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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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worden ist, aber ich bin meiner Sache ziemlich sicher. Was bedeutet das also?"
    Eric machte ein ratloses Gesicht. Die Situation gefiel ihm nicht. Er mochte nicht, daß Leute ihm Fragen stellten, von denen sie selbst genau wußten, daß er sie nicht beantworten konnte.
    „Keine Ahnung, Sir", antwortete er knapp.
    „Der Spruch hatte irgendein Ziel", fuhr Nike Quinto geduldig fort. „Man stellt nicht eine Frage so einfach ins Blaue hinein, ohne zu wissen, ob überhaupt jemand da ist, der sie hören kann. Diese Frage war so gestellt, daß man sie am Rand unserer Milchstraße nicht mehr empfangen konnte. Wer, zum Donnerwetter, soll also gemeint sein? Doch nur Sie mit Ihrer Beobachtungsstation. Zwischen dem Rand der Galaxis und dem fremden Sender befindet sich nichts anderes als die BOB-XXI!" Das nahm Eric fast den Atem. „Aber ... wie sollen sie denn wissen, daß..." stammelte er. Nike winkte ihm beruhigend zu.
    „Zerbrechen Sie sich darüber besser nicht den Kopf", riet er milde.
    „Wir kennen die Technik der Fremden nicht. Vielleicht besitzen sie Ortungsgeräte, die die winzigen Streufelder dieser Station über Hunderte von Lichtjahren hinweg anpeilen können. Vielleicht waren sie auch schon hier in der Nähe, ohne, daß Sie sie bemerkten. Wir wissen es nicht. Das einzige, was wir wissen, ist, daß die Position der BOB-XXI den Fremden recht gut bekannt ist. Deswegen bestehen keine Bedenken dagegen, daß der Funkspruch von unserer Seite aus beantwortet wird. Wir wollen wissen, was diese Wesen weiter zu sagen haben."
    Eric Furchtbar gab sich geschlagen. Er veranlaßte, daß in demselben Kode, in dem die eingelaufene Frage gehalten war, eine Antwort ausgestrahlt wurde, die zum Inhalt hatte: „Ja, wir sind wahres Leben."
    Weder Eric noch die Männer, die die Botschaft formulierten und ausstrahlten, fühlten sich dabei besonders wohl in ihrer Haut. Sie hatten das Gefühl, sie streckten einem Unbekannten die Hand hin. Und sie wußten nicht, ob der Fremde in die Hand einschlagen oder ob er sie abreißen würde.
    Nike Quinto hielt seine Aufgabe an Bord der BOB-XXI für gelöst und verabschiedete sich. Er versicherte Eric Furchtbar, daß die JOANN zur Stelle sein würde, wenn die Station in Gefahr geriet. Eric bedankte sich dafür. Aber er wußte, daß es Dinge gab, die sich schneller ereigneten, als ein Schiff, das irgendwo in den Tiefen des leeren Raumes trieb, zu Hilfe kommen konnte.
    Nike und Ron kehrten an Bord des Werkstattkreuzers zurück. Wenige Minuten später legte die JOANN ab, wurde kleiner, während sie an Fahrt gewann, und verschwand schließlich. BOB-XXI war wieder allein.
     
    *
     
    Die nächsten Stunden an Bord der BOB-XXI vergingen in nervöser Spannung. Eric Furchtbar hatte seine Männer darüber aufgeklärt, was geschehen war, wie die Lage im Augenblick war und was sie unter Umständen zu erwarten hatten. Er erklärte mit aller Deutlichkeit, daß mit der Hilfe der JOANN nur dann zu rechnen sei, wenn der feindliche Angriff - merkwürdigerweise war jedermann davon überzeugt, daß es einen Angriff geben würde - langsam genug erfolgte. Da aber niemand damit rechnete, daß sich jemand, der auf Eroberung aus war, besonders langsam bewegte, bedeutete das, daß es keine Hilfe geben würde.
    Eric ordnete an, daß die Geschütztürme einer genauen Inspektion unterzogen wurden. Man mußte sicher sein, daß die Waffen in dem Augenblick funktionierten, in dem sie gebraucht wurden. Der Befehl war im Grunde genommen überflüssig. Wenn jemand wissen wollte, ob die Geschütze noch in Ordnung waren, dann drückte er ein paar Knöpft auf einer Kontrollschalttafel, und grüne Testlampen bestätigten ihm, daß er keine Sorgen zu haben brauchte. Aber die Anweisung würde wenigstens zehn Männer ein paar Stunden lang beschäftigt halten, und darauf kam es Eric an. Zum Schluß würden sie jedes Geschütz, um seine Feuerbereitschaft zu überprüfen, einmal abfeuern und dabei neuen Mut bekommen.
    Weitere zehn Männer befanden sich auf ihren Posten. Die Funkkabine blieb doppelt besetzt. Fünf Mann hatten Freiwache, und ein sechster würde sich ihnen bald anschließen. Eric Furchtbar. Er fühlte sich allmählich am Ende seiner Kräfte. Eine Stunde nach dem Start der JOANN übergab er seinen Posten an Leutnant Hynes, den Ersten Offizier. Er selbst suchte seine Kabine auf und legte sich ins Bett. Ein paar Sekunden später war er eingeschlafen.
    Leutnant Hynes nahm seine Aufgabe sehr genau. Sorgfältig registrierte er die
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