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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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stille Funkkabine in ein Wahnsinnskabinett tanzender, hüpfender Lichter und sich überschlagender Geräusche.
    Ein paar Sekunden lang war Art Cavanaugh vor Schreck zu starr, um sich zu bewegen. Dann riß es ihn aus seinem Stuhl in die Höhe. Er vergaß die Geräusche um sich herum und die zuckenden Lichter. Mit beider Händen zugleich drehte er an den Einstellknöpfen der Tasteranlage. Der weite Bildschirm leuchtete auf, flackerte und wurde klar. Energiereiche Strahlbündel hyperelektromagnetischer Wellen rasten in den Raum hinaus, wurden von dem fremden Objekt reflektiert, kehrten zurück und zeichneten ein Bild auf den Schirm.
    Art sah es und schlug auf die Alarmtaste.
    Das Ding war ein Raumschiff, nach der Größe zu urteilen. Der Energieschock, der die Instrumente verrückt machte, war aufgetreten, als das Schiff aus dem Hyperraum in das Einstein-Universum eintrat.
    Im Augenblick betrug die Entfernung noch drei Lichtstunden. Das Fahrzeug bewegte sich nicht besonders schnell. Mindestens zwölf Stunden würden vergehen, bevor es die Station erreichte, und mehr noch, wenn es vorher ein Bremsmanöver ausführte.
    Noch etwas anderes beobachtete Art Cavanaugh, während die Alarmsirenen die Räume und Gänge mit wildem Gekreisch erfüllten.
    Der Fremde bewegte sich nicht auf gerader Bahn. Er wich zur Seite und kam wieder auf den alten Kurs zurück. Dabei drehte er sich dauernd. Es sah aus, als wäre das fremde Schiff betrunken. Man konnte es deutlich torkeln sehen. Art erriet mit Leichtigkeit, was das bedeutete.
    Das Fahrzeug dort draußen war schwer beschädigt.
     
    *
     
    In der Beratung hatte Lofty Patterson bisher noch kein einziges Wort gesagt. Still, das Gesicht von tausend kleinen, lustigen Falten durchzogen, das graue Haar und den Bart so wirr, als hätten sie seit Jahren keinen Kamm mehr gesehen, saß er auf seinem Stuhl und hörte den anderen zu.
    Erst als er spürte, wie die Diskussion sich festfuhr, machte er seinen ersten Einwand.
    „Man nimmt es anscheinend als gegeben hin", begann er, „daß es sich bei den Fremden, die dort draußen herumfuhrwerken, um außergalaktische Intelligenzen handelt, nicht wahr?"
    Nike Quinto sah ihn ärgerlich an. „Natürlich", stieß er mit seiner hohen Stimme hervor. „Tun Sie nicht so, als hätten Sie die ganze Zeit über geschlafen, Patterson. Mein Blutdruck ist schon hoch genug; ich brauche keine weitere Aufregung."
    Lofty Patterson war schwer zu erschüttern. Er kannte Nike Quinto, den Mann mit dem pausbäckigen, stets roten Gesicht. Nike Quinto sah wirklich so aus wie einer, den in jeder Sekunde der Schlag treffen konnte. Er war klein und dick, und gewöhnlich stand ihm Schweiß auf der Stirn. Aber es gab unter den Leuten seiner Altersklasse kaum einen, der gesünder war als Nike Quinto. Jedermann wußte das und nahm es gutgelaunt hin, wenn der Oberst sich über seinen hohen Blutdruck und den bevorstehenden Herzschlag aufregte.
    „Wer sagt denn", fuhr Lofty fort und erregte Nike Quintos Zorn mit einer weiteren Frage, „daß es wirklich extragalaktische Wesen sind? Es könnten schließlich Geschöpfe aus unserer eigenen Galaxis sein, die sich da hinaus verirrt haben, nicht wahr?" Nike Quinto lachte zornig. „Und Sie meinen, darüber hätte ich mir nicht schon lange selbst den Kopf zerbrochen?" Lofty zuckte mit den Schultern. „Wenigstens haben Sie kein Wort darüber gesagt, Sir."
    „Über selbstverständliche Dinge verliert man keine Worte. Unsere BOB-Stationen stehen jetzt seit mehr als einem Jahr an den Grenzen der Galaxis. Da nur wir selbst und die Äonen das Geheimnis des Lineartriebwerks kennen, die anderen raumfahrenden Völker sich aber mit Sprungtriebwerken bewegen, wäre jede Transition aus der Galaxis hinaus von mindestens einer der Stationen angemessen worden. Es ist aber niemand hinaus, infolgedessen kann auch keiner hereinkommen." Lofty nickte befriedigt. „Das läßt immer noch zwei Möglichkeiten offen, Sir. Entweder die Unbekannten sind schon länger draußen als ein Jahr - oder es handelt sich wirklich um akonische Einheiten."
    „Das ist nicht möglich. Aus politischen Gründen wird das akonische System so gut bewacht, daß nicht einmal ein kleiner Frachter sich durch den Überwachungsring schmuggeln könnte, geschweige denn ein großes Schiff, mit dem man intergalaktische Reisen unternehmen kann. Die Fahrten eines jeden akonischen Raumschiffes werden insgeheim registriert. Und keine Fahrt während des letzten Jahres ging über mehr als ein
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