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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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Salons. Mit einem Ruck riss er die Tür auf und sprang brüllend in das große Zimmer.
    Der Salon war gut zwanzig Meter lang und fast zehn Meter breit. Die Wände waren mit Eichenholz getäfelt. Ein offener Kamin spendete angenehme Wärme. Um einen riesigen runden Tisch saßen drei Männer und zwei Frauen. Eine der Frauen schrie hysterisch auf, als Garwin plötzlich im Zimmer stand.
    Da waren sie alle versammelt, die sich jetzt um die Anteile des Garwin-Vermögens stritten. Sicher waren sie zusammengekommen, um den großen Kuchen aufzuteilen.
    Da saß Charles Garwin, ein weißhaariger Mann, ein entfernter Onkel Ronalds, der Anführer der Verwandten, der es auch schließlich durchgesetzt hatte, dass Ronald in ein Sanatorium eingeliefert wurde. Neben ihm saß Henry Bruchton. ein Neffe, ein junger, penetranter Mann, der nie mit seinem Geld ausgekommen war; er hatte seine Frau mitgebracht, eine hübsche Schauspielerin, die ziemlich viel Geld kostete und nur in unbedeutenden Produktionen mitgespielt hatte; ihr Bühnenname war Jane Andress. Tante Melissa war Ende der Vierzig, eine hagere strenge Person, die sich und ihrer Umgebung einreden wollte, dass sie tief religiös sei, dabei war sie das habgierigste Weib, das man sich vorstellen konnte. Den Abschluss der Versammlung bildete Donald Garwin, ein gerissener Anwalt, der seine Kanzlei in Chicago hatte und Charles Garwin beratend zur Seite gestanden war.
    Für zwei Sekunden war es vollkommen still. Jane Andress hatte mit ihrem Geschrei aufgehört.
    »Wer sind Sie?« fragte Charles Garwin, der sich als erster vom Schrecken erholt hatte.
    Das Ungeheuer kam langsam näher. Garwin ging gebückt. So sah er noch schrecklicher aus. Seine Augen weiteten sich immer mehr und funkelten wie die eines Wahnsinnigen. Er stieß ein heiseres Brüllen aus und sprang vor.
    »Ihr – wollt – wissen – wer – ich – bin?« fragte Garwin stockend. Im Moment konnte er nicht mehr normal sprechen. Der Drang nach Blut war zu übermächtig. Er fühlte sich schwach, unendlich schwach.
    »Ja. wer sind Sie?« fragte Tante Melissa.
    »Ich bin – Ronald – Garwin!«
    »Das – gibt es – nicht«, stammelte Charles Garwin. »Der sitzt in einem …«
    »Ich bin es!« brüllte das Ungeheuer. Plötzlich konnte er wieder normal sprechen. »Ihr teilt wohl mein Vermögen auf, was?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Ich bin gekommen, weil ich mich rächen will!« schrie er. »Ich werde euch alle töten.«
    Tante Melissa wollte aufstehen, doch Garwin packte sie und schlug ihren Kopf gegen die Tischkante. Sie schrie schmerzerfüllt auf, aber das Schreien steigerte nur Garwins Wut. Er schlug mehrmals ihren Kopf auf, und dann landete seine rechte Handkante in ihrem Genick. Deutlich war das Krachen der Wirbelsäule zu hören. Tante Melissa war auf der Stelle tot.
    Donald Garwin, der Anwalt, sprang auf und wollte auf die Tür zulaufen, doch Garwin hielt ihn zurück. Er hob den heftig strampelnden Mann hoch und zerbrach ihn über seinem Knie. Den Toten warf er achtlos auf den Tisch.
    Charles Garwin zerschmetterte er mit einem Sessel den Schädel.
    Das Monster war so im Blutrausch, dass es nicht merkte, als sich die Tür öffnete und ein Bediensteter ins Zimmer sah. Der Bedienstete zog den Kopf sofort wieder zurück und machte sich aus dem Staub.
    Jetzt waren nur noch Henry Bruchton und Jane Andress übrig. Für Sekunden wurde Garwin klar, was er eben tat, doch dieser wache Moment hielt nur kurz an.
    Bruchton und seine Frau drängten sich angstvoll in eine Ecke. Garwin schlich gebückt auf die beiden zu. Bruchton schleuderte ihm einen Stuhl entgegen, den Garwin aber mit der linken Hand abwehrte. Doch Bruchton dachte nicht daran, aufzugeben. Er bückte sich und riss einen schweren Schürhaken an sich. Blitzschnell sprang er vor und schlug dem Monster den Schürhaken mit voller Kraft über den Schädel.
    Garwin schüttelte sich. Da traf ihn nochmals ein Hieb und dann noch einer. Ein entsetzlicher Schmerz raste durch seinen Schädel. Es wurde ihm schwarz vor den Augen. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Irgendetwas war gelähmt. Dann kam noch ein Schlag.
    Jeder normale Mensch wäre mit gebrochenem Schädel zu Boden gestürzt, doch nicht Garwin. Trotzdem geschah irgendetwas mit seinem Gehirn. Der fünfte Schlag weckte Garwins Bewusstsein wieder. Er handelte, ohne zu denken. Er fasste Bruchton um die Hüften, drängte ihn an die Wand zurück und verbiss sich in seine Kehle. Bruchton schrie verzweifelt, doch er konnte
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