Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ausdruck maßlosen Erstaunens und Erschreckens.
    Perry Rhodan – antworte!
    Ein Verdacht durchzuckte Rhodan. Es gab im ganzen Universum nur ein einziges Lebewesen, das derartige telepathische Kräfte besaß. Aber es war viele Lichtjahrtausende von Arkon entfernt Er wagte einen Seitenblick, als der Schmerz im Gehirn für Sekunden ein wenig nachließ. John Marshall lag in seinem Sessel; er war offensichtlich ohne Besinnung. Betty Toufry starrte mit weit aufgerissenen Augen gegen die Decke der Messe, als warte sie auf etwas, Ishy Matsu begegnete hilflos Rhodans Blick. Gucky hielt dagegen die Augen geschlossen und schien in sich hineinzulauschen.
    Ehe eine neue Botschaft eintraf, entschloß sich Rhodan, dem Rufer zu antworten. Eine zweite telepathische Botschaft von gleicher Intensität wie die erste konnte schwere psychische Schäden - zumindest bei John Marshall - hervorrufen. Rhodan begriff ganz nebenbei, welche Macht der Unbekannte besaß. Er konnte über Lichtjahrtausende hinweg - wenn er wollte - einen Menschen töten.
    „Ich habe deinen Ruf vernommen, alter Freund!" sagte Rhodan laut und dachte dabei an einen künstlichen Planeten, der jetzt irgendwo in der Weite zwischen den Sternen trieb. „Mußtest du uns so erschrecken?"
    Gucky, im Sessel neben Rhodan, öffnete blitzschnell die Augen. In ihnen leuchtete Verstehen auf - und so etwas wie Beruhigung. Dann nickte er befriedigt und versank erneut in erwartungsvolle Meditation.
    John Marshall begann sich zu regen. Er stöhnte leise und richtete sich mühsam auf. Als er die Augen öffnete, begegnete er Rhodans warnendem Blick.
    „Abschirmen, damit die Impulse abgeschwächt werden! Dein Gehirn ist zu empfindlich", riet Gucky mit leiser Stimme.
    Ehe Rhodan etwas sagen konnte, traf die Antwort aus dem Nichts ein.
    Ich erwarte dich, Perry Rhodan! Sofort!
    Diesmal war der Impuls zwar nicht weniger intensiv, aber es fehlte die schmerzhafte Dringlichkeit von vorhin. Rhodan hatte sogar das Gefühl, als enthalte der Gedankenimpuls so etwas wie Erleichterung.
    Natürlich mußte das Einbildung sein.
    „Wo erwartest du mich?" fragte Rhodan in die Ungewißheit hinein.
    Die Antwort kam in der gleichen Sekunde: Auf Wanderer! Es ist wichtig! Komm sofort!
    Rhodan nickte vor sich hin. Das war die Gewißheit. Das unsterbliche Wesen auf Wanderer rief ihn, Perry Rhodan. Und es rief ihn nicht zum Spaß. In der mentalen Stimme war Sorge gewesen, fast ein wenig Verzweiflung. Sollte ES wieder in Schwierigkeiten geraten sein, wie schon einmal, als die Druuf angriffen?
    „Nenne mir die augenblickliche Position von Wanderer!"
    Rhodan hielt es für einen guten Einfall, danach zu fragen. Der Kunst-Planet war nicht stationär im Raum verankert, sondern verfolgte einen Kurs quer durch das Universum. Um den Standort zu bestimmen, mußte Rhodan das große Computersystem auf der Venus befragen. Es würde Zeit vergeudet.
    Er wartete, aber das unsterbliche, unbegreifliche Wesen antwortete nicht mehr. Die Stimme aus dem Nichts war verstummt Marshall erholte sich sichtlich. „Die Position von Wanderer!" wiederholte Rhodan drängender. „Was ist geschehen?"
    Die Antwort blieb abermals aus. Der Unsterbliche antwortete nicht mehr. Betty Toufry sagte: „ES hat sich zurückgezogen. Warum sollen wir nach Wanderer fliegen? Was will ES von uns?"
    ES - so nannten sie das unbegreifliche Wesen, das ihnen die relative Unsterblichkeit durch die Zelldusche auf Wanderer verliehen hatte. ES verkörperte eine ganze, untergegangene Zivilisation, war die energetische Zusammenballung ihrer Intelligenz und unvergänglichen geistigen Substanz. Selten hatten sie ES gesehen, und wenn, dann nur als kleine, flimmernde Energiekugel. Und nun hatte ES sie gerufen. Über eine Entfernung von mehr als dreißigtausend Lichtjahren hinweg.
    John Marshall hatte Bettys Frage verstanden.
    „Vielleicht hat ES uns etwas Wichtiges mitzuteilen oder zu zeigen. Jedenfalls bin ich froh, daß der Schmerz vorüber ist. Es war furchtbar. Mir war, als senkten sich glühende Massen in mein Hirn. Vielleicht ist meine Empfindlichkeit für telepathische Impulse zu groß, aber es war das erstemal, daß ich es als Nachteil empfand."
    „Hilfe?"
    Rhodan sah Marshall zweifelnd an und schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß nicht, ob es ein Hilferuf war. Eigentlich klang es mehr wie ein Befehl. Trotzdem weiß ich nicht recht, was ich von der Aufforderung, nach Wanderer zu kommen, halten soll."
    Gucky richtete sich auf. Seine klugen Augen ruhten auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher