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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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Explosion weiterer Bomben draußen im leeren Raum. Der erste Funkspruch, den die Station empfangen hatte, wurde ununterbrochen weiter ausgestrahlt. Die Auswertung jedoch hatte immer noch keine Ahnung, was sie damit anfangen sollte. Es stand fest, daß der Spruch nicht wie der andere für menschliche Ohren bestimmt war. Der Kode war unentzifferbar. Eine fremde Logik hatte ihn entwickelt.
    Aufregung herrschte an Bord, als um 15:23 Bordzeit die Frage nach dem wahren Leben ein zweitesmal empfangen wurde. Hynes war davon überzeugt, daß er in Eric Furchtbars - und vor allen Dingen in Nike Quintos - Sinn handelte, wenn er die BOB-XXI ihrerseits die gleiche Antwort noch ein zweitesmal ausstrahlen ließ. Die Tatsache, daß die Frage wiederholt worden war, deutete darauf hin, daß man die erste Antwort nicht verstanden hatte.
    Sollte darauf hindeuten, korrigierte Ed Hynes. Das ist terranische Logik, und die dort draußen sind keine Terraner.
    Sie mochten zum Beispiel die Sitte haben, etwas Gesagtes erst dann als gesagt anzuerkennen, wenn es ein paarmal wiederholt worden war.
    Um 15:57 Bordzeit wurde die Explosion der achtundsechzigsten Bombe registriert. Danach war plötzlich Ruhe. Um 16:02 brach der ständig wiederholte Spruch ab, und drei Minuten später wurde die Frage „Seid ihr wahres Leben?" zum drittenmal empfangen.
    Ed Hynes ließ auch die Antwort zum drittenmal ausstrahlen, und danach herrschte Ruhe in der weiten Finsternis des sternenleeren Raumes. Die Schlacht schien zu Ende, der automatische Sender vernichtet und der merkwürdige Frager nicht mehr interessiert.
    Bis 19.00 Uhr war das All so still wie es in all den Tagen zuvor gewesen war. Aber an Bord der BOB- XXI stieg die Nervosität weiter. Bisher hatten sich die Dinge in vierhundertundzehn Lichtjahren Entfernung abgespielt. Die plötzliche Stille konnte vieles bedeuten - zum Beispiel, daß die Fremden sich jetzt der BOB-XXI näherten.
    Die Männer auf ihren Posten machten die Augen noch weiter auf. Ein ungewöhnlich hoher Fluß kosmischer Strahlung, zehn Sekunden anhaltend, hätte um ein Haar die höchste Alarmstufe ausgelöst.
    Erst vier Stunden später begannen die Männer zu glauben, daß die Gefahr vorüber sei. Die Unbekannten hatten nichts mehr von sich hören lassen, kein Anzeichen ihrer Existenz war mehr registriert worden. Die Spannung an Bord der BOB-XXI löste sich langsam. Eric Furchtbar, der seinen Posten inzwischen wieder übernommen hatte, schickte die Männer der Freiwache eine Stunde nach Mitternacht wieder ins Bett und ging zum normalen Dienstablauf über.
    Das war rund zwanzig Minuten bevor das Unglück begann.
     
    *
     
    Art Cavanaugh war wieder allein. Ken Lodge und Warren Lee hatten das Ende des Alarms mit erleichterten Seufzern begrüßt und waren sofort verschwunden. Ken Lodge würde sich in der Messe einen neuen Partner für Gog suchen, und Warren lag jetzt wahrscheinlich schon in seinem Bett und schlief fest.
    Art wischte sich über die Stirn. Er war selber müde. Auf der anderen Seite glaubte er, daß Eric Furchtbar übereilt gehandelt hatte, als er den Alarm absagte. Seitdem sie die erste Bombenexplosion dort draußen registriert hatten, war kaum mehr als ein halber Tag vergangen.
    Art rauchte eine Zigarette und beobachtete dabei seine Instrumente. Die Empfänger waren ruhig, die fremden Sender schwiegen. Der Strahlungspegel lag bei dem üblichen konstanten Wert von siebzehn Nanowatt pro Quadratmeter, diffuse elektromagnetische Strahlung der fünftausend Lichtjahre weit entfernten Heimatgalaxis und anderer Galaxien, die sich weit draußen im All bewegten.
    Es war so ruhig, daß selbst Art Cavanaugh langsam seine Besorgnis vergaß. Als er auf die Uhr sah, war es ein Uhr neunzehn. Seit dem Ende des Alarms waren erst knapp zwanzig Minuten vergangen. Er konnte ein kleines Schläfchen riskieren. Er würde sofort aufwachen, wenn eines der Instrumente ansprach. Er hatte das im Gefühl.
    Er schob die Arme vor sich auf das Pult, die Unterarme leicht angewinkelt, und legte den Kopf darauf.
    Er schloß die Augen und ließ die Ruhe, die ihn umgab, in sich eindringen. Das war der Augenblick! Die Fremden kamen mit einem Paukenschlag. Prasselnd und zischend sprachen die Geräte an. Lichtzeiger tanzten wie wild über die halbdunklen Skalen, ein kleiner Transformatorkasten ruckte unter der Wucht der aufprallenden Energie, fing an zu qualmen und gab mit einem häßlichen Zischen den Dienst auf.
    Innerhalb einer Zehntelsekunde verwandelte sich die
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