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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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reagierte nicht darauf.
    Ich tat das Letzte, was mir überblieb, nachdem es einmal so weit gekommen war. Aus dem Armgelenk heraus schleuderte ich die Smith & Wesson fort, und dann schlang ich beide Arme um Slong und hielt ihn fest. Ich musste ihn halten, denn ich konnte nichts sehen, und wenn er die Pistole bekam, dann war ich verloren.
    Er versuchte mit allen Mitteln, von mir loszukommen. Sehr weit konnte die Smith & Wesson nicht geflogen sein. Vielleicht sah er sie.
    Ich verdaute alles und öffnete immer wieder blinzelnd die Augen. Die Tränen schwemmten den Sand fort, und jetzt konnte ich schon wieder ein wenig sehen. Ich erkannte den helleren Umriss seines Gesichtes, und ich brachte den ersten Faustschlag darin unter. Er gab für einen Augenblick nach. Ich benutzte die Gelegenheit, um mich herumzuwerfen, aber er war geschickt genug, den Schwung mitzumachen, und so rollten wir uns einige Male umeinander.
    Wir rollten bis in das flache Wasser. Die leichten Wellen klatschten mir ins Gesicht. Ich bekam das Salzwasser in Nase und Mund, hustete und spuckte.
    Noch eine Drehung. Jetzt war das Wasser knietief, und beide drohten wir zu ersaufen.
    Ich löste mich von ihm und sprang auf. Er war nicht viel langsamer, stand fast gleichzeitig und griff an.
    Aber jetzt konnte ich wieder sehen, zwar noch nicht völlig und genau, aber für Pete Slong langte es.
    Ich fing seinen Angriff mit einem Magenhaken ab und schickte eine Gerade hinterher, der ihn ins Gesicht traf.
    Er klatschte ins Wasser, platschte darin herum wie ein Nilpferd und raffte sich wieder auf.
    Ich ließ ihn kommen. Er kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, aber ich schlug mit dem kalten Zorn zurück, der mich beseelte. Bis zu den Knien standen wir im Wasser des Atlantik. Zweimal noch schlug ich Pete Slong nieder, und als ich ihn zum dritten Mal unten hatte, drehte er sich in den Wellen. Ich sah, dass sein Rücken sich noch einmal aufbäumte, aber dann wurden seine Muskeln schlaff. Die Wellen begannen seinen Körper zu drehen. Ich musste zugreifen und ihn an Land ziehen, sonst wäre er ertrunken.
    Ich schleppte ihn aufs Trockene, suchte meine Waffe und knallte drei Schüsse in die Luft. Hinten bei der Villa würden sie die Schüsse hören und uns holen.
    ***
    Wir verhafteten James Cooley noch in der gleichen Nacht, und noch bevor New York zu seinem täglichen Leben erwachte, hatte James Cooley alles gestanden-, was er nur wusste.
    Cooley hatte zu Slongs Glanzzeiten mit ihm zusammen Rauschgiftgeschäfte gemacht. Als Slong fliehen musste, war seine Verbindung mit Cooley nicht entdeckt worden. James Cooley gründete mit dem verdienten Geld die Zeitung. Kein Wunder, dass er jene Rauschgiftaffäre in Hollywood aufdecken konnte, die seinem Revolverblatt den Ruf eingetragen hatte, die Wahrheit zu berichten. Er selbst war jahrelang der Lieferant des Giftes gewesen.
    Dann kam Slong unter anderem Namen und mit verändertem Gesicht zurück. Er drohte Cooley, ihn auffliegen zu lassen, wenn er ihn nicht in das Geschäft einsteigen ließe. Aber Slong war es nicht an einer Sensationszeitung gelegen. Er wollte ein besseres und größeres Geschäft. Von jetzt an wurden alle Bilder und Tatsachen, die Cooleys Leute zusammentrugen daraufhin geprüft, in welcher Weise sie zur Erpressung der Opfer geeignet waren. Und sehr viel war geeignet. Die wenigsten Menschen haben eine völlig reine Weste. Slong und Cooley stöberten in den privatesten Bereichen herum, und was sie fanden, nutzten sie schamlos aus. Wer nicht mit Geld zahlen konnte, musste mit Diensten bezahlen, wie jener Hendrik Berger. Slong scheute sich nicht, Staatsgeheimnisse zu verkaufen.
    Wir fanden einen Koffer voll Fotografien, Akten, Dokumenten. Soweit es sich um private Dinge handelte, kümmerten wir uns nicht darum. Da, wo Straftaten vermutet werden mussten, wurde eine Untersuchung eingeleitet.
    Pete Slong und Criss Lender endeten auf dem elektrischen Stuhl. Sie traten als Zeugen gegeneinander auf, und das Todesurteil wurde aufgrund jener Taten und Morde gefällt, die sie begangen hatten, als sie noch zusammenarbeiteten.
    Auch Ten Baber wurde zum Tode verurteilt. Er hatte gemeinsam mit Lender den Mord an Frank Harper begangen. Ein Gnadenakt des Präsidenten wandelte die Strafe zu lebenslänglich Zuchthaus um.
    Die anderen Bandenmitglieder bekamen langjährige Strafen aufgebrummt. James Cooley verschwand für dreißig Jahre hinter Gitter.
    Attention erschien nicht mehr. Es gab eine Sumpfblüte im Blätterwald unserer
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