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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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näher kommen. Er schwamm rasch auf sie zu und hielt sich neben ihr an der Haltestange fest.
    »Willst du etwas zu trinken?«
    »Einen Martini, bitte!«
    Er schwang sich auf die kleine Plattform und mixte ihr den Drink.
    Birgit legte sich wieder auf den Rücken und schwamm einige Meter. Sie blickte auf den sich drehenden Sternenhimmel. Hier konnte sie für kurze Augenblicke die Bedrohung vergessen, die Dassin darstellte.
    »Dein Martini ist fertig«, sagte Heston.
    Sie schwamm auf die Bar zu und nahm das Glas entgegen.
    »Nichts mehr über Dassin«, sagte er. »Versprich mir das!«
    Birgit nickte langsam. Doch vor sich sah sie weiterhin die hässliche Fratze des Professors, und es rann ihr kalt über den Rücken.
    Sie stellte das Glas ab, schwang sich auf die Plattform, setzte sich neben den Milliardär und schmiegte sich an ihn. Er zog sie näher an sich und küsste sie. Birgit schloss die Augen, doch das Gesicht Dassins verschwand nicht.
    Jim Baker atmete schwach. Es blieb Dassin nichts anderes übrig, als dem Bewusstlosen eine Sauerstoffmaske anzulegen. Angstvoll starrte der Wissenschaftler auf die weißen Streifen, die der Enzephalograph ausspuckte. Er nahm den Papierstreifen in die Hand und studierte die schwachen Linien. Es stand ziemlich schlecht um Baker.
    Ellen Grace hatte alles zur Bluttransfusion vorbereitet. Bakers Körper, besser gesagt, die Kunsthaut, benötigte viel Blut. Sobald Baker also Blut erhielt, würde es ihm wieder besser gehen.
    Dassin ging unruhig neben dem Operationstisch auf und ab und ließ Baker nicht eine Sekunde aus den Augen. Er hatte alles getan, um Bakers Leben zu erhalten. Jetzt konnte er nur noch abwarten.
    Mehr als ein halber Liter Blut war schon übertragen worden. Die Linien auf dem weißen Papierstreifen wurden stärker, doch die Herztätigkeit war noch immer schwach, zu schwach.
    Dassin hatte die besten und modernsten Apparate zur Verfügung. Eigentlich sollte es ihm gelingen, Baker am Leben zu erhalten.
    »Wird er es schaffen?« fragte er Stone, der aufmerksam die Skalen von einigen Apparaten beobachtete.
    »Ich hoffe es«, sagte der Chirurg ruhig.
    Dassin hob die Schultern und setzte seine ruhelose Wanderung fort. Es kam ihm so vor, als würde Baker nun regelmäßiger atmen. Der Herzschlag hatte sich auf jeden Fall verstärkt. Da gab es keinen Zweifel.
    Plötzlich ging das Licht aus.
    »Was soll das?« brüllte Dassin wütend.
    Blind tastete er sich durch den fast vollkommen dunklen Raum. Nur die rote Notlampe über der Tür brannte noch. Seine Hände zitterten, als er die Tür aufzog. Wenn der Kurzschluss nicht bald behoben war. würde Baker sterben, da mit dem Licht auch alle elektrischen Geräte ausgefallen waren.
    Wütend stürzte Dassin in den Nebenraum. Auch dort war es dunkel. Doch es dauerte nur zwei Minuten, bis das Licht wieder aufflammte.
    Dassin raste zurück in sein geheimes Labor. Ein Blick auf Baker genügte: er atmete nicht mehr.
    Stone versuchte eine künstliche Herzmassage, und Grace verstärkte die Sauerstoffzufuhr. Dassin stand daneben. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt. Wütend schlug er sich mit den Fäusten gegen die Hüften.
    Der Streifen, den der Enzephalograph ausspie, zeigte eine gerade Linie. Baker war tot.
    Doch Stone und Grace gaben noch nicht auf. Nach einiger Zeit hatten sie einen minimalen Erfolg. Die Herztätigkeit setzte wieder ein – ganz schwach und unregelmäßig.
    Dassin ließ den Papierstreifen nicht aus den Augen. Er beugte sich vor und nahm den Streifen in die Hand. Die Linie war unverändert. Die Gehirntätigkeit hatte aufgehört.
    Resigniert ließ Dassin die Hände herunterhängen. Sollte es jetzt noch gelingen. Baker am Leben zu erhalten, war nicht viel gewonnen. Sein Gehirn hatte auf jeden Fall einen Schaden erlitten; viele Gehirnzellen würden abgestorben sein.
    Dann schlug die gerade Linie plötzlich leicht aus. Das Gehirn arbeitete wieder, aber so schwach wie das Herz. Dassin war sich im Klaren, was das bedeuten würde: Baker würde niemals mehr ein normaler Mensch sein; einige Teile seines Gehirns waren erledigt; vielleicht war er blind geworden oder konnte nicht mehr sprechen.
    Der Herzschlag wurde jetzt stärker, fast normal. Die Atmung setzte ein. Dr. Stone hatte es geschafft. Er hatte den Toten wieder zum Leben erweckt.
    Dassin setzte sich. Seine Hände zitterten. Sollte er ein Ersatzgehirn für Baker beschaffen oder die Hautverpflanzung weiterführen, egal welche Nebenwirkungen auftraten? Dassin beschloss, sein
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