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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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Es war heller Wahnsinn gewesen, bei diesem Wetter loszufliegen, doch David Wilkinson, dem Piloten, war keine andere Wahl geblieben. Howard Heston hatte es befohlen, und wenn sich der Milliardär etwas in den Kopf setzte, dann wurde es auch durchgeführt. Die Einwände David Wilkinsons hatte Heston mit einer Handbewegung und einem unwilligen Brummen beiseite geschoben.
    Der Sturm wurde immer stärker. Dem Piloten stand der Schweiß auf der Stirn. Jeden Augenblick konnten sie gegen eine der steilen Felswände krachen, und dann war alles aus. Verzweifelt versuchte er, die Landelichter der Plattform auf dem Bergschloss auszumachen, doch er sah nichts; nur dichte Schneeflocken.
    Langsam ging David tiefer. Der Hubschrauber wurde wie ein Blatt im Wind herumgeschleudert. Er ging noch tiefer, sah eine schneebedeckte Felswand vor sich und stieg rasch wieder höher. Der Sturm trieb ihn auf die Wand zu. Er stieg noch höher und schaffte es gerade. Erleichtert seufzte er auf.
    Diese Felswand kannte er. Dahinter lag Hestons Bergschloss, ein Bergschloss, wie man nie zuvor eines gesehen hatte. Es war nur von der Luft aus zu erreichen und lag in fünfzehnhundert Meter Höhe, knapp unter dem Gipfel des Mount Heston. Keine Straße führte hinauf. Alles Baumaterial hatte auf dem Luftweg hintransportiert werden müssen. Sogar für einen erfahrenen Bergsteiger war es schwierig, das Schloss zu erreichen.
    Der Schneesturm wurde immer stärker. Doch jetzt kannte
    David den Weg; er war ihn schon Hunderte von Malen geflogen.
    Er zog den Hubschrauber wieder hoch und erblickte die blinkenden Lichter der Landeplattform. Vom Schloss war nicht viel zu erkennen. Das Schneetreiben war zu dicht.
    David setzte zur Landung an. Die Plattform war schneefrei, sie wurde beheizt.
    »Nun, Sie haben es ja doch wieder einmal geschafft, David«, sagte Howard Heston mit dröhnender Stimme. »Prächtige Leistung!«
    Der Pilot lächelte schwach.
    Die Plattform war quadratisch. An jeder Ecke befand sich ein kleiner Turm.
    Starke Scheinwerfer tauchten die Plattform in gleißendes Licht.
    Howard Heston kletterte die Stufen hinunter und blieb stehen. Der Sturm heulte über die Plattform und zerrte an seinem Mantel. Er warf seine halbgerauchte Zigarre fort, lachte dröhnend und stemmte sich gegen den Sturm.
    Heston war ein breitschultriger Mann und fast einsachtzig groß. Seine Gestalt konnte man als massig bezeichnen. Er wog mehr als zwei Zentner und hatte ein großes, derbes Gesicht mit buschigen Augenbrauen, wachen Augen und einem breiten Mund. Auf der einen Seite war er brummig freundlich, auf der anderen aber herrschsüchtig.
    Heston stapfte auf eine Tür zu; sie ging automatisch auf. Er schritt zum Aufzug.
    Das Bergschloss war in seiner Anlage einmalig. Howard Heston hatte alle seine Vorstellungen verwirklicht und ein Team der besten Architekten mit seinen exzentrischen Wünschen fast zum Wahnsinn getrieben. Zu ihren Einwänden hatte er nur gelacht und gesagt: »Ich zahle und ich bestimme. Kommen Sie mir nicht mit dem Wort unmöglich. Es ist alles möglich. Man muss nur wollen.«
    Vor dem Aufzug blieb er stehen. Eine rote Lampe leuchtete auf und begann zu blinken. Heston grinste. Er wusste, dass er genau beobachtet wurde. Verborgene Fernsehkameras leiteten sein Bild in die Zentrale weiter.
    Er legte seine Hände in eine schalenförmige Vertiefung neben dem Aufzug und ließ sie einige Sekunden darin liegen. Seine Fingerabdrücke wurden an den Computer weitergegeben. Die rote Lampe ging aus. Der Computer hatte festgestellt, dass es sich tatsächlich um Howard Heston handelte.
    Die Aufzugtür glitt auf, und Tim Claxton trat hervor.
    »Guten Abend. Sir«, sagte er und verbeugte sich leicht.
    »Hallo, Tim«, sagte Heston jovial. »Nehmen Sie mir bitte den Mantel ab.«
    Der Butler nickte und half Heston beim Ausziehen.
    »Sagen Sie Birgit, dass ich gekommen bin. Ich unterhalte mich zuerst mit Professor Dassin.«
    Heston fuhr in die vierte Tiefetage und stieg aus. Er ging die wenigen Schritte zu der riesigen Stahltür ziemlich rasch und drückte den großen Ring an seiner rechten Hand in eine winzige Öffnung. Die Tür öffnete sich geräuschlos. Der breite Korridor, der zu Dassins Chefzimmer führte, war geschmackvoll eingerichtet. Niemand hätte vermutet. dass sich hinter den Türen ein gigantisches Labor befand. Die Wände waren grün, ein weicher Spannteppich bedeckte den Boden, und die Türen waren fast unsichtbar. Überall hingen kostbare Bilder, keine billigen
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