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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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Professor. Sie müßten sich nur mit dem Büro in Verbindung setzen.« Bensahb legte lächelnd beide Hände auf seine Brust. »Ich fliege ausschließlich. Um die finanziellen Probleme kümmern sich die andern.«
    »Mit welcher Mühle würden wir fliegen?« fragte Zamorra.
    »Es wäre eine Bell AH-1G Hueycobra«, antwortete Bensahb mit stolzgeschwellter Brust. »Noch ganz neu.«
    »Prima Gerät«, nickte Zamorra.
    Die Augen des Piloten leuchteten. »Sie kennen sich mit Hubschraubern aus, Professor?«
    Zamorra hob die Schultern. »Wenn es darum geht, einen Kampfhubschrauber von einem Einsatztrainer zu unterscheiden, bin ich unschlagbar.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen den Hueycobra vorzuführen.«
    Zamorra lachte. »Davon bin ich überzeugt.« Er begab sich ins Charterbüro und machte die Sache perfekt. Bensahb ließ die Libelle inzwischen auftanken.
    Dreißig Minuten später hob der Hubschrauber mit flappendem Rotor von der Airportpiste ab. An Bord befanden sich - außer dem Piloten - Nicole Duval, Bill Fleming und Professor Zamorra. Bensahb zeigte seinen interessierten Passagieren, was der Hueycobra alles konnte, und er bewies damit gleichzeitig, wie gut er die Maschine in der Hand hatte. Dazu lieferte er ein paar technische Daten: »Spitzengeschwindigkeit 352 km/h… Reichweite 622 Kilometer… Leistung 1400 PS…«
    »So«, nickte Zamorra, als er genug gehört hatte. »Und nun ab zum ersten Rundflug über die Inseln.«
    »Okay«, gab Bensahb zurück. Er brachte den Hubschrauber auf Touristenkurs. Friedlich lagen die Malediven - ungefähr 2000 Inseln - unter ihnen. Teils besiedelt. Teils unbesiedelt. Von goldenen Sandstränden umgeben, die hin und wieder von schroffen Steilküsten unterbrochen waren. Tiefes, klares Wasser darum herum. Inseln, auf denen die Glückseligkeit zu Hause war, hätte man von hier oben meinen können. Doch der paradiesische Schein trog. Jene Inseln dort unten waren die Heimat eines grausamen Dämons, dessen Rückkehr bereits tödliche Schatten vorausgeworfen hatte.
    Zamorra dirigierte den Hubschrauber vom Touristenkurs weg. Er war nicht an den Sehenswürdigkeiten der Malediven interessiert. Es galt, den Kern des Bösen zu entdecken. Irgendwo im dichten Urwald lag er, der Tempel von Zanos. Nach ihm hielten Nicole Duval, Bill Fleming und auch Zamorra mit scharfen Augen Ausschau.
    »Wenn Sie mir verraten, wonach Sie so angestrengt suchen, kann ich Ihnen vielleicht einen Tip geben«, bemerkte Bensahb mit einem hilfsbereiten Lächeln.
    »Wir suchen den Tempel von Zanos, dem Herrn des Grauens!« sagte Zamorra mit fester Stimme.
    Der Hubschrauber sackte kurz ab. Bensahb riß die Maschine gleich wieder hoch. Er lächelte nicht mehr. »Warum suchen Sie den Tempel? Wollen Sie sich ins Unglück stürzen?«
    »Wissen Sie, wo er sich befindet?«
    »Nein. Und ich bin froh darüber.«
    »Wieso?«
    »Nur Zanos-Konspiranten kennen den Tempel.«
    Zamorra nickte. »Ich verstehe. Und Sie sind froh, kein solcher zu sein.«
    »Ganz recht, Professor.«
    Der Parapsychologe machte dem jungen Piloten klar, aus welchem Grund er mit seinen Freunden auf die Malediven gekommen war. Bensahb blickte Zamorra daraufhin ehrfurchtsvoll an. »Sie müssen ein sehr mutiger Mann sein, Professor.«
    »Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, Dämonen wie Zanos zu bekämpfen.«
    Bensahb knirschte mit den Zähnen. Seine Augen wurden schmal. »Ich wollte, ich könnte Sie bei Ihrem Kampf gegen Zanos unterstützen. Mein Vater, ein guter, alter, armer Fischer, hat sich vor zwei Wochen Zanos' wegen das Leben genommen. Monatelang quälten ihn die schlimmsten Ängste. Als er damit nicht mehr fertigwurde, fuhr er aufs Meer hinaus. Da sprang er über Bord. Die gefräßigen Haie waren sofort zur Stelle…«
    Zamorra ließ Bensahb einen Raster über jede einzelne Insel fliegen. Der Pilot setzte die Felder so eng wie möglich. Sie entdeckten den Tempel trotzdem nicht.
    Fast den ganzen Tag waren sie in der Luft. Ohne Erfolg.
    Zamorra hatte dafür nur eine Erklärung: »Vermutlich befindet sich der Tempel unter einem magischen Schirm…«
    »Oder«, fiel ihm Bill Fleming ins Wort, »er ist so gut im Dschungel versteckt, daß wir uns wie die Affen von Ast zu Ast schwingen müßten, um ihn zu entdecken.«
    Sie kehrten am späten Abend in ihr Hotel zurück. Ringha, der feiste Hotelbesitzer, kam mit wackelnden Hängebacken auf Zamorra zugeeilt. Sein faßähnlicher Bauch hüpfte bei jedem Schritt. »Professor!« keuchte er kurzatmig.
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