Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leise, seiner Schwäche und Winzigkeit bewußt. War er nicht nur ein Mensch, auch wenn er relativ unsterblich war? Gab es nicht viele Menschen, wie er einer war? War er nicht nur durch die Hilfe der anderen das geworden, was er war? Was wäre er ohne seine Freunde - und ohne ES...?
    „Ich danke dir auch", gab der Unsterbliche zurück. „Du hast mir in einer Situation geholfen, in der ich nicht mehr hätte helfen können. Und wenn wir den Barkoniden nicht geholfen hätten..."
    Der Rest blieb aus. Rhodan gab sich einen Ruck. Jetzt war die Gelegenheit, eine letzte Frage zu stellen.
    „Was ist mit den Barkoniden? Wer sind sie wirklich? Und warum liegt dir ihr Schicksal so sehr am Herzen?"
    „Du glaubst, ich liebe sie besonders? Das stimmt nicht."
    „Warum mußte ich sie retten?"
    „Sie sind wichtig! Ohne sie sähe das Ende der Zeit vielleicht doch anders aus - ich weiß es nicht."
    „Ich meine, es stünde fest und wäre unveränderlich."
    „Das glaube ich auch, aber kann ich es wissen?"
    Rhodan erkannte, daß er nicht mehr erfahren würde.
    „Und die Unsichtbaren? Wer sind sie? Bist du ihnen je begegnet?"
    Es trat eine kurze Pause ein. In der Zwischenzeit, so wußte Rhodan, erhielten seine Leute die Zelldusche. Er versäumte jetzt keine Zeit. Dann kam die Antwort: „Ich verdanke ihnen, was ich heute bin. Mehr kann ich dir nicht sagen."
    „Du verdankst es ihnen? Das verstehe ich nicht. So sind sie also keine Feinde? Warum griffen sie die Barkoniden an?"
    Wieder trat eine Pause ein. „Wenn ein Gegner dich tötet, Perry Rhodan, so verdankst du ihm deinen Tod. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    Ein Wortspiel also, nicht mehr ...? Die schimmernde Kugel schwebte gegen die Decke. Rhodan stand auf. Der Sessel verschwand, als sei er nie da gewesen. Aber das konnte Rhodan ebensowenig aufregen wie die Tatsache, daß er fast eine Woche auf Barkon geweilt hatte, während in der DRUSUS nur vier Stunden vergangen waren.
    „Lebe wohl, mein Freund", sagte der Unsterbliche in seiner lautlosen, suggestiven Art. „Du wirst von mir hören. Ich kann dich überall und jederzeit erreichen."
    „In jeder Zeit?" lächelte Rhodan und verneigte sich in Richtung der Kugel, die allmählich unsichtbar wurde und verschwand. Er erhielt keine Antwort.
     
    *
     
    Der künstliche Planet Wanderer war längst in seiner anonymen Unsichtbarkeit versunken. Oberst Sikermann hatte die erste Transition angekündigt.
    Sie saßen in Rhodans Kabine - Bully, John Marshall, Sengu, Gucky und einige der Mutanten. Doktor Manoli stand neben der Tür.
    „Damals war es noch verrückter", sagte Bully leichthin und meinte offensichtlich Rhodans ersten Ausflug nach Barkon. „Du weiltest drei Wochen auf Barkon, verlorst aber in unserer Zeitebene nur eine einzige Sekunde. Diesmal warst du eine Woche dort und hast vier Stunden verloren. Der Unsterbliche kann das variieren, wie es scheint."
    „Wäre eine feine Sache für manche Menschen", meinte Gucky. „Man verabschiedet sich von seiner Frau und sagt, man ginge ins Büro. In Wirklichkeit aber fährt man mit, mit, nun, jedenfalls nicht mit seiner Frau in einen Südseeurlaub. Nach vier Wochen kehrt man zurück und kommt gerade richtig zum Mittagessen."
    Manoli grinste schadenfroh. „Ich bin nicht verheiratet", stellte er fest.
    Betty Toufry kraulte Guckys Fell. „Du hast keine sehr gute Meinung von unseren Männern", rügte sie die ausschweifende Phantasie ihres kleinen Freundes. „Wie können die unglaublichen Fähigkeiten des Unsterblichen dich zu derart schmutzigen Gedanken inspirieren?"
    John Marshall ließ sich nicht ablenken. Seit er Rhodans Bericht gehört hatte, kannte er nur ein einziges Problem. Er fragte, und das nicht zum erstenmal: „Wer können die Unsichtbaren gewesen sein? Stammen sie aus unserer Galaxis? Warum begegneten wir ihnen noch nie?"
    Rhodan lächelte und sah durch ihn hindurch. „Sie stellen gleich drei Fragen, von denen ich keine beantworten kann. Nur eines steht fest: Der Unsterbliche auf Wanderer kennt die Fremden! Er muß schon mit ihnen zu tun gehabt haben. Mehr weiß ich auch nicht, und ich werde mich hüten, meine Spekulationen und Vermutungen laut werden zu lassen. Eines Tages, so fürchte ich, werden wir den Unsichtbaren begegnen. Und ich glaube, wir werden diese Begegnung nicht mit unserem Zusammentreffen mit den Druuf vergleichen können. Der Unterschied ist zu gewaltig."
    „Ob sie uns jemals finden?"
    Rhodan gab keine Antwort. Gucky stand auf. „Ich lege mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher