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0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche
Autoren: Nur über meine Leiche
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Wirkung der Droge hatte schon erheblich nachgelassen.
    Die Stirn des Gangsters wurde feucht, und bald rannen Henry Styne die Schweißperlen das Gesicht entlang und tropften auf sein Hemd.
    Er stand da, als wollte er das Mädchen hypnotisieren.
    Die Augen fielen ihr wieder zu, und bald ließen ihre regelmäßigen Atemzüge erkennen, dass sie weiterschlief.
    Der Gangster atmete tief. Er brauchte eine ganze Weile, bis er sich von dem Schreck erholte. Kaum hatte er sein seelisches Gleichgewicht einigermaßen wiedergefunden, als das Mädchen unvermutet die Augen ganz aufschlug und stöhnte:
    »Wo… wo bin ich? Was ist mit mir los?«
    Der Gangster glaubte, in den Erdboden versinken zu müssen.
    ***
    »Die Burschen können doch nicht vom Erdboden verschluckt sein«, stöhnte Phil, als wir im Kupferlager auch keinen Erfolg gehabt hatten, und nun den Weg zum Messinglager einschlugen.
    Ich sagte schon gar nichts mehr. Meine Laune war unter den Nullpunkt gesunken. Wir hatten noch etwa fünfzig Yard zum Messinglager zurückzulegen.
    »Gehen wir über die Laderampe des langen Schuppens da«, meinte ich.
    »Sicher willst du dort auch gleich im Vorbeigehen mal reinsehen«, grinste Phil.
    »Das auch«, gab ich zu. »Vor allen Dingen aber können wir schön den Schatten als Deckung benutzen.«
    Als wir die paar Stufen zur Rampe erklommen hatten, stieß Phil mir den Ellbogen in die Rippen.
    »Da«, flüsterte er leise, »da drüben.«
    Er machte eine Kopfbewegung zum Messinglager hin.
    Wir drückten uns eng an die Wand des Schuppens. Aus einer Tür des Lagers war ein Mann getreten.
    Wir schlichen langsam weiter. Die Waffen hielten wir schussbereit in den Händen.
    Plötzlich stieß Phil mit dem Fuß gegen ein Blech, das an der Wand lehnte und das er im Dunkeln übersehen hatte. Es gab einen singenden Laut, und dann 60 kippte das Blech mit einem fürchterlichen Scheppern um…
    ***
    Das Gepolter ließ Carter erschreckt zusammenfahren.
    »Ist da jemand?«, rief er unsicher.
    »Bleiben Sie stehen! FBI!«, hörte er eine harte Stimme rufen.
    Carter riss entschlossen seinen Colt aus der Tasche, schob in fieberhafter Eile den Sicherungsflügel zurück und drückte mehrmals hintereinander ab. Er hörte, wie eine Kugel - offensichtlich als Querschläger - gegen das Blech schlug, das umgekippt war.
    Im Schatten der Mauer drückte er sich durch die Tür, schoss seinen Colt leer und hetzte dann in großen Sprüngen durch das Lager. Er warf den Garderobenschrank um, mit dem er die Tür des kleinen Maschinenraumes verdeckt hatte, klopfte eine Eisenkiste auf und holte die Maschinenpistole heraus, die er vor einigen Stunden dort deponiert hatte.
    Gut, dass wir uns mit Waffen eingedeckt haben, frohlockte er. Er rannte wieder zurück an die Tür, die ins Freie führte, und schoss wüd drauflos.
    Er musste Zeit gewinnen. Er wandte sich um, huschte zur Treppe, die ins erste Stockwerk führte. In großen Sprüngen hetzte er hinauf. Dann hatte er die erste Etage erreicht, betrat einen lang gestreckten Saal, in dem Bohr- und Fräsmaschinen standen und eilte an das Fenster. Er schob den Riegel zurück und öffnete vorsichtig den Flügel. Und wieder drückte er auf den Abzug der Tommy Gun.
    ***
    ...rrrr ! Die Kugeln aus der Maschinenpistole flogen uns um die Ohren. Wir lagen platt auf dem Bauch. Obwohl die Luft zum Schneiden dick war, sagte Phil mit triumphierender Stimme:
    »Jetzt haben wir sie endlich.«
    »Wurde ja auch Zeit«, brummte ich.
    »Aber die Mühe hat sich gelohnt.«
    »Der Mond stand hell am Himmel. Hätte es nicht noch länger bewölkt bleiben können?«
    »Na, das wäre zu einfach gewesen.«
    »Na, dann los, Phil.«
    Mit ein paar hastigen Worten verständigten wir uns, und dann spurtete Phil los. Als er aus dem Schatten der Laderampe auftauchte, ratterte Sekunden später wieder die Maschinenpistole. Aber Phil hatte bereits Deckung hinter einem Holzstapel gefunden.
    Ich nahm den gleichen Weg, sofort nachdem der letzte Schuss verhallt war. Von dem Platz hinter dem Holzstapel hatten wir eine gute Übersicht.
    »Im ersten Fenster der ersten Etage rechts des Flures«, flüsterte Phil. »Es ist offen.«
    »Unten im Parterre ist auch noch ein Fenster offen«, stellte ich fest.
    »Einer wird oben sein, der andere unten«, mutmaßte Phil.
    »Kannst du erkennen, wie es mit der Tümische bestellt ist? Dann könnte man schon was unternehmen.«
    »Tief genug, um einem Mann Deckung zu geben«, erwiderte Phil. »Aber es ist nicht zu schaffen, wenn im
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