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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
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wandte sich um. „Es hat keinen Zweck", sagte er ernst. „Wir müssen Zimmer nach Zimmer absuchen. Irgendwo müssen sie doch geblieben sein. Meech ... gibt es etwas Verdächtiges?"
    Meech schüttelte seinen wohlgeformten Kopf.
    „Nein, Sir, nichts. Es ist alles vollständig ruhig."
    „Ja, den Eindruck habe ich auch", meckerte Lofty. „Also dann ..."
    Ron nahm eine der drei Treppen in Angriff. Er hatte von draußen sehen können, daß der Turm wenigstens dreißig Stockwerke hoch war. Im Zeitalter der Dampfmaschinen gab es noch keine Aufzüge, wenigstens nicht in Gebäuden, die älter als fünf Jahre alt waren.
    Oben in der ersten Etage mündete die Treppe auf zwei breite Gänge, die am Treppenkopf einen flachen Winkel miteinander bildeten. Ron erinnerte sich, daß es außer dieser noch zwei andere Treppen gab. Der innere Aufbau des Turms schien äußerst kompliziert zu sein. Schon im ersten Stock hätte Ron nicht mehr sagen können, wo er die Ausgänge der anderen beiden Treppenhäuser hätte suchen sollen.
    Er wandte sich an Meech. Meech war ein ausgezeichneter Mathematiker.
    „Wo münden die anderen beiden Treppen?" wollte Ron wissen.
    „Etwa dort ... und dort", antwortete Meech und wies mit dem Finger auf zwei Punkte rechts und geradeaus, die Ron nicht sehen konnte. „Jedoch nicht auf diesen Gang, Sir." Ron seufzte.
    „Das heißt, es gibt noch Zwischengeschosse, nicht wahr?"
    „Ja, sehr wahrscheinlich, Sir." Ron versuchte, die Zahl der Türen zu schätzen, die in den Wänden der beiden Gänge lagen.
    „Hier sind etwa fünfzig Räume und auf der anderen Seite ebensoviel", brummte er. „Zusammen hundert auf diesen beiden Gängen. Nehmen wir an, daß die beiden anderen Treppen nicht benachteiligt sind und auf jedem Stockwerk auf die gleiche Ganganordnung müden. Das macht pro Treppe weitere hundert Räume, in der Etage also dreihundert zusammen. Etwa dreißig Etagen hat der Turm. Das sind neuntausend Räume. Wie lange brauchen wir, um in alle hineinzusehen, Lofty?"
    Lofty kratzte sich in seinem grauen Bart.
    „Zwei Tage, würde ich sagen", antwortete er nach einer Weile.
    „Aber zum Donnerwetter noch einmal, es muß doch hier ein Telefon oder sonst eine Art Rufanlage gegeben haben!" Ron zuckte mit den Schultern. „Wir könnten sie vielleicht finden", gab er zu. „Aber selbst, wenn wir sie in Betrieb brächten ... wenn die Azgonen alle so sind wie der, den wir auf der Straße gefunden haben, wird keiner sich melden. Sie könnten nicht einmal einen altmodischen Telefonhörer abnehmen."
    Lofty nickte verdrießlich und sah sich um.
    „Ich würde vorschlagen, daß wir zunächst nach Spuren suchen", meldete Meech sich zu Wort. „Auf einem Stockwerk, auf dem der Staub Spuren trägt, Menschen zu finden, ist wahrscheinlicher als auf einem solchen, auf dem die Staubschicht unberührt ist." Ron sah ihn verblüfft an. „Alle hundert Mondgeister ... du hast recht, Meech!"
    Mit neuem Mut wollte er die Treppe zur nächsten Etage hinaufsteigen, aber er stand noch nicht auf der ersten Stufe, als das Unerwartete geschah.
    Aus der Höhe des Turms kam ein Ruf, dünn, schwach und doch deutlich hörbar. Ron zuckte zusammen. Dann sprang er mit einem Satz zur Seite, beugte sich weit über das Geländer und versuchte, in das endlose hohe Treppenhaus hinaufzuschauen. Weit oben im Halbdunkel leuchtete der weiße Fleck eines Gesichts. Und eine Stimme rief: „Kommt herauf, schnell!"
    Larry Randall hatte die sonnenbeschienene Straße so lange hinuntergestarrt, ohne den Kopf zu bewegen, bis ihn die Augen schmerzten. Er lehnte sich zurück und sah gegen die dunkle Decke des Flugwagens.
    Die Hitze war unerträglich. Larry wurde müde. Er hatte den dicken Azgonen von weitem gesehen. Er glaubte nicht, daß ihnen hier Gefahr drohte, wenn die Azgonen alle so fett geworden waren.
    Sie konnten nicht einmal laufen.
    Übrigens, warum sollten sie angreifen? Es hatte ihnen niemand etwas getan.
    Beruhigt lehnte Larry sich noch weiter zurück, schob die Beine weit von sich und tat nichts dagegen, daß ihn bleierne Müdigkeit rasch einlullte.
    Da huschte der Schatten über die Straße.
    Larry fuhr in die Höhe. Die Straße lag noch so, wie er sie zuletzt gesehen hatte. Von einem Schatten war keine Spur. Larry streckte den Kopf zum Seitenfenster hinaus und schaute in die Höhe. Auch der milchigblaue Himmel hatte sich nicht verändert.
    Aber Larry war völlig sicher, daß es da einen Schatten gegeben hatte.
    Larry dachte nicht lange darüber
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