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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne
Autoren: Unbekannt
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Maßstäben etwa zehn Lichtstunden."
    Zehn Lichtstunden in zehn Sekunden! Rhodan stieß einen leisen Pfiff aus. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedachte, daß es sich lediglich um den Start handelte. Welche Geschwindigkeit mochten die Raumschiffe dieser Wesen erst im freien Raum entwickeln?
    „Die anderen drei Schiffe sind auch gestartet!" teilte Nex mit. „Das Energiefeld wurde aufgerissen, baut sich aber wieder auf. Nur ein geringer Teil der Atmosphäre konnte entweichen." Er kam zu Rhodan. „Was bedeutet das alles? Sind sie geflohen?"
    „Es sieht so aus", gab Rhodan zurück und verspürte Zweifel. „Sie haben einsehen müssen, daß ihr Plan mißlang; sie zogen die Konsequenzen, wie man es von sehr intelligenten Lebewesen erwarten kann. Ich glaube. Sie können Ihre Reise in Ruhe fortsetzen und die Bevölkerung aufwecken."
    „Und sie meinen, es seien nur diese vier Schiffe gewesen?"
    „Ich glaube es. Wahrscheinlich war es nur eine Erkundungsexpedition. Sie landete hier, am Ort der stärksten Ausstrahlung. Der Reaktor liegt genau unter uns. In Zukunft werden Sie vor ihnen sicher sein, wenn Ihre Außenstationen ständig wachen und jeden Gegenstand ausmachen, der sich Ihrem Planeten nähert - unsichtbar oder nicht."
    „Gegenstand?" machte Nex zweifelnd. „Die vier Schiffe waren keine Gegenstände, sie waren nichts als Energieimpulse."
    „Sie verstehen schon, wie ich es meine", lächelte Rhodan und wandte sich zum Gehen. Was ihn anging, so hatte er die Aufgabe gelöst, die der Unsterbliche des Planeten Wanderer ihm gestellt hatte.
     
    *
     
    Sie warteten, bis die Barkoniden zwei Tage später aufgeweckt wurden. Das Weckmittel wurde der Atemluft zugesetzt und in die Kammern geleitet. Die Barkoniden erwachten, die Erinnerung setzte ein, das unterbrochene Leben nahm seinen Fortgang, als sei in der Zwischenzeit nichts geschehen. Neue Befehle wurden ausgegeben, und Rhodan war sicher, daß den Unsichtbaren ein zweiter Überraschungsangriff nicht gelingen würde.
    Da spürte er plötzlich das suchende Tasten im Gehirn. Eine Frage, deutlich zu verstehen und klar formuliert: „Perry Rhodan ...? Die Barkoniden, sie leben?"
    Der Unsterbliche! Er konnte wieder die Gedankenimpulse des erwachten Volkes empfangen, wenn er auch noch zu geschwächt war, im einzelnen ihre Bedeutung zu erfassen. Noch nie war es Rhodan so klar wie in dieser Sekunde zum Bewußtsein gekommen, daß die Entfernung für Telepathen keine Rolle spielte. Für richtige Telepathen! Selbst Gucky wäre es niemals möglich gewesen, hunderttausend Lichtjahre zu überbrücken. Niemand konnte das - nur der Unsterbliche auf Wanderer.
    „Sie sind erwacht", sagte Rhodan laut, denn er stand allein auf einer kleinen Anhöhe. Er hatte einen Spaziergang zur Oberfläche unternommen, um sich vom Aufbau der Wachstationen zu überzeugen. Das breite Tor unten im Tal stand weit offen. Nicht weit davon entfernt arbeiteten einige Techniker. Sie installierten ihre Beobachtungsinstrumente unter einer kleinen Plastikkuppel.
    „Barkon wurde von Unbekannten überfallen und beinahe erobert. Um dem Hungertod zu entgehen, versenkten sich die Barkoniden in einen Tiefschlaf. Auch ihr Gehirn ruhte."
    „Daher also das Fehlen der Impulse", kam es lautlos zurück. „Wer waren die Fremden?"
    Ja, wer waren sie gewesen? Rhodan hätte viel dafür gegeben, es zu wissen und die Frage des Unsterblichen beantworten zu können.
    „Sie kamen aus der großen Leere und sind unsichtbar. Es kann sich nur um eine Expedition gehandelt haben, denn mit Spezialinstrumenten konnten wir vier Schiffe orten, als sie Barkon verließen Und doch wäre es ihnen fast gelungen. Barkon zu erobern. Ihre Technik ..."
    „Unsichtbare ...?" wurde er unterbrochen. Eine kurze Pause entstand. Dann die Frage: „Haben sie keinen Körper? Sind sie ohne jede Materie? Werden sie nur sichtbar und materialisieren sie erst dann, wenn sie in ein überstarkes Energiefeld geraten?"
    Rhodan verbarg seine Verblüffung. Der Unsterbliche kannte also die Fremden ...?
    „Das sind genau die Symptome! Sie materialisieren nur im Zentrum gebündelter Energiestrahlen, verflüchtigen sich aber wieder, sobald die Strahlung nachläßt - oder wenn sie sterben."
    Für Minuten kam keine Antwort. Rhodan stand allein unter dem immer noch schwarzen Himmel Barkons und sah hinüber zu dem verwaschenen Fleck der Milchstraße der halb vom Horizont verdeckt wurde. Der Schnee auf den Berggipfeln war längst verschwunden. Auch in der Ebene schmolz
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