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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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einem solchen, das aus einem elektrostatischen und einem damit gekreuzten magnetischen Feld bestand.
    Und man konnte Hyperschwingungen natürlich ebenso gleichrichten wie elektromagnetische.
    War es das? Wollten die Unsichtbaren weiter nichts als die Feldschirme verstärken?
    Eine Zehntelsekunde lang schien Ron Landry die ganze Angelegenheit so" klar wie noch nie zu durchschauen.
    Dann schrie Eric Furchtbar: „Da läuft eine neue Sendung ein!" Ron schrak aus seinen Gedanken auf.
    Das kleine Oszilloskop des Hauptschaltraums war seit jener Zeit, als die BOB-XXI die ersten fremden Hypersendungen empfangen hatte, mit der Funkkabine gekoppelt. Bis jetzt hatte der kleine, kreisförmige Bildschirm nichts anderes gezeigt als den Wirrwarr der Störungen, die mit der fieberhaften Tätigkeit der Generatoren verbunden waren.
    Jetzt aber war ein kräftiges, ausgeprägtes Wellenmuster deutlich erkennbar. Anderthalb Wellenlängen der Grundschwingung paßten auf den Schirm, eine Unzahl von den zackigen Markierungen der Modulation war zu sehen.
    „Das ist wieder der Spruch mit dem wahren Leben!" stieß Eric aufgeregt hervor. „Das Muster ist unverkennbar." Das Bild auf dem Schirm blieb ein paar Sekunden lang, dann erlosch es. Ron wäre jetzt gern hinunter in die Funkkabine gegangen, hätte dem Empfänger die Bandaufzeichnungen entnommen und sie von der Positronik auswerten lassen. Aber im Funkraum waren die Unsichtbaren, und an der Positronik hatte niemand mehr Dienst. Wenn Ron überhaupt an das Band herangekommen wäre, hätte er den Computer selbst bedienen müssen. Und dazu hatte er im Augenblick keine Zeit.
    Er verließ sich auf Eric, daß es wirklich der gleiche Spruch war.
    Warum fragten sie noch einmal? Sie hatten die Antwort schon ein paarmal bekommen: Ja, wir sind wahres Leben. Ron kam ein Gedanke. „Haben Sie irgendeine Vorstellung", fragte er Eric, „ob das Wellenmuster diesmal deutlicher war als beim letzten Empfang ... oder undeutlicher?"
    Eric antwortete, ohne zu zögern. Das zeigte, wie sicher er seiner Sache war.
    „Eben war es viel deutlicher als beim letztenmal", erklärte er.
    Rons Spannung wuchs. Hyperstrahlung war eines der Wunderdinge der modernen Technik. Aber so wunderbar war sie nun auch wieder nicht, daß sie nicht den grundlegenden Naturgesetzen gehorcht hätte.
    Eine Strahlungsquelle, die in geringer Entfernung stand, empfing man deutlicher als eine, die weit entfernt war.
    Die erste Sendung, die die BOB-XXI empfangen hatte, war aus einer" Entfernung von rund vierhundert Lichtjahren gekommen. Dieser letzte Empfang war viel deutlicher. Die Entfernung hatte sich also verringert.
    Da war noch jemand auf dem Weg zur BOB-XXI!
    Ron wies Eric an, die Anfrage im gleichen Sinn zu beantworten, wie sie es bisher getan hatten. Eric kontrollierte das kleine Stellpult, von dem aus er die Geräte im Senderaum bedienen konnte, und drückte ein paar Knöpfe. Dabei lächelte er schwach.
    „Ich hoffe, daß es noch funktioniert", murmelte er. „Wer weiß, was die Kerle da unten inzwischen angerichtet haben."
    Sekunden später registrierte das Oszilloskop das Wellenmuster der auslaufenden Sendung. Sie war in der gleichen Weise kodifiziert wie die Frage der Fremden. Niemand konnte vom Oszillographenbild ablesen, was der Inhalt der Sendung war. Aber Eric behauptete, es gäbe in diesem Sender nur eine einzige Schablone. Es mußte die richtige sein.
    Ron Landry bezwang seine Spannung. Er brauchte Ruhe, um klar zu denken. Er überlegte, ob er noch einen Versuch unternehmen solle, mit den Unsichtbaren in Verbindung zu treten. Er verwarf die Idee ohne langes Nachdenken. Eric und seine Männer hatten mehrere Stunden daran verschwendet und hatten nicht den geringsten Erfolg erzielt.
    Ron glaubte fest daran, daß das zweite fremde Schiff, dessen Sendung die Station eben empfangen hatte, in ein paar Minuten auftauchen würde. Er war fast ebenso sicher, daß dieses zweite Schiff den Feinden der Unsichtbaren gehörte, die in die BOB-XXI eingedrungen waren. Denn das Modulationsmuster der empfangenen Sendung war von dem der Sendung, die die Unsichtbaren vor ein paar Stunden von der BOB-XXI ausgestrahlt hatten, gründlich verschieden. Es gab daher nur zwei Sorten von Fremden hier draußen im intergalaktischen Raum die Unsichtbaren und deren Feinde.
    Ron untersuchte diesen Gedankengang immer wieder von neuem. Er gab sich Mühe, einen Fehler zu finden. Eine Stelle, an der er einem der beiden Fremden seine eigene Denkweise untergeschoben
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