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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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Hals der ersten Schlange. Die magische Kraft des Talismans trennte dem zischenden Tier augenblicklich den Kopf ab.
    Das Amulett traf nicht einmal auf einen Widerstand. Zuckend wälzte sich der Schlangenleib auf dem Boden. Zamorra wandte sich sofort der nächsten Kobra zu. Er verfuhr mit ihr genauso, und Sekunden danach hatte er auch die dritte magische Schlange vernichtet. Die sich windenden Reptilienleiber bäumten sich im Todeskampf wild auf. Als sie niederbrachen, wurden ihre Körper schwielig, und diese Schwielen bekamen Risse, in die der Nachtwind hineinstieß. Dadurch zerfielen die Schlangen. Und wenige Augenblicke später zerfaserten sie mehr und mehr, bis nichts mehr von ihnen übrig war.
    Daraufhin stimmten die Untoten ein wütendes Geheul an. Sie stampften auf Zamorra zu. Ihre kalten Hände wollten den Professor packen. Der Parapsychologe wich ihnen jedoch geschickt aus. Er tauchte unter ihren Armen weg und verschaffte sich mit ein paar gewaltigen Karatetritten Luft.
    Aber so schnell gaben die Unholde nicht auf. Einer von ihnen warf sich nach vorn. Seine Hände legten sich um Zamorras Hals und drückten sofort hart und unbarmherzig zu. Ein heftiger Schmerz durchraste Zamorras Kehle. Er trommelte mit den Fäusten gegen den Brustkorb des Untoten. Kein Erfolg. Der Schmerz nahm an Heftigkeit zu. Schweiß brach dem Parapsychologen aus allen Poren. Verbissen versuchte er, freizukommen. Sein Amulett führte diese wichtige Entscheidung herbei.
    Zamorra drosch dem lebenden Leichnam den silbernen Talisman mitten in die graue Visage.
    Sofort glitten die Finger des Untoten vom Hals des Professors ab. Der Zanos-Trabant heulte kläglich auf. Er preßte beide Hände auf sein Gesicht und torkelte geschwächt zurück.
    Damit war die Gefahr jedoch noch nicht gebannt.
    Die beiden anderen Untoten versuchten das Blatt mit einer brutalen Attacke zu wenden. Aber Zamorras Amulett fügte auch ihnen so höllische Schmerzen zu, daß sie stöhnend herumfuhren und mit weiten Sätzen Reißaus nahmen…
    ***
    Bill Fleming empfand die Nacht als drückend schwül.
    Es war ihm unmöglich, einzuschlafen. Aus Langeweile erinnerte er sich an den Aufenthalt in Trivandrum, den er beinahe nicht überlebt hätte. Er schauderte bei dem Gedanken daran, daß ihn jener Wertiger fast zerfleischt hätte.
    Du wagst manchmal einfach zuviel, sagte er sich nun. Du solltest vorsichtiger sein und einsehen, daß dein Platz nicht vor, sondern hinter Zamorra ist. Schließlich besitzt du kein Amulett, mit dem du Geister und Dämonen abwehren, in die Flucht schlagen oder vernichten kannst.
    Mit Wagemut allein waren Zamorras Erfolge nicht zu übertrumpfen.
    Bill rollte sich auf die Seite. Verflixt noch mal, er wollte schlafen. Er war körperlich müde. Er wollte aufhören, zu denken.
    Ärgerlich drückte er die Augen zu. Doch je mehr man sich zum Einschlafen zwingen will, desto weniger klappt es.
    Seufzend öffnete Fleming die Augen wieder. Plötzlich hatte er den Eindruck, daß das Hotelzimmer von einem rötlichen Schein erhellt wurde. Zunächst wollte er diese Wahrnehmung als Sinnestäuschung abtun, doch dann ließ ihm die Sache keine Ruhe. Er setzte sich mit einem schnellen Ruck auf und schaute sich suchend um.
    Das Leuchten kam vom Fenster her.
    Bill überlief es kalt, als er das Sigill erblickte. Jemand hatte mit roter Farbe einen stilisierten Teufelskopf an das Glas gemalt. Die roten Striche gaben einen unheimlichen Schein ab. Fleming fragte sich, wie das Sigill an sein Fenster kam. Benommen verließ er sein Bett. Eine hypnotische Kraft ging von jenem stilisierten Teufelsschädel aus.
    Bill wußte, daß ihn das Sigill innerhalb weniger Augenblicke in seinen Bann schlagen konnte.
    Mit fest aufeinandergepreßten Kiefern lief Fleming zum Fenster. Er mußte das Zeichen wegwischen, sonst drohte ihm Unheil. Brennende Augen starrten ihn aus dem Teufelskopf an.
    Auf halbem Weg vergaß Bill, weswegen er zum Fenster rannte. Als er das Fenster dann erreichte, starrte er den scheußlichen Teufelsschädel gebannt an und fühlte deutlich eine fremde Macht in seinen Körper überfließen.
    Sein Mund wurde trocken. Er fing an zu zittern, wich vor dem Satanszeichen zurück, fiel allmählich in tiefe Trance. Und plötzlich war eine scharfe, herrische Stimme in ihm, die ihm befahl: »Töte dich! Bereite deinem Leben ein Ende! Mach Schluß! Bring dich um!«
    Dicke Schweißtropfen traten auf Flemings Stirn. Sterben. Er hatte auf einmal den unwiderstehlichen Wunsch, zu sterben.
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