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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ausgerechnet vor dir fürchten?«
    »Ich begehe niemals den Fehler, meine Gegner zu unterschätzen. Das solltest du auch nicht tun!«
    »Verdammt, Sinclair, plustere dich nicht auf! Ich bin dir weit überlegen! Wenn du nicht schleunigst aus Harwich verschwindest, wirst du meine Überlegenheit zu spüren bekommen!«
    »Was hast du vor?«
    »Das werde ich dir nicht auf die Nase binden, Sinclair. Es geht dich nichts an.«
    »Was habt ihr mit Keith Kalley gemacht?«
    »Auch das geht dich nichts an!« gab Mort Diabello scharf zurück. »Ich gebe dir vierundzwanzig Stunden, Sinclair! Wenn du das Feld bis dahin nicht geräumt hast, sorge ich persönlich dafür, daß du ein schreckliches Ende nimmst!«
    Die Verbindung zwischen dem Geisterkapitän und mir riß ebenso schnell ab, wie sie begonnen hatte.
    Ich lag im Bett und fühlte eine unbeschreibliche Leere in mir, und ich wußte, daß es für mich nicht in Frage kam, klein beizugeben.
    Mort Diabellos telepathischer Kontakt war für mich eine Herausforderung, die ich anzunehmen gedachte!
    ***
    Am nächsten Vormittag traf Suko mit seiner Harley Davidson in Harwich ein. An seiner Stelle hätte ich die Fahrt mit dem Wagen gemacht, denn auf dem Motorrad war bereits die Zeit des großen Zähneklapperns angebrochen. Aber die niedrigen Temperaturen hatten Suko, den Feuerstuhl-Fan, nicht davon abhalten können, sich in den Harley-Sattel zu schwingen.
    Ich versuchte den Fall mit System anzupacken. Zunächst berichtete ich meinem Partner von Mort Diabellos Botschaft. Suko grinste. »Der Knabe kennt dich nicht, was? Er weiß nicht, daß du bei solchen Drohungen jedesmal sofort auf Stur schaltest.«
    »Wie geht’s deinem Magen?« erkundigte ich mich.
    »Er ließ mich wissen, daß er jeden weiteren Zwieback postwendend zurückschicken würde, falls ich die Unverschämtheit hätte, ihn damit noch länger füttern zu wollen. Er hat lautstark nach handfester Nahrung verlangt.«
    »Hast du sie ihm gegeben?«
    Suko grinste. »Ich gebe zu, ich habe mich von ihm nicht ungern erpressen lassen.« Wir suchten zunächst Suzie Dingo auf. Das Mädchen machte großen Eindruck auf meinen Freund – obwohl ich ihr ansah, daß sie in der vergangenen Nacht kein Auge zugetan hatte.
    »Wissen Sie schon etwas von Keith?« fragte mich das Mädchen.
    Ich hob die Schultern. »Leider nein.«
    »Ich glaube, ich werde ihn nicht wiedersehen«, sagte Suzie Dingo leise.
    »Sie sollten mehr Vertrauen zu John Sinclair haben, Miß Dingo«, sagte Suko.
    »Das versuche ich ja, aber es will mir nicht gelingen«, gab das Mädchen verzweifelt zurück.
    »Sollte sich irgend etwas ereignen, das für uns von Interesse sein könnte, lassen Sie es uns umgehend wissen, Suzie«, bat ich.
    Das Mädchen nickte langsam. Wir verabschiedeten uns und suchten die Polizeistation auf. Von Keith Kalley fehlte nach wie vor jede Spur. Die Boote vom Küstenschutz hatten das Piratenschiff nicht aufbringen können. Ich hatte nichts anderes erwartet.
    Inspektor Mae holte tief Luft und fragte dann: »Wie soll’s nun weitergehen, John?«
    »Sie sagten, daß vor Keith Kalley bereits drei Fischer verschwanden, Jeffrey«, erwiderte ich. »Ich würde mich gern mit den Angehörigen dieser Männer unterhalten.«
    »Das wird nicht einfach sein. Diese Leute haben Angst. Sie möchten mit niemandem über die Sache reden.«
    »Vielleicht entschließen sie sich, eher mit mir zu sprechen, wenn Sie mich begleiten«, meinte ich.
    »Na schön. Wir können es ja mal versuchen.« Zu dritt verließen wir die Polizeistation.
    Zweimal schmetterte man uns die Tür auf die Nase, obwohl Inspektor Mae bei uns war.
    Jeffrey Mae setzte sich schulterzuckend auf den Beifahrersitz und meinte: »Ich hab’s vorausgesehen. Und ich kann diesen Leuten nicht einmal böse sein. Sie haben ein Problem, mit dem sie leben müssen. Sie mühen sich redlich ab, damit fertigzuwerden. Aber ob es ihnen gelingen wird. Niemand weiß es.«
    »Wir haben noch eine Chance«, sagte ich.
    »Diane Neeson«, sagte der Inspektor. »Vielleicht ist sie bereit, mit Ihnen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen.« Ich startete den Motor.
    Jeffrey Mae wies mir den Weg zu Diane Neesons Haus. Die Frau war nicht daheim. Wir aßen in einer kleinen Kneipe zu Mittag und versuchten es zwei Stunden später noch einmal.
    Diesmal ließ sich der Nachbar, ein kleiner Mann mit schwabbeligem Doppelkinn, blicken. Mae fragte ihn, ob er wisse, wo Mrs. Neeson sei.
    »Die ist nach Ipswich gefahren«, sagte Mrs. Neesons
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