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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne
Autoren: Unbekannt
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benötigen?"
    „Zwanzig Stunden, Sir."
    Rhodan sah auf die Uhr. „Wecken Sie mich in neunzig Minuten. Ich bin in meiner Kabine."
    Bully sah ein wenig ratlos hinter ihm her, bis die Tür sich geschlossen hatte.
    „Mächtig kurz angebunden heute", stellte er fest und stieß Marshall mit dem Ellenbogen in die Seite.
    „Nun berichten Sie mir mal ausführlich, mein Freund, was dieser Unsterbliche von uns wollte? War es wirklich ein Befehl? Hat er keine Hinweise gegeben, was denn nun eigentlich passiert ist?"
    Gucky auf seiner Couch lachte glucksend.
    „Neugierig ist unser guter Bully aber wirklich nicht. Er hätte eben Telepath werden sollen, statt in Terrania die Bars unsicher zu machen. Nein, wir werden ihm nichts verraten, nicht wahr. Marshall?"
    John Marshall zuckte die Schultern.
    „Was sollten wir ihm denn auch schon verraten, Gucky? Wir wissen ja selbst nichts - nur, daß wir sofort und unverzüglich nach Wanderer kommen sollen, jener geheimnisvollen Kunstwelt, die um einen unbekannten Mittelpunkt kreist und dafür Jahrmillionen benötigt. Was uns dort erwartet ...? Weiß Rhodan es vielleicht?"
    „Niemand weiß es - leider", murmelte Gucky und rollte sich zusammen.
    Bully verließ wortlos und ein wenig gekränkt die Zentrale.
     
    2.
     
    Vor der vierten und letzten Transition erschien Rhodan in der Zentrale. Die letzten Vorbereitungen liefen. In wenigen Sekunden war es soweit. Nur ein Gedanke beherrschte die Männer: Wird es diesmal klappen? Werden wir Wanderer nicht wieder verfehlen, so wie damals?
    Rhodans Gesicht war ausdruckslos, als das Universum draußen verschwand und sich scheinbar neu bildete. Mehr als fünftausend Lichtjahre legte die DRUSUS in dieser einen Sekunde zurück.
    Die Sterne erschienen wieder. Sie leuchteten kalt und unpersönlich, und doch war jeder von ihnen die Mutter allen Lebens ihrer Planeten. Die Konstellationen waren Rhodan unbekannt, aber er sah Wanderer sofort.
    Der Kunstplanet, eine flache Scheibe mit einem Halbkugel-Energieschirm darüber, existierte in einem anderen Raum und in einer anderen Zeit. Man konnte ihn nur mit dem neu entwickelten Zeit-Ortungsgerät auffinden und seinen Standort bestimmen. Die reflektierten Suchstrahlen zeichneten sich, ähnlich wie bei Radar, auf einem Spezialschirm ab.
    „Die Koordinaten haben gestimmt", stellte Sikermann fest. „Es scheint alles in Ordnung zu sein."
    „Wenigstens existiert Wanderer noch", nickte Rhodan. „Nehmen Sie Kurs darauf zu, Oberst. Entfernung?"
    Sikermann blickte auf die Instrumente.
    „Zwölf Lichtminuten, Sir. Die DRUSUS verlangsamt bereits."
    Rhodan wollte sich gerade abwenden, da sagte Sikermann: „Der Antrieb, Sir...! Er hat sich ausgeschaltet. Ich habe nicht .."
    Rhodan war stehengeblieben.
    „Nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt, daß wir erwartet werden. Der Unsterbliche hat uns die Arbeit der Landung abgenommen. Gut, lassen Sie die Triebwerke abgeschaltet. Ich glaube, wir benötigen sie nun nicht mehr. Und machen Sie sich keine Sorgen. Von jetzt an wird uns das Denken abgenommen."
    Bully kam in die Zentrale. Er hatte die letzte Transition verschlafen, wie es schien. Mit einem Blick auf die Schirme orientierte er sich.
    „Aha!" sagte er mit einer Stimme, die jeden Zweifel ausschloß. „Wir sind da!"
    „Sogar schon mehr, als du denkst", bestätigte Rhodan und klärte ihn darüber auf, daß die DRUSUS bereits ferngesteuert wurde. Dann fügte er hinzu: „Ich wundere mich nur, daß ES uns nicht von Arkon aus holen konnte. Sind IHM also doch Grenzen gesetzt?"
    Unwillkürlich lauschten sie, aber der Unsterbliche reagierte nicht.
    „Na ja", meinte Bully großzügig. „Dreißigtausend Lichtjahre oder so sind ja auch eine ganz nette Entfernung. Das wird ES nicht können."
    „Was kann ES nicht?" fragte jemand mit piepsiger Stimme hinter Bully.
    Bully fuhr herum und starrte Gucky an. Der Mausbiber war auf einmal da gewesen. Niemand hatte ihn kommen sehen. Bei einem Teleporter kein Wunder. Gucky war einfach in der Zentrale materialisiert.
    „Kannst du es dir nicht abgewöhnen, harmlose Leute zu erschrecken?" rief Bully wütend. „Jeder halbwegs anständige Teleporter sollte sich durch eine Schwefelwolke ankündigen."
    „Was ES nicht kann, habe ich gefragt. Nun ...?"
    Es war derart ungewöhnlich, daß Gucky nicht auf Bullys Protest reagierte, daß sogar Rhodan stutzig wurde. Er drehte sich um und betrachtete den Mausbiber aufmerksam, aber er konnte nichts Ungewöhnliches an ihm feststellen.
    „Frechdachs!"
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