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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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plötzlich am Rockkragen und hob ihn hoch wie eine Katze.
    »Weg mit dir, du Zwerg!«
    Der zappelnde Shorty sollte gerade über die Reling fliegen, als die letzte an Bord kommende Gestalt rief: »Mach keinen Unsinn, Jody! Wir brauchen ihn!«
    Harry McCoy, wieder mit zitternden Knien auf festen Planken stehend, stockte das Blut in den Adern. Wer das gesagt hatte, war kein Mann — es war die Schwester von Mac Elihu.
    »Alles hat großartig geklappt«, sagte nun grinsend der Mann mit dem kupferroten Gesicht und den Zähnen, die so gelb waren wie die ungeputzten Messingknöpfe seiner Jacke, zu der angeblichen Schwester seines Chefs. »Das war ein guter Gedanke von Ihnen, den Kellner im Goldenen Anker zu Windsor auf unsere Seite zu bringen. Das Giftzeug im Whisky hat prompt acht Stunden später gewirkt. Wollen Sie hierbleiben oder wieder zur ›Riff Rock‹ zurückkehren, Miß?«
    »Ich muß zu meinem Bruder, Jody. Du weißt ja, daß er wissen möchte, wie hier alles abgelaufen ist.«
    »Wie geht’s dem Boß?«
    »Bedeutend besser.«
    »Na, also. Und was soll eigentlich mit dem FBI-Schnüffler werden?«
    »Hast du schon mal was von einem Faustpfand gehört, Jody?«
    »Klar, Miß !«
    »Sollte uns die Polizei auf die Schliche kommen, können wir drohen: Laßt uns in Ruhe — oder der FBI-Agent Jerrry Cotton wird umgelegt! Dahintergekommen?«
    »Das schon, aber ein toter Schnüffler ist in jedem Fall besser.«
    »Laß das unsere Sorge sein! So, nun übernimm das Kommando hier und paß auf, daß dir kein Zollflitzer in den Kurs gerät! Wie ich die Konkurrenz kenne, hat sie für solche Fälle vorgesorgt.«
    »Hat sie, Miß. Eine Schnellfeuerkanone ist an Bord, Maschinenpistolen ebenfalls.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung, Jody.«
    »Noch eine Frage, Miß, wozu, um alles in der Welt, brauchen Sie noch den Zwerg McCoy?«
    »Denk mal nach, Jody!« lächelte Fluffy Elihu alias Helen Baran und tippte dem Kaperkapitän auf die Stirn. »Wir haben noch keinen Kobalt-Lierferanten — aber der Zwerg hat welche. Er soll mit uns arbeiten, nicht mehr mit Tom the Mex. Glaubst du nicht, daß es ihm lieber sein wird, mit uns Geschäfte zu machen als ins Gras beißen zu müssen?«
    »Donnerwetter, da haben Sie recht!«
    »Wie immer, Jody, wie immer!« entgegnete sie und schwang sich auf die Strickleiter, die zu einem Boot führte, wo vier Ruderer auf sie warteten.
    Beide Schiffe hatten gerade ihre Fahrt wieder aufgenommen, als von der »Riff Rock« mehrere Leuchtraketen kurz hintereinander in die Nacht zischten. Minutenlang war alles taghell. Zum Glück hatte der Regen nachgelassen.
    Kaum war die letzte Patrone abgeschossen, als ein Mann aus einem von einer Persenning bedeckten Rettungsboot, ins Wasser sprang. Schüsse peitschten hinter ihm her, aber keine Kugel fand das Ziel.
    Phil Decker war ein sehr guter Unterwasserschwimmer.
    Auf einmal wimmelte es nur so von Polizei- und Zollbooten. Starkkerzige Scheinwerfer strahlten die beiden Schiffe an. Das Kommando »Stopp — Polizei!« dröhnte aus mehreren Lautsprechern.
    Irgendein Gangster gab auf der gekaperten »Fly Bessie« mit der Schnellfeuerkanone den ersten Schuß ab. Fast gleichzeitig blitzte es auch auf der »Riff Rock« auf. Jedoch ließen sich die Leute in den Polizei- und Zollbooten nicht einschüchtern. Auf einmal krachte es rund um die beiden Gangsterschiffe. Es war ein Höllenkonzert.
    Von beiden Seiten wurde mit Erbitterung gekämpft. In dem Trubel entging es den Zoll- und Polizeibeamten, daß von der »Riff Rock« ein Boot ausgeschwungen und zu Wasser gelassen wurde. Das Boot hatte einen Hilfsmotor. Es gelang den Insassen zu entkommen.
    Schließlich ergaben sich die Gangster auf den Schiffen. Über die Hälfte war kampfunfähig. Die beiden Geschütze vermochten keinen Schuß mehr abzugeben.
    Sowohl die »Fly Bessie« als auch die »Riff Rock« nahmen Kurs nach der Insel Chiarine. Polizeibeamte bildeten jetzt die Besatzung. Was von den Gangstern noch unverwundet war, lag gefesselt unter Deck.
    Tom the Meck und seine Leute merkten erst, was gespielt wurde, als die Boote an Land stießen und Uniformen auftauchten.
    Der Gangsterhäuptling und seine Komplizen wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Sie wußten, was ihnen blühte. Zuerst schien es so, als könnten sie ihre Stellung halten, aber als sie merkten, daß auch in ihrem Rücken Uniformen auftauchten, es hinter jedem Felsen aufblitzte, gaben sie auf. Aus mehreren Wunden blutend, streckte auch Tom the Mex die Arme
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