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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Amulett kaum etwas anzuhaben vermochte. Ogo Krul hatte ihm seinerzeit bewiesen, wie stark und unangreifbar er war.
    Zamorra hatte im Grunde nicht damit gerechnet, hier auf den Albino zu treffen. Das Amulett hatte ihm nur die Vampirin gezeigt. Doch… er hatte sich nur auf sie konzentriert, überhaupt nicht an Craa Dül gedacht. Vielleicht war das ein Fehler gewesen. Denn der Albino war stark.
    Doch der Professor blieb ruhig. Er hatte Ogo Krul endgültig vernichten können, und es würde ihm auch bei Craa Dül gelingen. Jedes dämonische Wesen besaß seine Achillesferse, seinen verwundbaren Punkt.
    Zamorras Blick irrte ab, durchforschte die Höhle. Weit im Hintergrund dort, wohin das flackernde Kerzenlicht kaum noch reichte, erkannte er schemenhaft und undeutlich eine helle Gestalt. Tanja?
    Doch da - neben Craa Dül auf dem Boden lag die Strahlwaffe!
    Zamorra handelte, kaum daß er die Waffe entdeckt hatte. Er sprang vorwärts, warf sich mit seinem ganzen Körper gegen den Albino. Dül wurde von der Wucht des Anpralls zurückgeschleudert, flog gegen den offenen Sarg und drohte hineinzustürzen.
    »Schnell!« schrie der Professor.
    Doch Nicole hatte längst begriffen, hatte den Blaster ebenfalls entdeckt. Mit einem Hechtsprung erreichte sie die Stelle, ging in die Knie, federte wieder hoch und hielt den Blaster in der Hand, um die Mündung auf Craa Dül anzuschlagen. Die Waffe war immer noch entsichert.
    Das Gesicht Düls verzog sich zu einem höhnischen Grinsen, als er sich am Sarg abstützte und wiederaufrichtete.
    »Das nützt dir nichts, die Waffe ist leer! Sie kann mir nicht gefährlich werden…«
    »Da sei nur nicht zu sicher«, murmelte Zamorra. Schon einmal hatte er selbst daran geglaubt, auf den Kontakt gedrückt und damit den Polizeiwagen vernichtet. Und schon vorher hatte Bill Fleming sich mit dem gleichen Problem konfrontiert gesehen, als die Phantom angriff.
    Irgendein Mechanismus mußte wohl dafür sorgen, daß die Waffe nur in ganz bestimmten Situationen aktiv wurde. Nur vermochte er keine klare Linie in den Aktivitäten zu erkennen. Gefahrenmomente konnten es nicht sein, eine unterbewußte telepathische Steuerung schied also aus. Es mußte etwas anderes sein.
    Nicoles Finger näherte sich dem Ausloser. Sie hatte wie die anderen auch mit jenem Ogo Krul ihre bösen Erfahrungen machen müssen und wollte kein Risiko eingehen. Sie wußte nur zu gut, daß es unter den Kreaturen der Finsternis keine Ausnahmen gab, daß sie alle unmenschlich zu handeln gewohnt waren, grausam und böse. Daran würde sich nichts ändern, auch nicht bei Craa Dül. Die Gefahr, die von ihm ausging, mußte beseitigt werden.
    Doch Zamorra streckte die Hand aus. »Warte…«
    Erstaunt irrte ihr Blick zu ihm ab, kehrte aber sofort wieder zu dem Albino zurück, der sich als Herr der Situation fühlte. »Nun, hast du eingesehen, daß dir nichts mehr hilft?«
    Zamorra sah ihn drohend an.
    »Bevor du stirbst, wirst du uns noch die Steinsärge öffnen!« befahl er. »Dann brauchen wir uns nicht selbst abzuquälen…«
    Das schallende Lachen Düls ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Die enge Höhle warf die Laute vielfach zurück.
    »Zamorra, du wirst größenwahnsinnig«, grollte er lautstark. »Doch nun ist genug geredet worden. Sterbe wohl!«
    Zamorra sah, wie es in seinen Augen aufblitzte.
    Doch in dem Moment, in dem sich alles in ihm verkrampfte, seine Muskeln sich jäh anspannten, um ihn zur Seite zu schleudern, fort aus der unmittelbaren Gefahrenzone, handelte Nicole.
    Ihr Zeigefinger berührte den Kontakt der Waffe.
    Mit häßlichem Zischen, das wie der Angriffslaut einer Viper klang, fuhr der gleißende Energiefinger aus der Trichtermündung, fraß sich in Sekundenschnelle in den Körper des Albinos. Craa Düls Mund klaffte auf zu einem entsetzten Schrei, während er ungläubig an sich herabstarrte auf das furchtbare Loch, das der sengende Strahl in seinen Körper brannte. Röchelnd brach er vor dem leeren Sarg zusammen.
    Nicole nahm den Finger vom Auslöser.
    »Ihr…« stammelte der sterbende Craa Dül. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er wußte, daß für ihn in wenigen Augenblicken alles vorbei sein würde. In den roten Pupillen spiegelte sich die Angst vor dem Tode.
    »Zamorra, du… du Ungeheuer…« keuchte Dül. »Es…«
    Seine Stimme wurde schwächer und schwächer. Der Parapsychologe spürte, wie die Lebensaura des Dämonischen schwächer wurde, immer mehr verblaßte.
    »… muß das Amulett
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