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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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mitsamt dem Kiel zu sehen waren. Und dann, als das Licht sich in Weißglut /verwandelte, zerfiel das ganze Fahrzeug mit einem lauten Knall.
    Wie, um alles in der Welt, war das möglich? Ein getroffener Motor hört höchstens auf mit seiner Arbeit — aber er explodiert nicht gleich!
    Ich stolperte an der Spitze meiner kleinen Schar den Abhang hinunter, und als wir am Strand ankamen, waren schon eine Menge Polizei-Beamter und Zöllner da. Auch mein Freund Phil.
    »Ich hätte mich dem Satansweib noch zu gern quicklebendig vorgestellt«, klagte Phil.
    Wir schritten auf eine Gruppe zu, die um den Polizeichef versammelt war. Die Besatzung eines der nach Überresten der Jolle suchenden Boote schien etwas mitgebracht zu haben.
    »Hier ist des Rätsels Lösung«, begrüßte uns der Polizeichef, »sehen Sie sich das mal genauer an!«
    Als Landratte konnte ich nicht aus dem Stück ausgeglühten Blech klug werden. Auch Phil nicht. Der Polizeichef erklärte es uns.
    Der Kiel der Jolle, die noch aus den Zeiten der Prohibition gestammt haben mußte, war dazu ausersehen gewesen, Alkohol aufzunehmen. Und die Gangster nebst ihren Komplizen hatten den Hohlraum mit Benzin vollgetankt.
    Die große Gangsterjagd war beendet.
    Natürlich waren sämtliche Zeitungen davon voll, und die Kommentatoren beim Radio und Fernsehen wußten eine ganze Menge zu erzählen. Im großen und ganzen war es der gleiche Tenor.
    »Dies ereignete sich nicht etwa im 16. Jahrhundert, nicht zur Zeit der Königin Elisabeth von England, sondern in unseren Tagen, im Zeitalter der Mondrakete, des Penicillins und der Roboter. Zwischen den USA und Kanada wurden vierzig Tonnen Kobalt — sage und schreibe vierzig Tonnen! — auf dem Eriesee mit gut organisierten Banden geschmuggelt und gekapert. Im Hintergrund stand das Bestreben rivalisierender Gangster, die Konkurrenz auszuschalten und die Alleinherrschaft des Kobalt-Schmuggels an sich zu reißen. Zum Glück war unsere Polizei in vorbildlicher Zusammenarbeit mit den Beamten vom Zoll im richtigen Augenblick zur Stelle.«
    Wir vom FBI wurden mit keiner Silbe erwähnt. Das ist so Brauch, wir arbeiten im stillen. Und Phil und ich konnten endlich unsere Schachpartie steigen lassen, im Bewußtsein, daß Mr. John D. High, unser Chef, mit uns zufrieden war.
    ENDE
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