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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen
Autoren: Unbekannt
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weiter entfernt. Und demnach war es größer, als Ron bisher angenommen hatte.
    Die Würfelkanten mußten mindestens zwei Kilometer lang sein. Das war nichts weiter als eine grobe Schätzung, aber Ron erschrak trotzdem. Das fremde Ungeheuer war größer als selbst das mächtigste Superschlachtschiff, das die terranische Raumflotte je besessen hatte.
    Ron fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut.
    Ein paar bange Sekunden lang wartete er darauf, daß sich drüben irgendwo Geschützpforten öffneten und gewaltige Bündel tödlicher Energie daraus hervorgeschossen kämen.
    Aber die Sekunden vergingen ereignislos. Der groteske Kasten hing reglos im Raum.
    Ron begann sich zu fragen ,worauf die Fremden dort drüben warteten.
    Es schien, als hätten sie nur darauf gelauert, daß er sich in Gedanken diese Frage stellte. Denn im nächsten Augenblick sprach das Oszilloskop wieder an, das mit einem der Empfänger in der Funkkabine gekoppelt war. Ron warf nur einen kurzen Blick auf den grünen kleinen Bildschirm. Dann fragte er Eric: „Ist das dasselbe wie zuvor?" Eric starrte das Oszilloskop mit großen, verwunderten Augen an.
    „Ja", brachte er hervor. „Das ist die gleiche Frage." Rons Befehl klang hart „Dann geben Sie ihnen noch einmal die gleiche Antwort!"
    Diesmal brauchte Eric länger. Er war offensichtlich verwirrt. Ziellos wanderten seine Hände über die Knopfreihen des Schaltbrettes. Er drückte ein paar Knöpfe, machte die Schaltung durch einen Druck auf den Korrekturschalter wieder unwirksam, und fand schließlich, was er suchte. Auf dem Oszilloskop erschien das Schwingungsbild der Antwort.
    Gespannt beobachtete Ron das schiefkantige Schiff. Jetzt mußten sie die Antwort empfangen. Und da sie in ihrem eigenen Kode gehalten war, würden sie nicht lange brauchen, um sie zu entziffern. Was würden sie jetzt tun? Ron erinnerte sich später noch oft daran, wie entsetzt und verblüfft er gewesen war, als er feststellte, daß die erste Reaktion aus einer völlig anderen Richtung kam.
    Während er auf den Bildschirm starrte, öffnete sich hinter ihm das Schott. Meech war der einzige, der es bemerkte. Er stieß einen schrillen Warnschrei aus. Ron wirbelte herum. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Eric Furchtbar sich instinktiv zur Seite fallen ließ.
    Er bezweifelte allerdings, daß es ihm etwas nützen würde. Durch das offene Schott drängte eine stürmische Flut blutroter, greller Helligkeit und erfüllte den großen Raum augenblicklich mit erstickender Hitze.
     
    *
     
    Es war merkwü rdig, wie geräuschlos das alles vor sich ging.
    Das erste, was Ron nach Meechs lautem Warnschrei zu hören bekam, war das Springen von Glassit.
    Klirrend fielen Kunstglasscheiben zu Boden. Die Scheiben der Instrumentenskalen brachen unter der gewaltigen Hitze.
    Meech hatte seinen schweren Desintegrator in Anschlag gebracht. Unmeßbar kurze Zeit später brach der vernichtende, grüne Strahl aus dem Lauf und fauchte mit unaufhaltsamer Wucht in die rote Feuerwand hinein.
    Die Wirkung zeigte sich augenblicklich. Das rote Feuer wich zurück. Es bildete eine Einbuchtung an der Stelle, an der Meech mit seiner Waffe traf. Rechts und links kamen die Flügel der Feuerfront für ein paar Sekunden zum Stehen, aber dann rückten sie weiter vor.
    Ron begann ebenfalls zu schießen. Der wesentlich dünnere Strahl seiner Handwaffe stieß gegen den linken Flügel der Feuerfront. In den ersten Augenblicken sah es so aus, als erzielte er nicht den geringsten Erfolg. Aber dann wurde der Vormarsch der roten Lichtflut langsamer, und nach einer Weile blieb sie vollends stehen.
    Jetzt beteiligte sich auch Eric Furchtbar am Kampf. Der Strahl seines Desintegrators zielte auf die gegenüberliegende Seite. Und so klein seine Waffe auch war - sie gab den Ausschlag.
    Das rote Feuer wich zurück. Zuerst langsam, dann immer schneller flutete es zum Hintergrund des Raumes.
    Das Feuer verschwand zum Schott hinaus. Das Schott konnte sich nicht mehr schließen. Es war nicht mehr da. Das Feuer hatte es aufgezehrt.
    Ron stand auf. Erst jetzt kam ihm die furchtbare Hitze zu Bewußtsein, der er ein paar Minuten lang standgehalten hatte. Seine Haut brannte. Er konnte sich nur langsam bewegen. Denn wo der Metallpanzer seine Kleidung berührte, brannte er ein Loch und eine Blase auf die Haut darunter.
    Eric war beweglicher. Er trug keinen Panzer. Er konnte aufstehen und zu seinem Schaltpult springen, ohne, daß ihm etwas dabei wehtat.
    Am wohlsten jedoch fühlte sich Meech.
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