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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Living-room. Im selben Augenblick sah sie ihn.
    Keith Kalley saß in einem ledernen Ohrensessel. Reglos. Und er starrte sie unverwandt an. Sein Blick war kalt und seelenlos.
    Keith Kalley schien völlig verändert zu sein. Jetzt erhob er sich. Blitzschnell bewegte er sich. Aber seine Bewegungen waren nicht so geschmeidig wie sonst, sondern irgendwie marionettenhaft.
    Suzie Dingo wollte auf ihn zulaufen und ihre Arme um ihn schlingen, doch irgend etwas warnte sie, das zu tun. Total verwirrt blieb sie stehen. Es gefiel ihr nicht, wie Keith Kalley sie anstarrte.
    Sein Blick machte ihr Angst.
    Er schien die Absicht zu haben, ihr Böses anzutun. Was hatte Keith Kalley so sehr verändert?
    Suzie vermeinte, eine seltsame Kälte zu spüren. Eine Kälte, die von Keith verströmt wurde. Sie wollte ihn etwas fragen, doch ihre Stimmbänder versagten. Sie räusperte sich nervös und preßte mühsam hervor: »Keith, was ist geschehen? Was ist mit dir? Du… du bist irgendwie verändert. Du scheinst nicht mehr derselbe zu sein, der du gestern warst.«
    Er sagte nichts, sondern starrte sie nur weiter feindselig an.
    »Warum gibst du mir keine Antwort?« wollte Suzie Dingo wissen. »Kannst du nicht mehr sprechen?«
    Er grinste. Doch dieses Grinsen erreichte nicht seine kalten Augen. »Du hättest nicht hierher kommen dürfen, Suzie!« sagte er. Seine Stimme klang dumpf und hohl.
    Sie hatte nicht mehr dieses angenehme Timbre, das Suzie geliebt hatte. »Ich verstehe nicht, Keith. Ich dachte, wir beide würden zusammengehören«, sagte das Mädchen.
    »Seit gestern nacht gehören wir nicht mehr zusammen, Suzie. Zwischen uns klaffen Welten!«
    »Aber wieso denn? Keith, was haben die Piraten aus dir gemacht?«
    Es blitzte in Kalleys Augen. »Ich gehöre zu ihnen, Suzie!«
    »Das ist doch nicht möglich!«
    »Ich bin einer von ihnen.«
    »Das kann ich nicht glauben!« stieß Suzie Dingo bestürzt hervor. »Du kannst doch nicht…«
    Jetzt erst fiel dem Mädchen auf, wie bleich Keit Kalley war. Bleich wie ein Toter!
    Bei diesem Gedanken zuckte das Mädchen heftig zusammen. Sie merkte, daß Keith keinen einzigen Atemzug machte.
    Er lebte tatsächlich nicht mehr. Es stimmte, was er gesagt hatte. Die Geisterpiraten hatten ihm das Leben genommen und einen der ihren aus ihm gemacht.
    Diese Ungeheuerlichkeit traf Suzie Dingo mit der Wucht eines Keulenschlages. Sie schüttelte entsetzt den Kopf und fragte mit tränenerstickter Stimme: »Warum, Keith? Warum haben diese Bestien dich getötet?«
    »Sie brauchen Konspiranten auf dem Festland. Kapitän Diabello hat genug von der Seefahrt. Männer wie Neeson, Woodland und ich werden ihm die Wege ebnen. Er wird die Herrschaft über Harwich übernehmen und wird von hier aus Angst und Schrecken weit in das Land hineintragen.«
    »Und du wirst ihm dabei helfen?« fragte Suzie Dingo erschüttert.
    »Das ist meine einzige Aufgabe«, sagte Keith Kalley. Er kam näher. Sein Mund war in diesem Moment eine grausam geformte Linie.
    Suzie atmete heftig. »Keith!« stieß sie heiser hervor. »Keith, was hast du vor?«
    »Ich sagte es schon einmal: Du hättest nicht hierher kommen dürfen. Du weißt jetzt zuviel. Du würdest versuchen, Kapitän Diabeilos Pläne zu durchkreuzen. Deshalb werde ich dich töten!«
    »Nein!« schrie Suzie entsetzt auf.
    Die weiße Haut des Untoten wurde mit einemmal durchsichtig. Auch seine Kleider wurden transparent. Innerhalb weniger Lidschläge hatte Suzie Dingo ein Skelett vor sich. Sie faßte sich bestürzt an die Schläfen und schrie gellend um Hilfe.
    Das Skelett rannte auf sie zu.
    Eiskalte Knochenfinger legten sich um ihren Hals. Brutal drückte Keith Kalley zu. Dem verstörten Mädchen blieb schlagartig die Luft weg. Ein heftiger Schmerz brannte in ihrem Hals.
    Panik stieg in ihr hoch, als sie begriff, daß sie gegen den Knochenmann nicht die geringste Chance hatte…
    ***
    Während Suko und Inspektor Mae weiter den angeblich wiederaufgetauchten Fischer Ron Woodland im Hafengebiet suchten, nahm ich mir vor, mich in der Nähe von Keith Kalleys Bungalow auf die Lauer zu legen.
    Ich hoffte, ein bißchen Glück zu haben und Kalley zu begegnen. Während ich meinen Bentley durch Harwich rollen ließ, überlegte ich mir, was ich tun würde, wenn mir Keith Kalley tatsächlich in die Finger fallen sollte.
    Auf keinen Fall würde ich ihm die Möglichkeit geben, sich so zu verdrücken, wie das zum Beispiel Bob Neeson getan hatte.
    Kalley würde mir Rede und Antwort stehen müssen. Ich
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