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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle
Autoren: Larry Brent
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hoffentlich nicht für alle...« Er wandte sich der üppigen
Blondine zu. »Haben Sie den dunklen Stein auch angefaßt?«
    »Nein«, kam
es wie ein Hauch über die Lippen von Mary.
    »Gehen Sie
nach draußen«, forderte X-RAY-3 das Mädchen auf. »Warten Sie auf mich.«
    Sie schluckte
und gehorchte einfach, ohne zu begreifen, warum und weshalb. Sie begriff
überhaupt nichts mehr. Ihr Verstand war ausgeschaltet. Die Ereignisse der
letzten Minuten waren zuviel gewesen und betäubten sie.
    »Was soll das
heißen? Warum lassen Sie mich nicht heraus?« Lones’ Stimme überschlug sich.
    X-RAY-3 ließ
die Schultern sinken, während er vor dem Wütenden selbst Schritt für Schritt
zurückwich, nachdem die Üppige den unheimlichen Drugstore verlassen hatte.
    »Ich lasse
Sie raus«, erwiderte Larry. »Aber wir selbst müssen uns schützen, verstehen
Sie? Es wäre Selbstmord, würden wir uns jetzt von Ihnen berühren lassen.«
    »Sie sind
verrückt!« Auf Lones Stirn perlte sich der Schweiß. »So tun Sie doch etwas!«
    »Gern, wenn
ich könnte. Aber hier ist eine Kraft am Werk, die unsere Macht übersteigt.«
    »Soll das
heißen, daß ich genauso ende wie...« Lones sprach nicht weiter. Ein furchtbares
Schreien kam aus seiner Kehle. Er wollte nach Larry greifen und ihn zu Boden
zerren. Aber der PSA-Agent entzog sich mit blitzschnellem Ausweichen.
    »Und an allem
ist diese Negerin schuld!« brüllte Lones, daß es schaurig durch die tote Stadt
hallte. »Sie hat uns alles eingebrockt.«
    »Das ist
nicht wahr.« Larry schüttelte den Kopf. Man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel,
hier tatenlos Zeuge zu werden, wie ein Mensch zugrunde ging.
    »Sie ist
daran schuld!« Lones fuchtelte wild mit seinen aufquellenden, breiigen Händen
in der Luft. »Wäre sie bei uns geblieben, dann hätte dies niemals passieren
können. Aber sie mußte vorausgehen... ich konnte sie niemals leiden.«
    In den
letzten Minuten seines Lebens zeigte Lones noch einmal seinen ganzen,
aufgespeicherten Haß und suchte einen Schuldigen für das Schicksal, das ihm
zuteil geworden war.
    »Niemand kann
etwas dafür«, widersprach X-RAY-3 mit fester Stimme. »Die Farbe der Haut hat
nichts damit zu tun. Und schon gar nichts mit dem Ablauf eines schicksalhaften
Ereignisses. Eve Thornton ist so unschuldig wie Ihre anderen Freunde.«
    Sein Körper
rutschte zusammen, als er die Schwelle erreichte. Patric Lones war nur noch
halb so groß. Schweigend und mit angsterfüllten Gesichtern starrten Mary und
James Rint auf das Geschehen.
    Lones
schimpfte und schrie noch über die Schuld der schwarzen Eve, als sein Körper
nur noch einem unförmigen Klumpen glich, der zu einem Brei wurde, sich dann
verdünnte und im Sand versickerte. Zurück blieben die Kleider. Mehr nicht...
    X-RAY-3
betrat noch mal den Drugstore. Der düstere Himmel spannte sich über die
Dachöffnung. Im Licht der Taschenlampe sammelte der Agent vorsichtig die Reste
des gefährlichen Steins in seinem ausgebreiteten Taschentuch. Er tat das mit
Hilfe eines langen Holzstabes, den er einfach von dem morschen Fensterrahmen
gerissen hatte.
    Larry bemühte
sich, sämtliche Reste aufzusammeln, daß er dabei Wüstensand und Lehm mit in
sein Taschentuch schob, störte ihn wenig. Die Hauptsache war, die gesamte
Gesteinsprobe geriet in seinen Besitz.
    Er faltete
das Taschentuch vorsichtig zusammen und hielt das Bündel mit spitzen Fingern in
der Hand.
    »Gehen wir«,
sagte er zu den beiden Wartenden. Er setze sich in Bewegung. Wie die
gefährliche Bombe, die jeden Augenblick explodieren konnte, hielt er das
gefüllte Taschentuch in der Hand, brachte es zurück zum Lotus Europa, wo er es
im Handschuhfach verschwinden ließ, das er abschloß.
    Die drei
anderen Girls hatten in der Zwischenzeit den schnarchenden Haiverton geweckt,
der sich bemühte, das Rad notdürftig zu flicken. Mit Larry Brents und James
Rints Hilfe gelang es schließlich. Es dauerte eine halbe Stunde, und es war
finster, als der Lotus Europa die Wüstenstraße in Richtung Tuba fuhr.
    Die
Passagiere hatten darauf verzichtet, in der klapprigen Kutsche die Rückreise
anzutreten. Sie zwängten sich in den rassigen Wagen und saßen zu fünft darin.
Aber es ging.
    Niemand
sprach ein Wort. Sie lauschten alle dem Nachrichtensprecher, der immer wieder
über die neueste Situation in Tuba berichtete.
    Nichts hatte
sich dort verändert. Die Pest hauste weiter.
    Als der Lotus
Europa mit Larry Brent hinter dem Steuer sich Tuba näherte, sah man schon von
weitem die
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