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0121 - Horror-Urlaub

0121 - Horror-Urlaub

Titel: 0121 - Horror-Urlaub
Autoren: Gerhart Hartsch
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Frau getötet wurde?«
    »Ganz recht.«
    »Also ist das Skelett identifiziert?«
    »Ja. Eine Untersuchung des Gebisses hat einwandfrei erwiesen, daß es sich um Bjoerners Frau handelt. Stellen Sie sich das vor! Die Frau wollte tatsächlich zu ihrem Mann zurückkehren. Auf dem Gutshof aber hatte sich bereits Rik Sung eingenistet. Er brachte Bjoerner entweder soweit, die heimkehrende Frau, die sich durch keine Absage aufhalten ließ, zu töten - oder er führte den Mord selbst aus.«
    »Das läßt sich doch niemals mehr einwandfrei klären. Bjoerner ist tot. Rik Sung kann ihm alles in die Schuhe schieben.«
    »Das ist klar. Nur eins nicht: Rik Sung, ein geldgieriger Bursche trotz allem, nahm Frau Bjoerner nach deren gewaltsamen Tod den Schmuck ab. Er versilberte ihn in Grena. Dort habe ich ihn durch die Polizei aufspüren lassen. Der Juwelier, bei dem die Sachen gelandet sind, hatte noch zwei besonders wertvolle Ringe auf Lager. Sie stammen zweifellos von der Ermordeten. Und der Mann kann beschwören, daß ihm ein Koreaner die Ringe verkauft hat. Er meinte, Rik Sung auf einer Photographie wiedererkannt zu haben.«
    »Das läßt sich genau nachweisen. Rik Sung muß die Fähre benutzt haben. Er fällt auf. Die Leute vom Fährpersonal können sich sicher daran erinnern«, ereiferte sich Jens Olsen.
    Sie kurvten auf den Hof.
    Noch ehe sie an das Tor pochten, schwang die Tür zurück.
    Rik Sung verbeugte sich mit steinernem Gesicht.
    Im Korridor lagen die drei Toten. Sie waren bewaffnet.
    »Der Fall ist klar. Wollen Sie meine Aussage zu Protokoll nehmen?« fragte Rik Sung unbewegt.
    »Das ist nicht nötig. Wir werden sehr viel Zeit haben, auch diesen Fall zu klären«, schaltete sich Zamorra ein. »Herr Olsen ist nämlich vor allem gekommen, um Sie wegen Mordes an Frau Bjoerner zu verhaften.«
    Jens Olsen schaltete schnell.
    »Sie sind vorläufig festgenommen«, erklärte er. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß ich bei Widerstand oder Fluchtversuch von der Schußwaffe Gebrauch mache.«
    »Sie haben kein Recht zu solcher Maßnahme. Ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren«, protestierte Rik Sung.
    Möglich, daß er über allerhand paranormale Fähigkeiten verfügte, aber in die Zukunft konnte er nicht so blicken, daß ihm keine Einzelheit mehr verborgen blieb. Seine Zukunft mochte er mit mehr Gespür als jeder Durchschnittsbürger vorausahnen, aber völlig hoben sich auch für seinen Seherblick nicht die Nebel, die gnädig das Kommende verhüllten.
    »Können Sie Ihren absurden Verdacht beweisen?« fragte Rik Sung.
    Er kreuzte die Arme, weil er sah, daß Olsen Handschellen aus der Tasche zerrte. Offensichtlich wollte sich der Koreaner auf gar keinen Fall fesseln lassen.
    »Das können wir«, bestätigte Zamorra. »Sie hätten den Schmuck von Frau Bjoerner besser im Meer versenkt, anstatt ihn in blinder Geldgier ausgerechnet in Grena zu verkaufen. Dort hat auf meine Anfrage hin die Polizei den Juwelier verhört, dem Sie die geraubten Sachen brachten. Jetzt haben Sie den Kopf in der Schlinge. Denn nicht Bjoerner, der präparierte Mörder, sondern Sie waren es, der die Beutestücke bei sich hatte. Das bringt Sie ins Zuchthaus.«
    »Noch bin ich nicht da!« stellte Rik Sung kühl fest.
    Zamorra war Menschenkenner genug, um zu ahnen, was der Koreaner vorhatte. Für ihn kam der Angriff nicht überraschend.
    Mit einem Schrei ging Rik Sung in die Grundstellung des Karate-Kämpfers. Zamorra tat es ihm gleich.
    Jens Olsen stand völlig verdattert dazwischen.
    Der erste Angriff überrollte ihn.
    Er packte sich an den Hals und brach mit blauverfärbtem Gesicht zusammen. Der Schlag des Koreaners hatte gesessen.
    Zamorra aber blockte ab.
    Zweimal wich er geschickt Beinschlägen aus.
    Die beiden Männer umkreisten sich wie Kampfhähne, suchten eine Blöße in der Verteidigung des Gegners. Sie hatten sehr viel Respekt voreinander. Sie wußten, jeder Schlag, der genau gelandet wurde, bedeutete das unerbittliche Aus.
    Rik Sung zeigte eine prachtvolle Beinarbeit. Ständig wirbelten seine gestreckten Hände mit den harten Außenkanten umeinander. Die jettschwarzen Augen fixierten Zamorra.
    Der Koreaner kämpfte um sein Leben. Er stand mit dem Rücken zur Wand. Er mußte Zamorra töten, wollte er wenigstens seine Freiheit behalten. Die Erbschaft, auf die er so lange und zielstrebig hingearbeitet hatte, mochte er sich aus dem Kopf geschlagen haben. Die Anschuldigungen gegen ihn wogen zu schwer. Mit den Beweisen würde ihn jedes
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