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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
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schwebend, wurde ein offener, viersitziger Wagen herabgelassen.
    Chuck sah zu, wie die Klammern sich lösten, als der Wagen den Boden berührte, und stieg ein. Er zog seine Waffe aus dem Gürtel und legte sie neben sich auf den Sitz. Dann fuhr er los.
    Nach zwei Minuten überquerte Chuck ein Feld schütteren, halb vertrockneten Grases. Gras auf dem Landefeld eines Raumhafens!
    Chuck versuchte auszurechnen, wie lange es dauern würde, bevor all die chemischen und nuklearen Gifte der Raketenantriebe weit genug abgebaut waren, um den Boden wenigstens für eine anspruchslose Grasart erträglich zu machen. Es mußten Jahre vergangen sein, seitdem das letzte Schiff hier gelandet war.
    Am Horizont standen die Baracken. Chuck näherte sich ihnen schnell. Dicker Staub bedeckte die Fensterscheiben. Chuck versuchte, irgendwo eine Spur von Leben zu erkennen. Aber er fand keine. Er fuhr an der vordersten der Baracken vorbei und hielt vor der zweiten an. Er schaltete den Motor nicht aus, weil er nicht wußte, was hier auf ihn wartete.
    Chuck stieg aus. Seine Waffe hielt er in der Hand.
    Er trat an eines der staubigen Fenster heran und versuchte hindurchzuschauen. Der Raum dahinter war leer, so weit er sehen konnte. Es gab nicht einmal Möbel. Er ging ein Stück weiter. Seine Schritte knirschten laut auf dem harten Boden. Er fand die grelle Hitze der gelben Sonne unerträglich. Aber das mochte daran liegen, daß er nervös war.
    Hinter dem nächsten Fenster bot sich ein anderer Anblick. Ein Schreibtisch und ein paar Stühle standen in dem kleinen Büro, die Stühle mit schmalen, hohen Lehnen, wie die Azgonen sie wohl brauchten. Auf der Platte des Schreibtisches lagen Stapel von Papieren. Aber Holz und Papier trugen eine dicke Schicht grauen Staubes. Der gleiche Staub lag auf dem Fußboden, und es gab nicht eine einzige Spur.
    Durch die Stille knarrte laut und vernehmlich eine Tür.
    Chuck wirbelte herum. Er fühlte sein Herz bis zum Hals herauf schlagen. Instinktiv hatte er die Hand mit der Waffe ausgestreckt und hielt den Finger auf dem Auslöser.
    Die Tür knarrte ein zweites Mal. Es gab einen halblauten, dumpfen Schlag, dann war Ruhe. Chuck schlich dem Geräusch nach und bog um die Ecke der Baracke. Gerade in dem Augenblick, in dem er freies Blickfeld hatte, fing die Tür sich wieder an zu bewegen. Sie lag in der schmalen Stirnseite des Gebäudes.
    Chuck sah sie langsam auf sich zuschwingen und duckte sich.
    Sie öffnete sich vollständig und schlug dumpf gegen die Wand der Baracke. Dahinter war niemand. Verblüfft richtete sich Chuck wieder auf. Dann fing er an zu lachen.
    Er sah dem Wind zu, wie er, in dem engen Gang zwischen zwei Baracken rasch die Richtung wechselnd, die Tür wieder ergriff, sie von der Wand wegzog und ins Schloß warf. Es gab denselben gedämpften Schlag, den Chuck schon einmal gehört hatte. Er ging hin und untersuchte das Schloß. Es gab eine Türklinke, die sich von den auf der Erde gebräuchlichen nicht sehr unterschied. Der Staub war hineingeraten, und die Zunge faßte das Schloß nicht mehr. Wahrscheinlich schwang die Tür schon ein paar Monate lang im Wind hin und her.
    Chuck schob den Helm nach hinten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Verdammte Hitze! Er fühlte sich erleichtert.
    Er war jetzt sicher, daß die Azgonen den Raumhafen aufgegeben hatten. Vielleicht war Azgola nicht mehr von fremden Raumschiffen angeflogen worden und eigene hatten die Azgonen nicht. Vielleicht hatte sich der Raumverkehr auf einen anderen Punkt der Oberfläche konzentriert. Vielleicht das und vielleicht jenes. Chuck zog die Tür wieder auf und ging in die Baracke hinein. Wenn er sich umsah, konnte er vielleicht einen Hinweis finden, warum es hier so einsam war.
    Hinter der Tür gab es einen halbdunklen Gang, dessen hölzerner Fußboden noch lauter quietschte als die Tür. Chuck blieb nach einem Schritt stehen und rief laut: „Hallo!"
    Der Klang seiner Stimme brachte irgendwo ein bißchen Staub zum Rieseln. Das war das einzige Resultat, das er erzielte.
    Er ging weiter. Als wollte er sich selbst beweisen, daß er sich vor nichts mehr fürchtete, riß er rechts und links die Türen auf, während er an ihnen vorbeiging, und schleuderte sie nach innen.
    Mit lautem Knall prallten sie gegen die Zimmerwände, und zum erstenmal, seit Monaten oder Jahren war das alte Gebäude wieder von geräuschvollem Leben erfüllt.
    Chuck erreichte das Ende des Ganges und stieß die letzte Tür auf. Er blieb stehen und schaute in
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