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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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kam. Seine Glieder brannten wie Feuer. Er richtete sich ächzend auf. Durst peinigte ihn. Die Zunge klebte am trockenen Gaumen. Zunächst benötigte O'Hara einige Zeit, um sich zu sammeln. Nur sehr zögernd kehrte die Erinnerung zurück. Er war nach Hause gekommen. Von Sati, die er liebte. War nach Hause gekommen, hatte zu Bett gehen wollen. Doch dann war jemand in sein Haus eingedrungen. Vier Untote. Und ein fünfter hatte dafür gesorgt, daß er, Will, nicht mit dem Jeep das Weite suchen konnte.
    Die Flucht in den Dschungel. Eine kräfteraubende Hetzjagd. Und schließlich das vermeintliche Ende durch jene ekelhaften Kobras. O'Hara fuhr sich über die brennenden Augen. Er zitterte noch im Nachhinein. Die Erinnerung genügte, um ihm die Kehle zuzuschnüren.
    Verwirrt schaute er sich um.
    Graue Wände umgaben ihn. Irgendwo drang Licht in diesen Raum. Da war eine Tür. O'Hara erhob sich. In seinen Gelenken schien sich kochendes Öl zu befinden. Jede Bewegung war äußerst schmerzhaft. O'Hara ächzte gequält. Mit kraftlosen Schritten schleppte er sich auf die Tür zu.
    Mühsam ballte er die Hände. Es gab keinen Türgriff. O'Hara schlug gegen das Holz. Dumpf hallten seine Schläge durch einen weiten Raum, der sich jenseits der Tür befinden mußte.
    »Wasser!« röchelte der Brite. »Wasser! Ich habe Durst…«
    Geisterhaft knarrend setzte sich auf einmal die schwere Holztür in Bewegung. Niemand faßte sie an. Sie schwang von allein auf. Ein säulengestützter Raum tat sich vor O'Hara auf, ausgekleidet mit kaltem, schwarzem Marmor. Der Brite wankte nach draußen. Die Tür fiel hinter ihm donnernd zu. Erschrocken blickte er sich um. Zauberei. O'Hara ahnte, wo er sich befand.
    Dies hier war der Tempel des Zanos, von dessen Existenz O'Hara zwar erfahren hatte, von dem er aber nicht gewußt hatte, wo er sich befand.
    Der Brite schleppte sich in die Mitte des Raumes. Überwältigt blickte er die große Granitstatue an, die vor ihm aufragte.
    Er stand dem Ebenbild Zanos' gegenüber. Es war ein grauenvoller Anblick, der O'Haras Seele zu einem schmerzhaften Klumpen verformte. Neben der abscheulichen Statue stand ein mächtiger Kupfergong. Auch von ihm hatte O'Hara schon gehört. Mit diesem Gong konnten Tote zu neuem Leben erweckt werden…
    Wie ein Peitschenschlag klatschte plötzlich eine scharfe Stimme auf O'Hara herab.
    »Will O'Hara! Du hast Zanos' Zorn auf dich geladen! Zanos wird dich vernichten!«
    Mit schreckgeweiteten Augen starrte der Brite die mächtige Statue an. Er dachte, sie hätte gesprochen. Jetzt erklang ein höhnisches Gelächter. Und dann trat Al-Sangra hinter dem steinernen Dämon hervor. Seine Blicke erdolchten den Gefangenen.
    »Willkommen in Zanos' Tempel!« sagte Al-Sangra spöttisch.
    »Wer sind Sie?« fragte O'Hara mit schwerer Zunge.
    »Mein Name ist Al-Sangra. Man nennt mich den Trabantenführer. Zanos hat mich auserkoren. Ich bereite die Malediven für seine Rückkehr vor. Es wird ein triumphaler Einzug werden. Vergessen wird bald die hundertjährige Verbannung sein. Der Herr des Grauens wird seine Herrschaft wieder antreten, schrecklicher als je zuvor. Und niemand wird ihn mehr verbannen können.«
    »Warum hat man mich überfallen?« fragte der Brite mit bebender Stimme.
    Al-Sangras Augen verengten sich. »Du weißt genau, warum. Du wolltest unser Geheimnis lüften.« Al-Sangra lachte schnarrend. »Ich muß dir ein Kompliment machen, Engländer. Du warst auf dem richtigen Weg. Aber du warst nicht vorsichtig genug. Das wird dir nun das Genick brechen. Leute, die uns gefährlich werden können, schaffen wir uns vom Hals. Und zwar auf eine ganz spezielle Weise.« Der Trabantenführer hob seine Stimme. »Zanos, Herr des Grauens, zeig ihm, wie wir mit unseren Feinden verfahren.«
    Ein schreckliches Grollen fuhr durch den düsteren Raum. Der Boden erbebte unter den Füßen des Briten. Und dann spalteten sich urplötzlich die schwarzen Marmorplatten.
    Will O'Hara sprang mit einem heiseren Angstschrei zurück. Verdattert starrte er in die gähnende Öffnung. Wasser glitzerte ihm entgegen.
    Al-Sangra lachte spöttisch. »Hattest du vorhin keinen wahnsinnigen Durst, Engländer? Nun, dort unten ist Wasser. Unendlich viel Wasser. Spring hinein und trinke davon. Es ist gutes, genießbares Wasser. Na los. Warum springst du nicht?«
    O'Hara stand am Rand der Öffnung.
    »Spring. Es ist Trinkwasser. Du hast doch Durst!« schrie der Trabantenführer höhnisch. »Lösche deinen Durst.«
    O'Hara hatte das
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