Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0121 - Horror-Urlaub

0121 - Horror-Urlaub

Titel: 0121 - Horror-Urlaub
Autoren: Gerhart Hartsch
Vom Netzwerk:
und versetzte ihm einen Kinnhaken.
    Ole Munk schüttelte nur den Kopf. Er ließ den Umhang los, den er nicht zugeknöpft hatte. Die Pelerine sank zu Boden.
    »Verschwinde!« schrie der Lehrer. »Hau ab! Geh nach Hause!«
    Ole Munk glotzte verständnislos.
    Er begann zu greinen.
    Da schlug Holger Jerup in seiner Aufregung wieder zu.
    Ole Munk heulte auf.
    Dann ging er zum Gegenangriff über. Er nahm den bulligen Kopf mit dem kurzgeschorenen Haar herunter und legte los.
    Holger Jerup boxte überlegen. Ole Munk verlor auch diese Schlacht. Erschöpft schlich er sich davon. Dreispitz und Pelerine blieben zurück.
    ***
    Rik Sungs Anruf erreichte die Polizeistation spätabends. Der Koreaner teilte mit, er sei von drei Männern überfallen worden.
    Das allein hätte kaum genügt, um Jens Olsen, den Gendarm, auf Trab zu bringen. Wie alle Bewohner Anholts war auch er fest davon überzeugt, daß ein großer Teil der Schuld an Bjoerners Missetaten auf das Konto des Asiaten ging.
    Was Olsen wirklich aufscheuchte, war die beiläufige Feststellung Rik Sungs, die drei Angreifer wären tot.
    »Rühren Sie nichts an, bis ich bei Ihnen bin. Das ist sehr wichtig«, schnaufte Olsen und legte auf.
    Er zog seinen Uniformrock über, schnallte das Koppel um und holte das Fahrrad aus dem Keller.
    Er schwang sich in den Sattel und trat gewaltig in die Pedale.
    Unterwegs begegnete er Godfred Fisker, der mit seinem Wagen Marion Theben und Holger Jerup zum Hotel brachte.
    Fisker erkundigte sich nach dem Woher und Wohin.
    Bereitwillig gab der Polizist Auskunft.
    »Du wirst doch nicht allein zu Rik Sung wollen?« fragte Holger Jerup erstaunt. »Du unterschätzt diesen Gegner. Mit seinen Mitteln legt er dich doch glatt aufs Kreuz.«
    »Soll ich etwa kneifen?« protestierte der Uniformierte. »Da kennt ihr mich aber schlecht. Wenn ich gerufen werde, bin ich zur Stelle. Ohne Ansehen der Person. Und wer weiß - vielleicht ist die Sache nicht ganz astrein, und ich kann Rik Sung einen Strick daraus drehen.«
    »Das schaffst du nie!« Godfred Fisker schüttelte den Kopf.
    Er fürchtete diesen Koreaner, seit er Zamorras Theorie kannte. Jemand, der so völlig einen Menschen beherrscht hatte wie Bjoerner, erledigte einen simplen Gendarm doch mit dem kleinen Finger. Den Tricks des Asiaten stand Olsen hilflos gegenüber. Soviel stand fest. Olsen hatte keine Chance.
    »Du brauchst Unterstützung«, schlug Fisker vor.
    »Wie wäre es mit euch?« fragte Jens Olsen erleichtert. Je mehr er über seine Mission nachdachte, desto unheimlicher wurde es ihm. Nachts ganz allein ein Haus zu betreten, in dem ein so skrupelloser Bursche hauste, der eigentliche Urheber einer noch nicht festgestellten Serie von Frauenmorden - das war allerdings kein Kinderspiel. Von Hypnose und anderen Möglichkeiten, den Willen eines Menschen auszuschalten, wußte Olsen wenig. Er hatte nur Angst davor.
    Holger Jerup lehnte ab. Sein Bedarf an Abenteuern war gestillt. Godfred Fisker erklärte sich kurzerhand für ungeeignet.
    »Was verstehen wir von diesen Dingen?« meinte er und umklammerte fest das Lenkrad seines Volvos. »Der legt uns jederzeit herein. Nein. Das ist eine Sache für den Professor. Der Wirt soll seinen Wagen zur Verfügung stellen. Du und der Professor, ihr könnt dann Rik Sung in seinem Fuchsbau aufsuchen. Zamorra wird schon verhindern, daß der Koreaner dich hypnotisiert.«
    Jens Olsen nickte erleichtert.
    Wenig später hockte er neben dem Professor im lindgrünen Saab des Gastwirts Kai Hansen, der persönlich gern darauf verzichtet hatte, die beiden zu begleiten.
    Zamorra war ungewöhnlich ernst.
    »Rik Sung ist zu allem fähig«, warnte er. »Er weiß, daß wir ihn in die Enge getrieben haben. Er ahnt zumindest, daß ich meine Informationen aus Grena bekommen habe.«
    »Was für Neuigkeiten sind das?« erkundigte sich Olsen gepreßt.
    Je näher sie dem alten Gutshof kamen, desto ungemütlicher fühlte er sich. Die Landschaft in ihrer Trostlosigkeit, der Mondschein und die Wolkenfetzen, die dunklen Gebäude des Anwesens, der heulende Hund - das alles zerrte an seinen Nerven. Einen ähnlichen Fall hatte er bislang noch nicht erlebt. Er legte auch keinen Wert auf eine Wiederholung. Er war diesmal froh, wenn seine Zeit auf Anholt abgelaufen war. Mochten sie doch nächstes Jahr einen anderen Beamten schicken. Warum immer ihn?
    »Ich hatte den Verdacht, daß zumindest beim ersten Mord der Koreaner beteiligt gewesen sein könnte«, erklärte Zamorra.
    »Sie meinen, als Bjoerners
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher