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0121 - Horror-Urlaub

0121 - Horror-Urlaub

Titel: 0121 - Horror-Urlaub
Autoren: Gerhart Hartsch
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Gericht verurteilen.
    Rik Sung wagte einen Ausfall.
    Mit einem gellenden Schrei ging er in den Gegner, beide Fäuste schoßen vor. Nur ein Schlag streifte Zamorra. Dann kam der Fußtritt.
    Auch ihn blockte Zamorra gekonnt ab.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war der Angreifer offen wie ein Scheunentor. Durch eine geschickte Drehung brachte Zamorra ihn aus dem Gleichgewicht, gerade als Rik Sung nur mit einem Bein auf der Erde stand, während das andere einen rasanten Halbkreis beschrieb und den Professor am Kopf treffen sollte.
    Eins-Zwei-Kombination Zamorras. Erst Faust, dann mit dem Ellenbogen nachgeschlagen und schließlich ein verheerender Rammstoß mit dem Knie - aufheulend flog Rik Sung zurück.
    Zamorra glitt wie ein Schatten hinterher. Diesen Gegner durfte man nicht eine Sekunde unbeschäftigt lassen. Ein harter Kopfstoß, als sich Rik Sung gerade aufrappelte, dann ein Fesselungsgriff - der Koreaner war reif für die Handschellen.
    Zamorra bugsierte ihn zu Olsen, legte seinem Gefangenen die Stahlbänder selbst an.
    Dann zwang er Rik Sung, den immer noch ohnmächtigen Polizisten zum Wagen zu tragen.
    Schweigend gehorchte der Asiat.
    »Ich brauche Ihnen ja nicht zu erklären, daß Ihre hypnotischen Mätzchen bei mir nicht verfangen«, spottete Zamorra. »Das haben Sie wohl bereits zu Ihrem Leidwesen festgestellt.«
    »Ein Medium wie Bjoerner bekomme ich nie wieder«, seufzte Rik Sung.
    Zamorra kutschierte ihn ins Dorf.
    Der Koreaner beging vor Eröffnung seine Prozesses Selbstmord. Er starb im Staatsgefängnis in Aarhus. Obwohl er ständig unter Bewachung stand, hatte er eine Methode gefunden, die seiner würdig war: er stellte noch einmal seinen unmenschlichen eisernen Willen unter Beweis, indem er das Atmen einstellte und erstickte. Eine Methode, die vor ihm nur der Zyniker Diogenes fertiggebracht hatte.
    ***
    »Bleiben wir noch eine Weile auf Anholt, Chéri?« fragte Nicole Duval. »Es gibt da einen gutaussehenden Mann, dem ich gern ein paar Tage opfern würde.«
    »Sie redet sicher von mir!« scherzte Holger Jerup.
    »Nein. Sie sind ja in festen Händen«, lachte die rassige Französin.
    »Meinst du am Ende mich, Chérie?« erkundigte sich Zamorra und betrachtete kritisch das Frühstück, das eine dralle, vollbusige Serviererin gerade brachte.
    Marion Theben mischte sich ein.
    »Sind Sie sicher, daß es außer Ihnen und Holger keinen anderen gutaussehenden Mann auf dieser Insel gibt?« fragte sie lächelnd.
    »Höchstens noch Jens Olsen, aber der hat keine Zeit. Er muß Berichte und Protokolle schreiben«, lächelte Zamorra.
    Dann widmete er sich den Ham and Eggs, die verlockend dufteten.
    Nicole schenkte ihm gerade Kaffee ein, als ein Telegrammbote kam. Mißtrauisch sah Zamorra ihn an, nahm aber den ihm gereichten Umschlag, schlitzte ihn mit dem Frühstücksmesser auf.
    »Tut mir leid, Nicole«, sagte er, nachdem er gelesen hatte. »Ein neuer Hilferuf. Und wir müssen ihm folgen. Schließlich habe ich gelobt, all denen zu helfen, die in Bedrängnis und den finsteren Mächten, der Hexerei sowie der Schwarzen Magie ausgeliefert sind.«
    Nicole Duval seufzte.
    »Wohin muß ich dich denn noch verschleppen, um dich ein paar Tage ganz für mich allein zu haben?« In ihren Augen irrlichterte es.
    Bedauern malte sich auf Zamorras Gesicht ab.
    »Vielleicht auf den Mars?« meinte er und grinste.
    »Das glaubst du doch wohl selber nicht, Chéri«, gab Nicole zurück. »Wenn wir beide auf dem Mars landeten, müßten wir uns mit den Dämonen der kleinen grünen Männchen herumschlagen. Dann bleibe ich schon lieber auf der guten alten Erde.«
    »Ganz meine Meinung!« Damit war für Zamorra das Thema erst einmal erledigt. Im Moment war ihm der Genuß des reichhaltigen Frühstücks am wichtigsten.
    ENDE
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