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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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des blondhaarigen Mädchens und riss ihr den Mantel auf. Dann zerrte er an ihrer Bluse. Das Gewebe gab nach, und der lange Hals lag frei vor ihm.
    Das Schreien des Mädchens ging Garwin durch Mark und Bein. Er presste eine Hand über den Mund der Unglücklichen, mit der anderen zog er sie näher an sich. Seine Augen wurden weiter und heller. Doch plötzlich blieb er von einem Augenblick auf den anderen wie erstarrt stehen. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Sein Gehirn setzte aus.
    Es war ein unheimlicher Anblick, wie er so dastand, unbeweglich wie eine Statue, und in seinen Händen wand sich das Mädchen. Er hatte ihr nur den Mund zugehalten, so konnte sie wenigstens durch die Nase atmen.
    Professor Dassin und Howard Heston war es gelungen, durch einen Hintereingang in die Halle zu gelangen, und Dassin hatte sofort seinen Apparat eingesetzt.
    »Er funktioniert«, sagte er glückstrahlend zu Heston.
    Langsam näherte er sich Garwin und drehte einige Knöpfe. Garwin stand noch immer unbeweglich da. Der Apparat lähmte sein Gehirn.
    Die Menschenmenge sah neugierig zu. Polizisten drangen in die Halle.
    Dassin blieb einen Meter vor Garwin stehen und drehte an weiteren Knöpfen. Aber für wenige Augenblicke verminderte sich die Wirkung des Gerätes, und diese kurze Zeitspanne genügte dem Frankensteinmonster. Er reagierte sofort, schlug mit einer einzigen Bewegung den Apparat zu Boden und zertrat ihn.
    Der Apparat hatte eine Nebenwirkung gehabt, von der Dassin nichts geahnt hatte. Garwin hatte sein anderes Ich besiegen können. Es war jetzt wieder Garwin. der den Körper Jim Bakers beherrschte.
    Garwin hatte keine Ahnung, was er in den vergangenen Stunden angestellt hatte. Er konnte sich von dem Zeitpunkt ab, da er den Flughafen verlassen hatte und mit Birgit Jensen nach
    Stor Bay gefahren war, an nichts mehr erinnern. Doch sofort schätzte er die Situation richtig ein. Er sah das Mädchen, das er achtlos zu Boden hatte fallen lassen, und erkannte Dassin und Heston. Sein Gehirn reagierte, wie man es von dem echten
    Ronald Garwin gewohnt war, blitzschnell. Er sah auch die Polizisten, doch bevor sie noch ihre Überraschung überwunden hatten, rannte Garwin auf den Ausgang zu.
    Die Menschen sprangen zur Seite. Sie flüchteten vor ihm.
    Mit einigen gewaltigen Sprüngen erreichte Garwin den Ausgang und rannte durch die zerstörte Glastür. Er fragte sich, wo Birgit geblieben war, und mit Entsetzen dachte er daran, was er wohl alles in den letzten Stunden angestellt haben musste, an die er sich nicht erinnern konnte.
    Zwei Polizisten schossen ihm nach, doch sie trafen nicht.
    Garwin rannte an den parkenden Autos vorbei. Dann fiel sein Blick auf den cremefarbenen Cadillac, den er am Flughafen gemietet hatte. Er riss die Tür auf und startete. Wie von Furien gehetzt fuhr er los. Ein Streifenwagen der Polizei verfolgte ihn.
    Garwin wandte kurz den Kopf und sah Birgit, die sich eben verschlafen aufrichtete. Er brauste die Madison Avenue entlang in Richtung Greenwich Village. Der Streifenwagen verfolgte ihn. Rücksichtslos überfuhr Garwin jede gesperrte Kreuzung, doch der Wagen der Polizisten war nicht abzuschütteln. Sie schossen auf ihn. Eine Kugel zerschmetterte die Heckscheibe, dann trafen sie einen Reifen. Der Wagen versuchte auszubrechen, doch Garwin hatte ihn noch immer in der Gewalt. Aber dann trafen sie den zweiten Reifen. Diesmal half alles Gegensteuern nichts. Der schwere Cadillac krachte gegen einen geparkten Volkswagen, wurde nach links gedrückt und rammte einen Ford Mustang.
    Der Wagen war unbrauchbar. Er musste seine Flucht zu Fuß fortsetzen. Garwin sprang heraus und holte Birgit aus dem Wagen. Sie fühlte sich noch immer schwach und müde, doch die Erstarrung, die sie die ganze Zeit gefangen gehalten hatte, war von ihr abgefallen. Sie stand nicht mehr unter dem Einfluss
    Garwins. Sie wehrte sich, als er sie mitzerren wollte.
    Doch Garwin hatte keine Zeit zu verlieren. Es war ihm klar, dass er sich in New York nicht halten konnte; er war zwar nahezu unverwundbar, aber es gab Fallen und Methoden, mit denen man auch einen Unverwundbaren fangen konnte. Das wurde ihm erschreckend deutlich. Auf der anderen Seite wollte er seine Flucht nicht ohne Birgit fortsetzen. Sie konnte ihm vielleicht später noch nützlich sein.
    Er schlug einmal leicht zu, und Birgit wurde ohnmächtig. Wie einen Sack warf er sich das Mädchen über die Schultern und rannte los. Seine gewaltige Größe erlaubte es ihm. riesige Schritte zu machen.
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