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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vampiropfer werden, weil…«
    Sie brach ab, als habe sie schon zuviel gesagt. Zamorra furchte die Stirn. Schon wieder die geheimnisvolle Andeutung.
    Was war mit ihm? Craa Dül hatte etwas sagen wollen, schon Merlin hatte geheimnisvolle Andeutungen gemacht. Sekundenlang schoß ihm auch die Erinnerung an die erst kurz zurückliegende Hexenfete durch den Kopf, an den Multimillionär, der durch dämonische Kräfte relative Unsterblichkeit verliehen bekommen hatte. Ebenso wie der Dämonendiener Mik Hansen. Nicole hatte damals etwas von einer unglaublichen, unerklärlichen Ähnlichkeit Zamorras mit diesen beiden Männern gemurmelt. Und was hatte Dül sagen wollen? »Du besitzt das ew…«, dann hatte ihn der Tod ereilt.
    Zamorra wagte nicht weiterzudenken. Statt dessen fuhr er Tanja an.
    »Rede weiter. Was ist mit mir, was zeichnet mich vor anderen Menschen aus?«
    Die Vampirin wich einen Schritt zurück. »Ich kann es dir nicht sagen, Zamorra. Ich würde daran sterben. Du mußt es selbst erkennen, es ist dir so vorbestimmt. Du bist ein Auserwählter.«
    Das Wort traf ihn wie ein Blitz.
    Auch die Silbernen, die Chibb aus der anderen Dimension, hatten ihn den »Auserwählten« genannt, der allein das Flammenschwert zu führen vermochte.
    Was war an ihm, das alle Wesen, die über magische Fähigkeiten verfügten, sofort erkannten, das nur ihm selbst verborgen blieb? Wieso war er nicht in der Lage, es herauszufinden? Gab es irgendeine magische Sperre, die sein Denken in dieser Richtung blockierte? Fast wollte er es glauben.
    »Ich werde reden«, zerschnitt die Stimme Tanjas seinen Gedankenfaden. »Auch wenn du mich nicht zwingen kannst. Aber dein Status als Auserwählter veranlaßt mich dazu.«
    Sie wandte sich an Gauthier.
    »Wenn ich gesagt habe, was zu sagen ist, werdet ihr unversehrt diese Höhle verlassen können. Mich wird niemand töten, denn mein ist die Macht. - Ja, ich war früher Agentin des KGB. Ich hatte den Auftrag, diese Strahlwaffe«, sie deutete auf den Blaster in Nicoles Hand, »für meine Regierung zu entwenden. Doch Craa Düls Vampire überfielen mich und beendeten meine Mission. Mittlerweile sind auch die Mikrofilme vernichtet worden. Niemand außer uns weiß noch etwas von der Waffe. Zamorra brachte sie aus einem anderen Weltraum mit, aus einer Dimension, deren Struktur ihr Menschen niemals zu erforschen in der Lage sein werdet. Er arbeitete nie für irgendeinen Geheimdienst, auch nicht für unseren. Und er wußte nicht, daß ich Spionin war. Dies ist die Wahrheit, Jean Gauthier. Sage es deinen Gefährten und Vorgesetzten.«
    Sie verstummte und wich noch ein paar Schritte zurück.
    »Halt«, wandte Gauthier ein. »Warten Sie, Genossin! Sie müssen sich als Zeugin weiterhin zur Verfügung halten, ich…«
    Nicole stieß ihn an.
    »Begreifen Sie denn immer noch nicht?« raunte sie dem Polizisten zu. »Sie ist eine Vampirin, eine Kreatur der Finsternis und Verdammnis. Sie wird vor Gericht nicht mehr aussagen können, Sie müssen an ihrer Stelle sprechen und es beeiden. Anders geht es nicht, Vampire sind nun mal eine Gefahr für die lebenden Menschen und müssen ausgeschaltet werden. Sie hat ihren Spruch heruntergebetet, damit ist das Vergnügen aber auch schon vorbei!«
    »Sie wollen sie auch umbringen?« fragte Gauthier entsetzt.
    Nicole erkannte mit leichter Bestürzung, daß der Polizist sich im Bann der Vampirin befand. Sie hatte ihn in ihre Bewußtseinskontrolle gezwungen.
    »Es muß sein«, sagte Zamorra hart. »Tanja Semjonowa ist tot, gestorben, als Craa Düls Vampire sie überfielen und zu einer Untoten machten. Was wir tun, ist eine Erlösung für sie. Wir geben ihr nur die ewige Ruhe, holen das nach, woran Mütterchen Natur gehindert wurde.«
    Er nickte Nicole zu, die die Strahlwaffe hob.
    »Schieß«, verlangte er.
    Da stieß Tanja Semjonowa ein gellendes Lachen aus. »Ihr könnt mich nicht töten. Versucht es doch…«
    Noch ehe Nicole abdrücken konnte, verwischten ihre Konturen. Sie lachte immer noch.
    »Irgendwann werden wir uns Wiedersehen, Zamorra«, schrie sie. »Wir sind uns nicht zum letzten Mal begegnet. Mein ist die Macht!«
    Im nächsten Moment existierte sie nicht mehr. Der gleißende Lichtfinger, der vom Abstrahlpol ausgesandt wurde, stieß ins Leere, traf zwanzig Meter weiter die Höhlenwand und fraß sich hinein. Der erhitzte Stein knackte trocken, Risse bildeten sich, durch die sofort verdampfendes Wasser drang.
    Zamorra tastete sich vor, als der Strahl erlosch. Seine Hände
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