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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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immer mit mehr oder weniger heiler Haut davongekommen bin. Es muss doch ein bisschen mehr dabei gewesen sein. Aber darüber kann schließlich jeder denken, was er will, und wenn es Ihnen besser gefällt, können Sie meinetwegen annehmen, dass Pao Castro die Websterpistole ungeschickt anfasste, als er sie Coon gab, und dass irgendetwas am Mechanismus dabei zum Teufel ging.
    Jedenfalls knallte es nicht. Clearance starrte das Ding wütend an. Dann zerrte er am Bolzen und schlug mit der flachen Hand gegen das Magazin im Griff.
    Aber jetzt tat Ten Baber zum zweiten Mal den Mund auf und sagte: »Besser, Sie erledigen den G-man jetzt nicht, Chef!«
    Coon warf den Kopf hoch und brüllte: »Das ist meine Sache, wo und wie ich den Hund umlege!«
    Baber zuckte vor dem wütenden Mann zurück, aber jetzt kam ihm Fy Sugh zur Hilfe.
    »Ich bin Tens Meinung, Chef«, sagte er. »Machen Sie, was Sie denken, aber wir wollen nichts damit zu tun haben!« Er wandte sich an die anderen: »Kommt, Jungs!«
    Er ging auf den Ausgang zu. Been, Roggin, Castro und Baber schlossen sich sofort an.
    Ich dachte, dass mir auf diese Weise auch nicht geholfen sei. Coon schien mir so wütend, dass er sich auch durch einen Streik nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen würde.
    Ich irrte mich, denn er ließ die Waffe sinken und rief: »Augenblick mal, Jungs!«
    Die Bandenmitglieder blieben stehen.
    »Könnt ihr mir sagen, was ich mit dem Burschen machen soll?«, fragte Coon. »Soll ich ihn vielleicht laufen lassen?«
    Sie sahen sich gegenseitig an. Keiner schien auf diese Frage eine Antwort zu wissen, bis Sugh schließlich hervorstieß: »Das müssen Sie wissen. Sie sind schließlich der Chef, aber wir meinen, dass es nicht richtig ist, ihn einfach umzulegen, bevor wir nicht genau wissen, was das FBI bereits erfahren hat und womit wir rechnen müssen. Wenn die G-men uns schön kennen, dann ist es besser, wir stecken die Sache auf, bevor sie uns einen Mord an einem Kollegen anhängen können.«
    »Ihr wollt aufgeben?«, fragte Coon. »Ihr wisst doch, wie hoch euer Einkommen in Zukunft sein wird. Wollt ihr das wirklich aufgeben, nur weil ein G-man zufällig mit seiner Nase in unsere Angelegenheiten geraten ist?«
    Sie traten verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    »No«, knurrte schließlich Baber rau. »Ich will nichts aufgeben, aber ich will auch mit dem Tod dieses Burschen nichts zu tun haben. Ich will nichts davon sehen und hören. Was Sie mit ihm machen, ist uns einerlei, Chef, aber machen Sie es so, dass wir nicht mit hineingezogen werden.«
    »In Ordnung«, erklärte Coon. »Dann verwahren wir das Bürschchen noch ein wenig. Verladet ihn, aber ich gebe euch den guten Rat, eure Vorliebe für G-men nicht so weit zu treiben, dass ihr zögert, ihm eine Kugel in die Rippen zu jagen, wenn er türmen will.«
    »Nein, nein«, beruhigte ihn Baber. »Ich besorge es ihm schon, wenn er Dummheiten versucht.«
    Castro und Sugh packten mich unter die Arme und rissen mich hoch. Been hob meinen Hut auf und hieb ihn mir auf den Kopf. Baber bohrte mir seine Pistole ins Kreuz. Auf diese Weise führten sie mich nach draußen.
    Als wir ankamen, hatte ich Coons Cadillac hinter einem Kombiwagen gestoppt, dem ich keine Beachtung geschenkt hatte. Jetzt wurde ich in den Fond dieses Wagens gebracht. Sie zwangen mich, mich auf den Boden zu legen. Baber und Roggin hielten mich mit Pistolen im Schach und Larry Been setzte sich so, dass er mir das Gesicht eintreten konnte, falls ich eine Bewegung machte, die ihm nicht gefiel. Castro steuerte, und Sugh spielte den Beifahrer.
    ***
    Die Fahrt dauerte fast eine Stunde. Ich lag so, dass ich nicht sehen konnte, wohin wir fuhren, aber ich merkte es an der Straßenbeleuchtung, dass wir New York erst spät verließen. Nur ganz zum Schluss verschwand die Straßenbeleuchtung, aber gleich darauf hielt der Wagen.
    Da der Vollmond am Himmel stand, konnte ich mich einigermaßen orientieren, als sie mich aus dem Wagen zerrten. Ich befand mich in der Mitte eines ummauerten Hofes, und am Ende dieses Hofes stand ein dreistöckiges, massives, unbeleuchtetes Gebäude.
    In der üblichen Marschordnung, je einen Mann links und rechts an den Armen, ein Mann mit der Pistole im Rücken, trieben sie mich auf den Bau zu. Clearance Coon ging voran, schloss auf und knipste das Licht an.
    Durch einen kleinen Flur gelangten wir in eine Halle, in der nur wenige, verstaubte Möbel standen. Das Haus war offensichtlich früher so etwas wie eine herrschaftliche
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