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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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riesigen Augen starrte das Dämonenzeichen auf Zamorras Amulett. Der Parapsychologe preßte den silbernen Talisman gegen die Scheibe. Die Striche, die den stilisierten Kopf bildeten, gerieten in panische Unordnung. Ein chaotisches Gesicht löste sich heulend vom Glas und flog jammernd davon.
    Danach atmete vor allem Bill Fleming erleichtert auf.
    Nun berichtete Zamorra von seinem Zusammentreffen mit Sati in Will O'Haras Haus und was danach geschehen war. Nachdem er auch von seinem Kampf gegen jene drei Untoten erzählt hatte, die vor ihm in den Sumpf geflohen waren, sagte der Professor: »Morgen sind es nur noch zwei Tage bis zu Zanos' Rückkehr. Zwei Tage.« Er schaute Bill und Nicole an und nickte. »Achtundvierzig Stunden. Das ist verdammt wenig Zeit, die uns noch bleibt. Wenn wir endlich einen Schritt weiterkommen wollen, müssen wir versuchen, den Tempel der Zanos-Sekte zu finden. Deshalb werden wir morgen einen Hubschrauber für uns organisieren und sämtliche Inseln systematisch absuchen.«
    ***
    Am nächsten Morgen stieg die Sonne wie ein greller Glutball aus dem Meer.
    Inspektor Singh riß die Lamellenjalousien an den Fenstern hoch und machte ein paar laxe Turnbewegungen, dann streifte er seinen Pyjama ab und schlurfte mit den schäbigen Pantoffeln ins Bad. Gähnend betrachtete er sein Gesicht im Spiegel. Es war ihm nicht anzusehen, daß er ein Gesalbter war. Nicht einmal seine engsten Mitarbeiter und Freunde wußten davon. Vielleicht hätten sie eine Veränderung an ihm bemerkt, wenn sie sich die Mühe genommen hätten, sich seine Augen genau anzusehen. Sein Blick war nicht mehr warm und freundlich, sondern kalt und hart. Aber wem fiel das schon auf.
    Singh wusch sich und stutzte dann seinen schwarzen Kinnbart mit der Schere.
    Plötzlich war ein zweites Gesicht im Spiegel. Morahwe. Der Kerl, der ihn in die Falle gelockt hatte.
    Singh zuckte wütend herum. »Sag mal, wie bist du in meine Wohnung gekommen?«
    Morahwe grinste eisig. »Durch die Tür.«
    »Es war abgeschlossen.«
    »Ich habe aufgeschlossen.«
    »Womit?«
    »Mit einem Dietrich.«
    »Verdammt noch mal, was nimmst du dir heraus?« schrie Singh den Mann zornig an. »Wenn du meine Wohnung betreten willst, dann klopf gefälligst an.«
    »Ich verstehe nicht, weswegen du dich so aufregst, Bruder in Zanos. Ich habe nichts Verwerfliches angestellt, habe weder die Tür noch das Schloß beschädigt.«
    Inspektor Singh ballte die Fäuste und zischte mit gefletschten Zähnen: »Ich will nicht, daß du hier aus und ein gehst, als wäre es deine Wohnung. Sollte das noch einmal vorkommen, werfe ich dich zum Fenster hinaus, ist das klar?«
    Morahwe grinste spöttisch. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Das würdest du wirklich tun?«
    »Du wirst es erleben!«
    »Einen Boten von Al-Sangra zum Fenster hinauswerfen? Das würde schlimme Folgen für dich haben. Du würdest den Weg in die Verdammnis beschreiten müssen, mein lieber Bruder in Zanos.«
    Singh hob ärgerlich den Kopf. »Al-Sangra schickt dich?«
    »Ja.«
    »Was hast du mir zu bestellen?«
    »Al-Sangra ist zornig.«
    »Weshalb?«
    »Dieser Zamorra bringt Al-Sangra allmählich zur Weißglut.« Morahwes Lippen wurden schmal. »Jeder Versuch, den Professor und seine Begleiter aus dem Weg zu räumen, scheitert an dem Amulett, das der Parapsychologe bei sich trägt. Al-Sangra will, daß du dem Professor das Amulett abnimmst.«
    »Wenn es ihm so gute Dienste leistet, wird er sich wohl kaum freiwillig davon trennen.«
    »Wie du das anstellst, ist deine Sache, meint Al-Sangra. Er erwartet von dir, daß du Erfolg hast… Nur noch zwei Tage, Singh. Dann kehrt der mächtige Zanos aus der Verbannung zurück. Bis dahin müssen Zamorra und seine Freunde unschädlich gemacht sein. Das klappt jedoch nur, wenn er von seinem Amulett nicht mehr beschützt wird.«
    Singh nickte. »Sag Al-Sangra, er kann sich auf mich verlassen.«
    ***
    Der Pilot hieß Bensahb.
    Ein junger, sympathischer Bursche mit aufgeweckten Augen und glattrasierten Wangen. Man hatte ihn auf dem britischen Stützpunkt Addu zum perfekten Hubschrauberpiloten ausgebildet. Seither verdiente er sich sein Geld als Postflieger. Zwischendurch konnten ihn auch Touristen samt Maschine für Rundflüge mieten. Auf diese Weise kam Professor Zamorra mit Bensahb zusammen.
    »Ich möchte, daß Sie in den nächsten drei Tagen ständig für mich verfügbar sind«, sagte Zamorra auf dem Airport zu dem Piloten. »Läßt sich das machen?«
    »Selbstverständlich,
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