Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche
Autoren: Nur über meine Leiche
Vom Netzwerk:
Zeig’ mal die Schachtel.«
    »Das Zeug ist alle, Douglas.«
    »Was? Nichts mehr da?Verdammt. Was machen wir, wenn sie plötzlich auf wacht und Krach schlägt? Ich muss mich unbedingt mit Brooter in Verbindung setzen und ihm vorgaukeln, dass ich von dem Zeug noch was brauche, um einen unbequemen Zeitgenossen loszuwerden.«
    »Hoffentlich schöpft er keinen Verdacht«
    »Unsinn. Der kommt nicht auf die Idee, dass die Kleine noch lebt.«
    »Und wenn er dir nichts von dem Zeug besorgen kann?«
    »Na, dann sieht die Sache allerdings schlechter aus .Aber wir brauchen uns jetzt noch nicht den Kopf heiß zu machen. Ich werde jetzt erst mal lostrampen. Also pass auf, dass das Girl keine Faxen macht, falls sie aufwacht. Noch schläft sie ja friedlich.«
    Carter warf noch einen Blick auf das Mädchen, trat dann an die Stirnwand der Kiste und hob drei Bretter an, die sich mühelos aus der Verzahnung herausnehmen ließen.
    Er stieg hinaus, hängte die Bretter wieder ein, und von außen war tatsächlich nicht im Geringsten zu sehen, dass hier eine Öffnung war. Normalerweise wurde die Kiste von oben geöffnet, und die Maschinen wurden mit einem Kran in die Kiste herabgelassen. Aber jetzt standen auf dem Dach noch zwei Behälter, die etwa die gleiche Größe hatten.
    Die Stelle, an der Carter ausgestiegen war, lag an der Wand der Halle. Es war nur ein schmaler Gang von einem halben Yard Breite frei geblieben. Der Gang war nur so lang, wie die Kiste war. Der Koloss war also von den anderen drei Seiten und von oben verdeckt und richtiggehend eingebaut. Wenn jemand an die Kiste heranwollte, musste er schon die sie umgebenden Behälter, Kisten und Bretterverschläge wegräumen oder besser gesagt, von einem Lastkran wegräumen lassen.
    Gleich gegenüber vom Einstieg der Kiste befand sich eine kleine Tür, die Carter jetzt öffnete. Die Tür führte in einen Verbindungsgang, der schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Deshalb war sie auch fast ständig mit den Kisten verbaut. Das hatten sich die Gangster zunutze gemacht.
    Carter pilgerte den Gang entlang, kam an den Heizungskellern vorbei und gelangte schließlich durch eine halb verrostete Eisentür ins Freie.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Die Laternen und Lampen an den verschiedenen Gebäuden brannten schon. IM Schutze der Häuserschatten schlug Carter den Weg zum Messinglager ein…
    ***
    Wir standen im Blechlager und hatten in sämtliche Winkel geleuchtet.
    Phil schlug den Lageplan auf und ließ die Stableuchte aufblitzen. Ich setzte meinen Zeigefinger auf eine L-förmige Fläche. Es war der Flachbau, in dem das Bleichlager untergebracht war.
    »Wenn wir den Nordausgang benutzen, kommen wir noch am Kupferlager vorbei«, sagte ich.
    »Okay«, sagte Phil. »Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber dann brauchen wir nachher nicht mehr zurück.«
    »Schön«, brummte ich. »Gehen wir also, ich werde nämlich langsam unruhig. Mal müssen wir ja schließlich auf eine Spur stoßen.«
    »Vielleicht haben wir im Kupferlager Glück«, versuchte Phil mich zu trösten. Als er merkte, dass er keinen Erfolg damit hatte, setze er hinzu:
    »Oder dann wenigstens im Messinglager…«
    ***
    Er müsste jetzt schon das Messinglager erreicht haben, überlegte Henry Styne. Er vertrieb sich die Zeit damit, indem er sich vorstellte, wie Dougals Carter das Messinglager betrat und jenen ominösen verwaisten Maschinenraum für den Lastenaufzug auf suchte.
    Styne starrte düster vor sich hin. Ihm war langweilig. Er kam sich hier in der Kiste höchst überflüssig vor. Dabei war er gar nicht überflüssig.
    Styne fuhr plötzlich hoch, als sich Patricia Bradley unruhig bewegte.
    Sie fing leise vor sich hinzuwimmem. Noch hatte sie die Augen geschlossen aber ihre Lider zuckten bereits verräterisch.
    Styne kaute nervös auf seiner Unterlippe. Was tun, wenn sie aufwacht? Das war der Gedanke, der ihn bewegte. Dann dachte er daran, dass das leichte Wimmern in Schreie übergehen könne. Diese Möglichkeit versetzte ihn in Panikstimmung.
    Verdammt, muss es gerade jetzt kritisch werden.
    Patricia Bradley bewegte sich stöhnend, dann schlug sie plötzlich die Augen auf.
    Henry Styne hielt den Atem an.
    Sie sah den fremden Mann aus verschleierten Augen an. Sie begriff nichts. Sie war nicht fähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
    Doch der Gangster hatte das Gefühl, dass sie alles begriff.
    Patricia befeuchtete ihre blutleeren Lippen mit der Zungenspitze. Sie war immer noch benommen, aber die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher