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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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Drucke, sondern lauter Originale.
    Vor der Tür zum Chefzimmer blieb Heston zögernd stehen. Innerlich hatte er sich schon während des Flugs auf die Auseinandersetzung mit Dassin vorbereitet. Er hob die Schultern.
    Professor Alphonse Dassin stand auf, als Heston eintrat.
    »Guten Abend, Mr. Heston«, sagte er und ging um den wuchtigen Schreibtisch herum.
    Heston sah den Wissenschaftler an. und was er zu sehen bekam, gefiel ihm gar nicht.
    Der Professor war ein kleines Männchen mit einem etwas zu groß geratenen. völlig kahlen Schädel. Seine Augen schienen ein eigenes Leben in dem hageren Gesicht zu führen und waren dunkel wie Kohle; sie konnten demütig dreinblicken, doch meist brach der fanatische Glanz des dämonischen Phantasten und Erfinders durch. Dassin war ein Genie auf seinem Fachgebiet, aber eine zwielichtige Gestalt, mit der sich Heston nicht anfreunden konnte.
    »Ihr letzter Bericht war ein Wimmern aus der Grabkammer«, sagte Heston heftig.
    Dassin erwiderte schweigend den bösen Blick Hestons.
    »Sie kommen nicht weiter mit Ihren Experimenten, was? Sie verzögern die Versuche. Sagen Sie gar nichts! Ich bin nicht an Ihren Einwänden interessiert. Ich will Ergebnisse, nichts anderes. Und auf die Ergebnisse warte ich noch immer. Sie haben das beste Labor zur Verfügung, können über nahezu unbeschränkte Geldmittel verfügen, und trotzdem geht es nicht voran.«
    Heston beugte sich etwas vor. Seine Augen blitzten wütend. Er fixierte den Professor, der ruhig vor ihm stand.
    »Ihnen sind doch die Schwierigkeiten bekannt, mit denen ich zu kämpfen habe«, sagte Dassin. »Die Aufgabe, die Sie mir gestellt haben, ist …«
    »Das weiß ich alles selbst«, winkte Heston ab. »Ich will eine Kunsthaut. Und Sie hatten mir zugesichert, dass es innerhalb weniger Wochen möglich sein würde, diesen Kunststoff zu entwickeln.«
    »..Ich habe einige Teilerfolge erzielt. Das wissen Sie.«
    »Zeigen Sie mir die Resultate!« knurrte Heston böse. »Und kommen Sie mir nicht wieder mit Ausflüchten!«
    Dassin nickte. »Bitte, folgen Sie mir!« Der Raum war vollgestopft mit Glasschränken, in denen sich verschieden große Fläschchen und Tiegel befanden. Meist waren die Flüssigkeiten farblos. Auf einem riesigen Tisch standen Bunsenbrenner mit Destillationskolben.
    Dassin zeigte auf einen kleinen Glasbehälter. »Hier haben Sie ein Stück der Kunsthaut, die ich Derma CX 8 genannt habe.«
    Er nahm den Glasbehälter in die Hand und hielt ihn Heston vor die Nase. Am Boden des Gefäßes konnte Heston eine fast durchsichtige Platte erkennen, die etwa einen Millimeter dick war.
    »Wie Sie wissen, handelt es sich bei dieser Kunsthaut um einen organischen Kunststoff auf Siliziumbasis. Das ist an sich nichts Sensationelles. Mir gelang es aber, durch verschiedene Zusätze etwas vollkommen Neues zu schaffen. Der Kunststoff hat die Eigenschaft, sich mit organischen Stoffen zu verbinden. Dabei treten einige unangenehme Nebenwirkungen auf, die ich bis jetzt noch nicht vollkommen ausschalten konnte.«
    Heston betrachtete die durchsichtige Kunststoffplatte skeptisch. »Was sind das für Nebenwirkungen?«
    »Wenn man den Kunststoff auf einen Körperteil eines Menschen oder eines Tieres legt, verbindet sich die Kunsthaut sofort mit dem organischen Gewebe und ist nicht mehr zu entfernen. Nach weniger als einer Minute verhärtet sich der Kunststoff, nimmt ein wächsernes Aussehen an und ist praktisch nicht mehr zu beschädigen. Er hat aber …«
    »Das hört sich prächtig an!« sagte Heston. »Das ist genau das, was ich will.«
    »Leider reagiert die Kunsthaut wie ein Lebewesen. Sie benötigt Blut und entzieht es dem Kreislauf des Wesens, mit dem sie sich verbunden hat. Das bedeutet, dass dieses Lebewesen laufend eine Blutzufuhr benötigt. Aber Sie wollen ja die Kunsthaut auch auf anderen Gebieten verwenden, was im Augenblick jedoch nicht möglich ist.«
    »Sie haben schon Versuche durchgeführt, nicht wahr?«
    Dassin nickte. »Tierversuche.«
    »Ich will die Tiere sehen«, sagte Heston und warf nochmals einen Blick auf die unscheinbare Kunststoffplatte.
    Die Tiere waren im Nebenraum untergebracht. Meerschweinchen. Ratten, Katzen und Hunde. Es herrschte ein unbeschreiblicher Lärm, als sie eintraten.
    »Diese Tiere sehen aber doch ganz normal aus«, stellte Heston mit einem kurzen Blick fest.
    »Stimmt«, sagte Dassin.
    Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Der Professor zog eine Schiebetür auf und knipste das Licht an. Der Raum,
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