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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bundesnachrichtendienst begann, die Spur der Russen zu verfolgen - nach Frankreich hinein.
    Zwangsläufig kam es dann zur Zusammenarbeit mit der französischen Abwehr, die sich, wie man überrascht erfuhr, schon einige Zeit mit diesem Fall beschäftigte.
    »Zamorra…« murmelte der Mann in Pullach, der sich an die Geschichte von den zehn kleinen Negerlein erinnert hatte. »Der Zamorra, der berühmte Parapsychologe? Na, Kollegen, wenn ihr euch da mal bloß nicht irrt… Zamorra hat andere Dinge zu tun, als für die Sowjetunion Waffen zu erfinden…«
    Ein Stein begann zu rollen.
    ***
    Professor Zamorra verlor keine Sekunde. Doch trotz seiner Eile blieb er dabei ruhig und sicher.
    Schweigend beobachteten die Polizisten und Nicole sein Tun. Der Professor begann, einige den Uneingeweihten un verständliche Zaubersprüche von sich zu geben, mit denen er eine magische Zone um sich schuf. Sie sollte ihn einerseits für jene, die er ausforschen wollte, unsichtbar machen, zum anderen aber vor magischen Angriffen dieser oder anderer bösartiger Wesen schützen.
    Dann, als er sich auf diese Weise abgesichert hatte, begann er mit der Durchführung seines eigentlichen Vorhabens. So, wie er schon am Morgen des vergangenen Tages das Amulett benutzt hatte, um die Kamera in seinem Arbeitszimmer ausfindig zu machen, so setzte er den Talisman auch diesmal ein. Doch nun war es kein vermuteter Gegenstand, sondern die Gewißheit eines existierenden Wesens, das hinter der Aktion steckte. Doch diesmal war es eine andere Schwierigkeit, die sich ihm in den Weg stellte. Denn wo sollte er ansetzen zu suchen? Frankreich ist groß, und ein Vampirwesen besitzt tausend Möglichkeiten, sich rasch fortzubewegen, und das ziemlich schnell.
    Er hoffte, daß seine Erinnerung an die Agentin ihm helfen würde. Vielleicht hatte auch das Amulett ihre Ausstrahlung, ihre Aura, gespeichert, als sie sich im Château Montagne aufhielt. Zuzutrauen war dieses Können dem Amulett durchaus, dessen gesamtes Repertoire an Fähigkeiten, Möglichkeiten und Kräften noch bei weitem nicht ausgeschöpft, geschweige denn bekannt war.
    Zamorra versetzte sich mit einer Zauberformel in Trance, konzentrierte sich nur noch auf das Amulett und die gesuchte Vampirin. Wieder entstand die Raumlinse. Doch das Bild, das sie in Zamorras Bewußtsein projizierte, blieb verwaschen und verschwommen. Kurz nur nahm er vampirartige Wesen wahr, die sich in der Umgebung bewegten, irgendeinen Ort aufsuchten, der ihnen eingegeben worden war, dann wanderte sein Geist weiter, griff aus in jenen Bezirk, in dem der Wagen in Flammen aufgegangen war, aus dem die Semjonowa entkommen war.
    Zähflüssig rannen die Minuten dahin, wurden zu Stunden. Immer häufiger sah Jean Gauthier auf seine Uhr. Auch Nicole wurde allmählich nervös. Sie kannte Zamorra genau, wußte, daß er nicht eher aufhören würde zu suchen, bis er die Vampirin gefunden hatte.
    Was aber, wenn sie gar nicht mehr existierte? Wenn, was durchaus im Bereich des Möglichen lag, irgendein Mensch das Ungeheuer gepfählt hatte? Auch in diesem technisch orientierten, aufgeklärten Atomzeitalter gab es immer noch Menschen, die - wie Zamorra und seine Gefährtin - noch um jene mystischen Dinge wußten, die die Realitäten so sahen, wie sie wirklich waren und deshalb mit einem Vampir, wenn sie ihm begegneten, kurzen Prozeß machten. Dann würde die Suche bis in alle Ewigkeit andauern Das Schrillen des Telefons riß die Menschen aus ihrer Erstarrung. Nur Zamorra nicht. Der Meister des Übersinnlichen war auf diese Weise nicht aus seiner Trance zu lösen.
    Nach endlos scheinenden Sekunden sprang Gauthier auf, eilte zum Apparat und hob ab. Das Gespräch war nur kurz, dann legte er wieder auf. Er lächelte.
    Fragend sah Nicole ihn an. Der Polizist winkte ab. »Später«, erklärte er. »Ich möchte nicht alles zweimal erzählen.«
    Und dann - regte Zamorra sich wieder.
    Er hatte gefunden, was er suchte. Die Vampirin Tanja!
    Der Parapsychologe erwachte aus seiner Starre. Fragend sah ihn Gauthier an.
    »Sie ist ganz in der Nähe«, eröffnete Zamorra. »In einer Felsenhöhle über dem Dorf. Ich…«
    Gauthier unterbrach ihn. »Ich weiß, was Sie fragen wollen, Monsieur. Sie wollen mich darum bi tten, mit Ihnen die Felsenhöhle aufzusuchen und die Vampirin zu - äh - festzunehmen, ja?«
    Zamorra nickte.
    »Dazu habe ich Ihnen eine vielleicht erfreuliche Mitteilung zu machen.« sprach Gauthier weiter. »Vor ein paar Minuten rief der Geheimdienst an. Der
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