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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiterreichende Pläne, als dem Albino zu dienen.
    Die Schritte kamen näher, die Ausstrahlungen der drei Menschen wurden stärker. Die Vampirin zögerte. In den drei Körpern pulsierte warmes, frisches Blut. Sie spürte die Anziehungskraft, die auf sie einwirkte. Doch sie widerstand.
    Noch war sie gesättigt, brauchte nicht von dem kostbaren Trunk zu nehmen.
    Da plötzlich schien Craa Dül etwas zu bemerken. Der fette Körper schnellte empor. Doch im gleichen Moment betrat der erste der Eindringlinge das Innere der Höhle.
    Professor Zamorra!
    Das Amulett in seiner Hand strahlte auf. Die Vampirin fuhr unwillkürlich zusammen. Schmerzwellen rasten durch ihr Bewußtseinszentrum. Sie vermochte den Anblick der silbernen Scheibe kaum zu ertragen und schloß die Augen.
    Sie hatte Zamorra unterschätzt. Mit seinem Amulett besaß er eine Waffe, die ihr mehr als gefährlich werden konnte.
    Doch Craa Dül erhob sich nur und starrte Zamorra finster entgegen, hinter dem Nicole und der Polizist auftauchten.
    Dann glommen seine roten Augen auf…
    ***
    Zamorra blieb im Höhleneingang stehen. Er sah sich rasch um, nahm den Anblick in sich auf, der sich ihm darbot.
    Sie hatten die Felsenhöhle eigentlich ziemlich rasch gefunden. Das Amulett hatte ihnen den Weg gewiesen, sie auf dem kürzesten Weg zu dem verborgenen Unterschlupf im Berg geführt. Zamorra wunderte sich, weshalb der Zugang nicht geschlossen war. Während die ersten Strahlen der Sonne im Osten über den Horizont glommen, drangen sie ein.
    Zamorra war vorangeschritten, das Amulett in der Hand vor sich gehalten. Ihm folgte Nicole, den Schluß bildete Jean Gauthier. Der Polizist hielt seine Dienstwaffe schußbereit, obgleich Zamorra ihn darauf hingewiesen hatte, daß er mit der Pistole nichts anfangen können würde. Dennoch verlieh die Waffe Gauhtier ein Gefühl der Sicherheit, auf das er angesichts der eigentümlichen Situation nicht verzichten wollte.
    Jetzt waren sie da. Sie waren dem kurzen, aber stark gewundenen Gang gefolgt, der durch seine Form verhinderte, daß Tageslicht ins Innere der Kaverne drang. Es war kühl, und die Wände waren feucht. Offenbar befand sich oberhalb der Höhle eine Quelle im Berg, deren Wasser unter der Oberfläche abfloß und für die ständige hohe Feuchtigkeit in der Höhle sorgte.
    Ihre Schritte knirschten auf dem lockeren Geröllboden des Ganges. Dann waren sie am Ziel. Der gewundene Korridor mündete in der großen Höhle, die sich fast zwanzig Meter weit erstreckte.
    Mit einem Blick nahm Zamorra die grauen Klötze der steinernen Särge wahr, die in einer langen Reihe nebeneinanderstanden. Zehn dieser Hohlblöcke waren es, bis auf einen von Steinplatten abgedeckt. Am Kopfende dieser Särge flackerten je drei Kerzen.
    Der zehnte Sarg war offen und leer!
    Das nächste, was Zamorra sah, war der Albino, der sich vor ihm aufrichtete und ihn drohend anstarrte.
    »Ogo Krul«, flüsterte der Professor heiser.
    »Du irrst«, zischte ihm der Albino entgegen. »Krul war einer meiner Gefährten. Mich nennt man Craa Dül.«
    »Du gehörst seiner Art an«, murmelte Zamorra. »Ich habe es geahnt.« Er fühlte, wie das Amulett in seinen Fingern sich erwärmte und zu vibrieren begann. Die Augen des Dämonischen begannen heller zu glühen.
    Erinnerungen stiegen in dem Professor hoch. Der Überfall Ogo Kruls und seiner Vampire auf das Schloß Montagne, der sengende Doppelstrahl aus seinen Augen, der mit einem einzigen magischen Schlag das Amulett zum Schmelzen brachte, der Nicole hinaus in die Raumschwärze eines unbekannten Universums trieb, der den Helikopter mit Bill Fleming vernichtete… Daß sie alle dennoch die grauenhaften Geschehnisse überlebt hatten, verdankten sie lediglich dem Eingreifen des Zauberers Merlin und einem Zeitparadoxon. [6] Doch ein solches Paradoxon würde sich nicht mehr wiederholen lassen, die Gesetze des Kosmos ließen dies nicht zu. Merlin hatte sogar die Vermutung geäußert, irgendeine gewaltige, unirdische Macht, stärker noch als die Dämonen, manipuliere mit Zeiten und Räumen, um die Welten des Universums ins Chaos zu stürzen. Doch Zamorra vermochte nicht zu er gründen, was an dieser Vermutung Wahres war.
    »Was willst du, Zamorra?« tragte Craa Dül schroff. »Bist du gekommen, um zu sterben?«
    »Ich kam, um deinem Treiben ein Ende zu setzen«, sagte der Meister des Übersinnlichen ruhig. Abschätzend musterte er den Albino, jederzeit auf einen magischen Angriff gefaßt. Er wußte, daß er diesem Wesen mit
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