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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne
Autoren: Unbekannt
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von Sikermann gewohnt war. Der Oberst machte sich offensichtlich Sorgen. Aber er stellte keine unnötigen Fragen.
    Die beiden Männer und der Mausbiber sahen, wie unsichtbare Hände das innere Schott versiegelten.
    Dann wurde die Luft abgesaugt. Als der Druck entsprechend gefallen war, traten die Anlagen ihrer Raum-Kombinationen in Tätigkeit. Der Sender schaltete sich ein, um eine Verständigung zu ermöglichen.
    Als keine Luft mehr in der Schleuse war, schwang die Außenluke auf. Rhodan trat bis zur Schwelle vor und blieb stehen. Er wartete, bis Sengu und Gucky neben ihm waren.
    Schweigend harrten sie der Anweisungen des Unsterblichen. Vor ihnen lag das Universum. Über einen unendlichen Abgrund hinweg leuchteten zehntausend Sterne in ungestörter Pracht. Fast alle besaßen sie Planeten, aber nur wenige davon waren bewohnt. Immerhin noch genug, um jeden Gedanken an die Einsamkeit des Weltalls absurd erscheinen zu lassen.
    Irgendwo mußte Wanderer sein. Rhodan suchte vergeblich nach einem Anzeichen für das Vorhandensein des künstlichen Planeten. Genau unter sich erblickte er zwischen den Sternen einen Spiralnebel. Er konnte zwei, aber genausogut auch fünf Millionen Lichtjahre entfernt sein. Eine ganze Milchstraße, wie die eigene, von der er nur einen winzigen Teil erst kannte. Wie groß war eigentlich das Universum ...?
    Tretet aus der Schleuse!
    Der Befehl kam ganz plötzlich und ohne Ankündigung. Sengu und Gucky sahen Rhodan zweifelnd an. Dann schauten sie hinein in die bodenlose Ewigkeit.
    Rhodan nickte ihnen zu und stieß sich kräftig ab. Die geringe Anziehungskraft der DRUSUS ließ ihn sofort los, und er schwebte hinein in das Gewimmel der Sterne. Gucky folgte ihm sofort, aber er zog Sengu mit sich, um ihm den Entschluß zu erleichtern. Der Mausbiber hatte in blitzschneller Reaktion seinen Abstoß so berechnet, daß er Rhodan langsam einholte. Etwa dreihundert Meter vom Schiff entfernt trafen die drei zusammen und hielten sich fest. Es wurde Zeit, daß der Unsterbliche sich ihrer annahm.
    Als hätte ES ihren Wunsch vernommen, meldete ES sich: „Ich hole euch jetzt. In wenigen Sekunden durchstoßt ihr den Energieschirm, dann könnt ihr meinen Planeten sehen."
    Diesmal war die Stimme so deutlich, daß sie von dem gesprochenen Wort nicht mehr zu unterscheiden war.
    Die DRUSUS schien plötzlich zu beschleunigen. Sie wurde schnell kleiner. Aber das war nur eine Täuschung. In Wirklichkeit folgten die Körper Rhodans, Sengus und Guckys einem unvermittelt vorhandenen Gravitationsfeld. Und dann brachen sie durch das neutralisierte Energiedach.
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich das ganze Universum.
    Die Sonne schien, aber es war keine natürliche Sonne, sondern ein künstlicher Stern, extra für Wanderer gemacht. Sie stand genau im Mittelpunkt des Energiehimmels und schien hinab auf die wellige Landschaft einer Welt, die wie der zu Materie gewordene Traum eines Idealisten aussah. Blaue Flüsse wanden sich zwischen den Hügeln und Wäldern und strebten einem fernen Meer zu.
    Die drei fielen langsam der Oberfläche von Wanderer entgegen, aber dann wurde ihr Fallwinkel kleiner und schließlich flogen sie parallel der endlosen Ebene mit dem weiten Horizont, der von keiner Krümmung verkürzt wurde. Dann kam die Stadt in Sicht. Rhodan wußte, daß sie nicht von richtigen Lebewesen bevölkert war, sondern höchstens von den materialisierten Phantasiegebilden des Unsterblichen.
    Vielleicht war sie aber diesmal auch leer. Einige der Gebäude hatten sich verändert. Überhaupt schien es Rhodan so, als wäre nichts auf Wanderer gleichgeblieben. Die Traumwelt unterlag ständig dem Wechsel der jeweiligen Vorstellungen und Wünsche ihres Erschaffers.
    Immer noch glitten sie in geringer Höhe über die bewaldeten Hügel dahin und näherten sich der Stadt.
    Dann begannen sie, weiter zu sinken. Auf einem weiten Feld dicht vor der Stadt landeten sie. Im gleichen Augenblick ließ die unsichtbare Hand des Unsterblichen sie los, und sie erhielten ihr natürliches Gewicht zurück. Rhodan schätzte, daß die Schwerkraft etwa der der Erde entsprach.
    „Perry Rhodan!"
    Sie fuhren herum. Zuerst sahen sie niemand, aber dann erkannte Rhodan gegen den hellen Himmel eine kleine, fast durchsichtige Kugel von kaum zehn Zentimeter Durchmesser. Unwillkürlich erinnerte sie ihn an Harno, das Fernsehwesen. Aber Harno weilte auf der Erde bei Marschall Freyt, den es ständig über den Aufenthalt von Rhodan unterrichtete.
    „Ich habe
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