Wochen her, dass Ascalon, ihr getreuer Diener, seine erwählte Seelengefährtin Muriel ins Reich der Maya getragen hatte, um dort einen Codex mit geheimen Aufzeichnungen gegen ein unbedeutendes Stück Rindenpapier auszutauschen. Und nun gab es für die beiden schon wieder etwas zu tun. Die Göttin seufzte erneut und schaute auf die spiegelnde Oberfläche des Brunnens, wo sich das Bild des alten Mannes nun klar und deutlich abzeichnete. Das rostige Kleinod wie einen Schatz an sich gepresst, humpelte er unter Schmerzen vom Feld. Der Anblick zauberte ein Lächeln auf das Gesicht der Göttin.
    »Nun, auch wenn ich nicht mehr so mächtig bin wie einst«, murmelte sie selbstzufrieden, »bin
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