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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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bewahren.«
    »Ich werde mir natürlich die größte Mühe geben«, erwiderte ich. »Aber erwarten Sie von mir nicht, daß ich Wunder wirke, Jeffrey, sonst wäre ich gezwungen, Sie zu enttäuschen.«
    »Sie werden mit Mort Diabello fertig, davon bin ich überzeugt, John!«
    »Ich wollte, ich wäre es auch, Jeffrey. Wie mir scheint, ist Kapitän Diabello ein verdammt harter Brocken. Es wäre ein Fehler, ihn zu unterschätzen.«
    »Sie werden ihn und seine Geisterpiraten zur Hölle schicken«, behauptete der Inspektor.
    Die Pubtür öffnete sich. Ein untersetzter Mann trat ein. Er atmete so heftig, als wäre er sehr schnell gelaufen.
    Sein Blick schweifte durch das Lokal und blieb schließlich an Inspektor Mae hängen. Jeffrey kehrte dem Mann den Rücken zu.
    »Da scheint einer etwas von Ihnen zu wollen«, sagte ich und wies mit dem Kopf auf den Untersetzten.
    Der Mann strebte inzwischen schon auf unseren Tisch zu. Mae drehte sich um.
    »Sergeant Jack Basil«, knurrte er. »Sehen Sie sich sein belämmertes Gesicht an, John. Wenn er so dreinsieht, dann ist er mal wieder mit seinem Latein am Ende. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, daß mich meine Vorgesetzten mit einem solchen Mann strafen.«
    »Inspektor!« keuchte der Sergeant, als er noch zwei Tische von uns entfernt war.
    »Gott, bin ich froh, Sie hier anzutreffen, Sir.«
    »Ich habe heute meinen freien Tag, Jack«, brummte Jeffrey Mae.
    »Das weiß ich, und. ich hätte Sie niemals belästigt, wenn es nicht zu diesem entsetzlichen Vorfall gekommen wäre.«
    »Was ist passiert?« fragte Jeffrey Mae.
    Der Sergeant warf mir einen Blick zu und zögerte.
    »Reden Sie, Jack. Dieser Mann darf alles hören. Das ist Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard.«
    »Sir«, sagte Jack Basil und nickte mir zu. »Ich bin Sergeant Basil.«
    »Das weiß er bereits von mir«, sagte Inspektor Mae ungeduldig. »Ich bin sicher, Sie werden einen bleibenden Eindruck auf John Sinclair machen. Und nun erzählen Sie, was Sie so sehr aus dem Gleichgewicht gebracht hat.«
    »Ein Mädchen, Inspektor. Suzie Dingo. Sie sitzt bei uns im Büro. Ich dachte, es würde Sie interessieren, was sie zu erzählen hat.«
    »Was ist es, Jack?«
    »Sie war mit Keith Kalley draußen auf dem Meer. Kalleys Kajütkreuzer wurde überfallen…«
    »Von wem?« fragte Jeffrey Mae wie aus der Pistole geschossen.
    Wir kannten die Antwort bereits, bevor Jack Basil sie uns gab.
    »Von den Geisterpiraten!« preßte der Sergeant aufgewühlt hervor.
    Inspektor Mae sprang auf. »Kommen Sie, John. Ich glaube, Sie möchten gleichfalls von Suzie Dingo persönlich hören, was sie erlebt hat.«
    Wir verließen das Pub. Im Vorbeilaufen rief Inspektor Mae, der Wirt möge die vier Kräuterbiere auf seine Rechnung setzen.
    Wir stiegen in meinen silbermetallicfarbenen Bentley.
    »Schicker Wagen«, sagte Jeffrey Mae anerkennend. »Gilt für Sie das allgemeine Gehaltsschema etwa nicht, John?«
    »Der Wagen ist der einzige Luxus, den ich mir leiste«, erwiderte ich. »Ich verdiene keinen Penny mehr als jeder andere Oberinspektor.«
    »Obwohl Sie ungleich öfter Ihren Kopf hinhalten müssen als Ihre Kollegen.«
    Ich hob die Schultern. »Das ist mein Job. Niemand zwingt mich dazu.«
    Wir fuhren zur Polizeistation. Inzwischen hatte sich ein Arzt um Suzie Dingo gekümmert. Die Injektion, die er ihr gemacht hatte, baute ihre Widerstandskraft allmählich wieder auf. Sie befand sich nun nicht mehr so knapp am Rand eines Nervenzusammenbruchs.
    Trotzdem mußte man sie mit Samthandschuhen anfassen. Sonst wäre sie trotz des Medikaments, das ihr der Polizeiarzt verabreicht hatte, zusammengeklappt.
    Als wir eintraten, hob sie den Blick. Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie kannte den Sergeant und den Inspektor. Nur ich war ihr fremd. Deshalb sah sie mich fragend an.
    Jeffrey Mae sagte ihr, wer ich war und weshalb ich nach Harwich gekommen war.
    Suzie Dingo nahm die Worte des Inspektors nickend zur Kenntnis.
    »Möchten Sie Tee? Oder Kaffee?« fragte der Inspektor das Mädchen. »Whisky? Oder eine Zigarette?«
    Suzie schüttelte den Kopf. »Nichts. Gar nichts, Inspektor«, sagte sie leise. Sie blickte auf ihre zitternden Hände und sagte: »Ich bin fertig. Fix und fertig.«
    »Das ist kein Wunder«, meinte Mae verständnisvoll. Er wandte sich an den Sergeant. »Haben Sie sich mit dem Küstenschutz in Verbindung gesetzt?«
    Jack Basil nickte. »Jedes verfügbare Boot hat sich unverzüglich auf die Suche nach dem Geisterschiff
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