Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
den Mann vor sich sah, richtete er sich auf und packte den vollkommen Überraschten an der Kehle. Er drückte so lange zu, bis er spürte, dass sein Opfer zusammensackte. Lautlos ließ er ihn zu Boden gleiten. Dann warf er sich auf den Boden und rutschte auf die Glaskabine zu. Als er die Tür erreicht hatte, richtete er sich wieder auf und sprang in die kleine Kabine.
    Der Wärter war so überrascht, dass er keine Gegenwehr leistete.
    Ein Handkantenschlag, und er war ohnmächtig.
    Garwin schnappte sich den Schlüssel zur Eingangstür, zögerte kurz und untersuchte die Taschen des Wärters. Als er die Autoschlüssel und die Wagenpapiere fand, pfiff er vergnügt. Er öffnete den Garderobenschrank, suchte sich einen passenden Wintermantel aus und schlüpfte in dicke Fellschuhe.
    Es hatte besser geklappt, als er es sich erhofft hatte. Die Wärter waren ausgeschaltet, er hatte warme Kleidung und in wenigen Minuten auch einen Wagen.
    Garwin sperrte die Eingangstür auf und schloss sie sorgfältig hinter sich. Der kalte Wind fuhr ihm ins Gesicht. Es schneite in dichten Flocken.
    Ohne Hast ging er auf den Parkplatz zu, suchte den zum Schlüssel passenden Volkswagen, fand ihn nach kurzem Suchen, sperrte auf und schwang sich hinter das Lenkrad. Er startete und fuhr an. Der Wagen beschleunigte sehr langsam.
    Garwin drehte sich noch einmal um. Alles war ruhig. Seine Flucht war noch nicht entdeckt worden.
    Der Schnee fiel immer stärker. Obwohl es erst Mittag war, musste er die Scheinwerfer einschalten, so dunkel war es geworden. Er musste langsam fahren. Es war einige Zeit her, seit er das letzte Mal in dieser Gegend gewesen war.
    Er nahm die Abzweigung nach Bend. Das Schneetreiben wurde allmählich schwächer, und er konnte die Scheinwerfer abstellen. Vor sich sah er die beeindruckende Kette der Cascade
    Mountains. Ungefähr in der Mitte zwischen dem Mount
    Jefferson und Diamond Peak befand sich der Mount Heston, wo Howard Heston sich seine Feste hatte erbauen lassen.
    Vor mehr als einem Jahr hatte Garwin mit einigen Freunden den Aufstieg ins Bergschloss versucht, und er war ihnen auch gelungen; aber damals war nicht Winter gewesen. Jetzt, bei dem vielen Schnee, war das Unternehmen wesentlich schwieriger, wenn nicht überhaupt unmöglich. Doch für Garwin gab es keinen anderen Ausweg. Er hatte kein Geld; außerdem würde man bald nach ihm zu suchen beginnen. Nur Howard Heston konnte ihm helfen.
    Er fuhr durch Bend und nahm dann den schmalen Weg, der zum Chinook-See führte. Es begann wieder stärker zu schneien. Einige Male blieb Garwin stecken; nur mit großer Mühe konnte er sich wieder befreien.
    Er fuhr am Chinook-See vorbei, der wie eine dreifingrige Hand aussah, und nach wenigen Kilometern kam er nicht mehr weiter. Der Volkswagen blieb endgültig stecken.
    Fluchend stieg Garwin aus. Er war noch mehr als drei Kilometer von dem kleinen Landhaus entfernt, das er unbedingt erreichen musste. Bei jedem Schritt versank er bis zu den Knien im Schnee. Doch er biss die Zähne zusammen und ging weiter.
    Endlich erreichte er das Haus. Niemand wohnte darin.
    Er schlug eine Fensterscheibe ein und stieg ins Innere. Als erstes entdeckte er eine Flasche Gin. Er trank einige Schlucke und stellte die Flasche zur Seite. Dann suchte er nach einer Bergsteigerausrüstung und fand sie auch. Er schlüpfte in die Hosen, streifte sich einen dicken, fellgefütterten Anorak über und zog die festen Kletterschuhe an. Die Flasche Gin steckte er in eine Seitentasche. Schließlich stülpte er sich die Kapuze über den Kopf und nahm die Handschuhe.
    Der Sturm war noch stärker geworden. Zielstrebig ging er zwischen den verschneiten Tannen auf den Weg zu, der zum Mount Heston führte.
    Die erste Stunde ging es ganz gut. Der Sturm hatte etwas nachgelassen, und der Weg war nicht zu steil.
    Nach einer Weile blieb er stehen. Vor sich sah er das weiße Felsschloss. Es schmiegte sich eng an den schroffen, schwarzen Fels.
    Garwin holte die Ginflasche hervor und trank einen Schluck, dann hob er die Schultern und ging weiter. Er musste eine fünfzig Meter hohe Steilwand hinauf, die im Sommer keine Schwierigkeiten verursacht hatte, doch jetzt kam er nur langsam vorwärts. In den Ritzen lag der Schnee, und jeder Schritt musste geprüft werden.
    Nach wenigen Minuten blieb er erschöpft stehen. Er atmete schwer. Die Monate in der Anstalt hatten seine Muskeln verkümmern lassen. Vor seiner Einlieferung war er ein Allroundsportler gewesen, doch jetzt war von seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher