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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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Experiment weiterzuführen.
    Energisch stand er auf und lächelte.
    »Gut gemacht«, sagte er lobend »Wir fahren mit der Hauttransplantation fort.«
    Stone sah überrascht auf.
    »Aber das kann erneut der Tod von Baker sein«, gab er zu bedenken.
    Dassin lächelte weiter. »Für die Wissenschaft müssen Opfer gebracht werden.«
     

Ronald Garwin suchte schon seit mehr als drei Monaten nach einem Fluchtweg aus der Heilanstalt, in die man ihn vor fast einem halben Jahr gesperrt hatte.
    Die ersten drei Monate hatte er getobt, hatte an ein Missverständnis geglaubt, hatte sich selbst einreden wollen, dass er innerhalb kurzer Zeit entlassen werden würde. Doch er hatte sich geirrt. Er war in einen Einzelraum eingesperrt, wo er soviel toben und wüten konnte, wie er wollte. Vor drei Monaten hatte er nachzudenken begonnen. Es wurde ihm klar, dass er nie eine Chance zur Flucht hatte, wenn er sich weiter wie ein Verrückter aufführte. Ab sofort war er brav und fügsam wie ein Lamm gewesen. Und das hatte dann auch den ersten Erfolg gebracht. Er durfte sein Einzelzimmer verlassen und sich mit den anderen Patienten der Nervenheilanstalt unterhalten. Und mehr denn je dachte er an Flucht und an Rache.
    Ronald Garwin war der Erbe eines beträchtlichen Vermögens. Und das war auch der Grund, der zur Einweisung in die Heilanstalt geführt hatte. Seine Arroganz, sein leichter Größenwahn und seine Verschwendungssucht hatten ihn seinen Verwandten nicht sympathischer gemacht. Eines Tages wurde er entmündigt und in ein Irrenhaus eingeliefert. Drei Ärzte hatten bestätigt, dass er wahnsinnig sei. Und nun waren seine Verwandten als Vermögensverwalter eingesetzt worden. Aber er würde ihnen den Spaß verderben, das schwor sich Garwin immer wieder. Doch zuerst musste er aus der Heilanstalt ausbrechen. und das war nicht so einfach.
    Die Heilanstalt lag in der Nähe von Prineville, einem kleinen Ort in der Nähe der Cascade Mountains im Staate Oregon.
    Garwin hoffte, dass er das Bergschloss von Heston Howard erreichen konnte, den er seit vielen Jahren kannte. Heston war ein Freund seines Vaters gewesen. Garwin war sicher, dass Heston ihm helfen würde.
    In den letzten Wochen hatte er sich alles genau eingeprägt. Er kannte das Pflegepersonal und hatte sich über jede Kleinigkeit informiert. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden die Patienten in ihre Zimmer geführt. Das war die beste Gelegenheit für einen Ausbruch. Alles musste klappen. Einen weiteren Versuch gab es nicht mehr.
    Garwin war freundlich wie immer; mit gutem Appetit aß er das ausgiebige Mittagessen.
    »Mir ist nicht gut«, sagte er dann plötzlich zu einer der Krankenschwestern. »Ich möchte gleich auf mein Zimmer.«
    Ein Wärter nahm sich seiner an. Garwin stand schwankend auf und stützte sich auf den älteren Mann. Das passte ganz vorzüglich in seinen Plan. Der Mann hatte etwa seine Größe.
    Der Wärter führte Garwin aus dem Speisesaal. Sie gingen durch die große Halle, von der aus eine Treppe in den ersten Stock führte.
    Garwin sah sich rasch um. Niemand war zu sehen. Er ging etwas in die Knie und stöhnte: »Mir ist fürchterlich schlecht.«
    Der Wärter versuchte ihn hochzuziehen, doch Garwin machte sich absichtlich schwer. Dann richtete er sich plötzlich auf, drehte sich etwas zur Seite und schlug zu. Seine Faust krachte gegen das Kinn des Wärters, der aufstöhnte und einen Schritt rückwärts taumelte. Garwin schlug nochmals zu. Der Mann fiel ohnmächtig zu Boden. Er packte ihn und zerrte ihn hinter die Stufen. Blitzschnell zog er dem Ohnmächtigen die Kleider aus, legte seine Anstaltsuniform ab und schlüpfte in den Anzug des Wärters. Eine Schwester kam an ihm vorbei. Sie stieg die Stufen hoch. Als er ihre Schritte nicht mehr hörte, huschte er rasch durch die Halle auf den Ausgang zu.
    Garwin hatte sich den weißen Mantel des Wärters übergezogen und dessen Mütze aufgesetzt. Jetzt kam der schwierigste Teil; er musste an den beiden Männern am Eingang vorbei.
    Er zog sich die Kappe tiefer in die Stirn, nahm den eigentümlich schleppenden Gang seines ohnmächtigen Opfers an und machte die Tür auf.
    Neben der hohen Eingangstür saßen die beiden Wärter in ihrem Glasverschlag.
    Garwin neigte den Kopf, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Bedächtig schlurfte er auf die Glaskabine zu. Einer der Wärter trat heraus.
    »Was hast du, Sam?« fragte er.
    Garwin sagte etwas Unverständliches, griff sich an die Brüst und taumelte nach vorn. Als er
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