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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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befanden uns in einem schmalen Gang, der in die Küche mündete.
    »Reiß dich zusammen, Lender!«, schnauzte ich den Gangster an. »Es kann nur Minuten dauern, bis sie die Tür gesprengt haben.« Wie zur Bestätigung war von der anderen Seite Slongs Stimme zu hören.
    »Reißt die verdammte Tür aus den Angeln! Los, zum Henker! Sie haben keine Kanonen! Was fürchtet ihr?«
    Die ersten Schulterstöße krachten gegen die Tür.
    Ich half Lender hoch und zerrte ihn weiter. Die Küche war vom Gang durch eine zweite Tür getrennt. Ich öffnete sie, stürzte zum Fenster und riss es auf.
    Dieses höllische, dreimal verdammte Fenster war vergittert, so vergittert, dass kein Gedanke daran zu verschwenden war, die Gitter ausbrechen zu können. Und einen anderen Ausgang gab es nicht.
    Ich schloss die eigentliche Küchentür. Ich stürzte mich auf den Eisschrank, zerrte ihn von der Wand und mühte mich ab, ihn vor die Tür zu schieben.
    »Pack mit an, Lender«, schrie ich.
    Er stand in einer Ecke, den Kopf gesenkt und keuchte: »Ich kann nicht!«
    Ich hörte das Krachen, mit dem die Gangtür aus dem Schloss sprang. Fünf Sekunden später erschütterte die Küchentür der erste Anprall.
    Ich griff den Küchenschrank, stemmte ihn von der Wand ab und warf ihn um. Mit einem Höllenlärm zerklirrte das Porzellan, aber der Schrank fiel richtig, sodass er eine weitere Barrikade bildete.
    Wieder Schüsse, aber diese Schüsse schienen von draußen zu kommen. Die Gangster stoppten ihren Angriff. Ich hörte ihre Stimmen wild durcheinanderreden: »Was war das?«
    »Draußen ist geschossen worden!«
    »Bleibt bei der Sache, Jungs!«, überbrüllte sie Slong. »Sugh und Castro, ihr seht nach, was draußen los ist. Ten, Slim, Been, macht weiter!«
    Sie rannten wieder gegen die Tür an.
    Mir kam ein Gedanke. Ich suchte nach dem Lichtschalter, fand ihn und knipste ihn in rascher Folge. Das Licht flammte auf, erlosch, flammte auf.
    »Lassen Sie das«, wimmerte Lender. »Wenn sie das Fenster finden, knallen sie uns von draußen ab wie Ratten in der Falle.«
    »Wundere mich, dass sie nicht schon auf die Idee gekommen sind«, antwortete ich und ging zum Fenster.
    Ich wartete. Die Gangster berannten die Tür wie Ritter eine Burg, aber der Eisschrank war ein schweres Ding und hielt eine Menge aus.
    Dann hörte ich das Geräusch, das ich ersehnt hatte, leise, rasche Schritte und ein geflüstertes: »Jerry! Hallo, Jerry!«
    »Hier bin ich, Phil! Hier!«, rief ich leise zurück.
    Er sprang, klammerte sich mit beiden Händen an das Gitter und zog sich hoch. Sein Gesicht erschien zwischen den Stäben.
    »Bist du okay?«
    »Ich bin’s, aber ich wäre es nicht mehr lange, wenn du ausgerechnet heute Lenders Fährte verloren hättest.«
    »Ich wollte den Laden stürmen, aber ich kam nicht hinein. Sie hatten die Tür verschlossen, und die Fenster im Erdgeschoss sind sämtlich vergittert. Ich habe zwei Schüsse abgefeuert, um sie abzulenken, aber es scheint, als wären sie verrückt auf euch.«
    »Ja, er hat nur zwei Mann losgeschickt.«
    Er lachte. »Okay, dann wird die Tür jetzt offen sein. Ich komme!«
    »Nein, gib mir deine Smith & Wesson und mache dich auf die Socken, um die Polizei zu alarmieren. Wo sind wir hier überhaupt?«
    »Long Beach, in einer alten Strandvilla. Das nächste Haus ist zwei Meilen entfernt.«
    »Beeil dich! Die Cops müssen hier sein, bevor die Burschen verduften.«
    »Ich sorge dafür, dass sie nicht verduften können«, antwortete er.
    Ich zog ihm durch die Gitter hindurch die Smith & Wesson aus dem Halfter. Er ließ los und verschwand in der Dunkelheit.
    Fast im gleichen Augenblick zerkrachte das Schloss. Die Tür sprang einen Spalt auf, aber noch hielten der Eisschrank und der Küchenschrank.
    Ich entsicherte die Smith & Wesson. Ich sage Ihnen, es war ein herrliches Gefühl, wieder ein Schießeisen in der Hand zu halten.
    »Noch einmal mit aller Kraft, Jungs!«, brüllte Slong vom Gang her.
    Jetzt war ich an der Reihe.
    »Passt mal auf, Freunde!«, rief ich. »Wer die Tür auch nur anfasst, bekommt eine Kugel!«
    Ich spürte, wie sie stoppten, aber Pete Slong stieß ein wütendes Lachen aus: »Eine Kugel! Glaubst du, du kannst uns damit erschrecken, dass du die Erbsen gegen die Wand wirfst, die du da drinnen gefunden hast.«
    »Wie ihr meint!«, antwortete ich und hob die Smith & Wesson.
    Es war zwar schade, eine Kugel zu verschwenden, aber ich wollte ihnen zeigen, dass sie sich besser zurückzogen.
    Der Schuss dröhnte. Die
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