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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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erfordert zumindest ungefähre Kenntnis dessen, worauf sie zielt. Eine solche Kenntnis aber gab es nicht. Niemand hatte auch nur die geringste Vorstellung von dem, was der Menschheit bevorstand.
    Immerhin waren da noch die Variationsrechner, gewaltige positronische Rechenanlagen, die sich nach eingehender Programmierung Hunderttausende von möglichen Situationen ausdachten und ebenso viele Verhaltensweisen vorschreiben. Allerdings konnten sie selbst für den Erfolg einer so ermittelten Verhaltensweise nur dreiundfünfzig Prozent Wahrscheinlichkeit angeben.
    Es war also nach wie vor alles in der Schwebe, wenn man davon absah, daß die Menschheit im Gegensatz zu dem, was sie vor dem Mai 2012 getan hatte, sich an den Gedanken einer intergalaktischen Begegnung zu gewöhnen begann.
    Man empfand es später als Laune des Zufalls, daß fast auf den Tag genau hundert Jahre vergehen sollten, bis diese erste Begegnung zustande kam.
    Wenn man es allerdings genau nimmt, so hatte es eigentlich schon damals angefangen, als Perry Rhodan den Arkoniden begegnete ...
     
     
     
    1.
     
    Diese Gegend des Universums war tödlich leer.
    Die Massedetektoren eines im Vergleich zur weit entfernten Milchstraße ruhenden Raumschiffs zeigten überhaupt nichts an. Nur die großflächigen Sammlersonden relativistisch schneller Fahrzeuge, die diesen Abgrund zwischen den Sterneninseln dann und wann abtasteten, lieferten ein Ergebnis.
    Auf rund zehn Kubikmeter kam ein einzelner Wasserstoffkern. Um nur ein einziges Gramm Materie zusammenzubringen, hätte man einen Raumsektor abgrasen müssen, der so groß war, daß der Erdball fünftausendmal hineinpaßte. So leer war das hier draußen. Solls der Teufel holen, dachte Eric Furchtbar.
    Es dauert nur noch ein paar Tage, dann holen sie mich ab.
    Niemand wurde der Dienst auf dem Peilrelais BOB-XXI länger als drei Monate zugemutet. Am Anfang hatten sie geglaubt, die Leute könnten es ein halbes irdisches Jahr hier oben aushalten. Aber nach dreieinhalb Monaten fingen die ersten an, Geister zu sehen und geheimnisvolle Rufe aus der Leere zu hören.
    Es war nicht so schlimm, wenn man darüber nachdachte, überlegte sich Eric Furchtbar. Man brauchte sich nur still irgendwo hinzusetzen und sich klarzumachen, daß es keine Gespenster gab und daß die grauenhafte Leere dort draußen keine Geräusche kannte. Es war nichts da, was Geräusche erzeugen konnte, und es gab nichts, was ein Geräusch eingeleitet hätte.
    Aber wer kam schon zum Nachdenken? Gewöhnlich saßen sie beisammen und redeten. Worüber redeten sie? Über die Leere. Wie schrecklich sie war und wie wenig man sich darunter vorstellen konnte.
    Wie furchtbar es wäre, wenn BOB-XXI plötzlich ein Leck bekäme.- dabei war es nicht um eine Spur schlimmer, als wenn sie das Leck irgendwo in der Nähe des Milchstraßenzentrums bekommen hätten.
    Und dann passierte es pl ötzlich. Wenn sie sich ins Bett legten und einzuschlafen begannen. Auf einmal hörten sie die Stimmen. Auf einmal sahen sie die grauen Schatten herumhüpfen. Sie kamen nicht mehr zum Nachdenken. Sie fingen an zu schreien und zu toben, die Furchtsamen verkrochen sich. Sie drehten durch, kurz gesagt.
    Eric gab zu, daß es manchmal nicht einfach war. Er sah sich um. Der Raum, in dem er sich befand, war rechteckig, wenn man übersah, daß die eine Längswand eine leichte Krümmung nach außen hatte. Die Wände waren mit Instrumenten, Meßskalen, Bildschirmen und Schalttafeln bedeckt. Ein paar Sitzgelegenheiten standen wahllos herum. In der Mitte des Raumes gab es einen weiten Tisch, den Sternkarten, Koordinatentabellen und die Formulare für positronische Programme noch in der gleichen Ordnung bedeckten wie am ersten Tag. Niemand hatte sie jemals gebraucht.
    Es gab nichts, wozu man sie hätte gebrauchen können. Es geschah nichts. Die fünfundzwanzigköpfige Besatzung der BOB-XXI verbrachte ihre Zeit damit, festzustellen, daß sich in diesem Sektor des Universums absolut gar nichts ereignete. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Die Zeiger der Instrumente standen auf Null, als wären sie ausgeschaltet. Alle zehn Minuten stand Eric auf, um auf den Schalter des Testgerätes zu drücken. Eine grüne Lampe leuchtete auf und zeigte an, daß alle Instrumente im Raum in Ordnung und betriebsbereit seien. Eric wußte das natürlich. Er hatte den Schalter nur gedrückt, um die Lampe aufleuchten zu sehen. Man wurde anspruchslos, was Abwechslung anbelangte.
    Die Bildschirme waren allerdings
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